Das neue Normal? Die Zukunft der Gastronomie

| Gastronomie Gastronomie

Das letzte Jahr hat die Gastronomie und das Gästeverhalten drastisch eingeschränkt und damit nachhaltig verändert. Die langersehnte jetzt beginnende Öffnung bietet für Gastronomen eine Chance, diese Veränderung mit Bedacht zu lenken, indem sie sich den neuen Anforderungen anpassen, so Jakob Schreyer, Co-Gründer und CSO von orderbird.

In Bezug auf die Digitalisierung hat die Pandemie eine Entwicklung beschleunigt, die ohnehin schon im Gange war. Gastronomiebetreiber, die digitale Software-Tools nutzen, erzielten während der Krise nicht nur mehr Umsatz sondern sehen der Zukunft deutlich positiver entgegen, wie die Umfrage zum Gastro-Stimmungsbarometer von orderbird aus dem vergangenen Jahr zeigt. Digitale Lösungen helfen auch weiterhin dabei Prozesse zu optimieren, Kontakt zu Gästen auszubauen und Geschäftsmodelle flexibel anzupassen.

Gleichzeitig wird Sicherheit ein zentrales Thema bleiben, weshalb die Gästeplanung und Hygienestandards weiterhin bedeutende Anforderungen für Restaurants, Cafés und Bars darstellen. Das besagt auch die Studie "Future of Dining" des Bewertungssystem für Restaurants Zagat: Drei von vier Teilnehmer gaben an, dass Hygiene und Sicherheit die entscheidenden Faktoren beim nächsten Restaurantbesuch nach der Öffnung sind. Zudem steigt der Wunsch nach digitalen und Lösungen: Acht von zehn der Gäste würden sich wohler fühlen, wenn sie benachrichtigt werden, sobald ihr Tisch frei ist anstatt draußen zu warten. Reservierungssysteme können und garantieren einen reibungslosen und vor allem sicheren Ablauf der Gästeplanung.

Durch das Stück gewonnene Lebensqualität bei Gästen, was lange fehlte, gewinnt neben der angebotenen Speisen auch der dazugehörige Besuch an sich an Wertschätzung. Die “Future of Dining” Studie ergab, dass 57 Prozent der Befragten der soziale Aspekt des Essengehens im liebsten Restaurant in der Nachbarschaft fehlt. Gleichzeitig steigt aber auch der Wunsch nach Professionalität und Qualität. 38 Prozent der Konsument*innen haben während er Pandemie neue und innovative Optionen für den Verzehr Zuhause bestellt. Vor allem nachhaltige und regionale Essenskonzepte werden immer beliebter. Wer im Lockdown nicht bestellt hat, hat selber gekocht.

Kein Wunder, dass die Gerichte in den Cafés und Restaurants jetzt ganz anders auf den Prüfstand gestellt werden und der Wunsch nach Qualität und Abwechslung steigt. Die Industrie musste sich quasi über Nacht digitalisieren und professionalisieren, denn die Konsument*innen sind hungrig nach Kontakten und Erlebnissen. Die Branche wird wahrscheinlich leider etwas Vielfalt verlieren, vor allem durch jene, die es verpasst haben, auf den Digitalisierungszug aufzuspringen. Gleichzeitig werden Gastronomen, die die Krise überstehen, gestärkt hervorgehen mit der Chance, sich nachhaltiger und professioneller zu positionieren.


Zurück

Vielleicht auch interessant

Das Hotel Louis C. Jacob an der Hamburger Elbchaussee veranstaltete erneut seine Big-Bottle-Küchenparty. Im Fokus standen in diesem Jahr die ehemaligen Wegbegleiter von Küchenchef Thomas Martin.

Die Hauptstadt hat ihre gastronomischen Aushängeschilder für das Jahr 2025 gekürt. Bei der Ehrung der Berliner Meisterköche 2025 wurden herausragende Persönlichkeiten und Konzepte ausgezeichnet. Der Hauptpreis, die Auszeichnung „Berliner Meisterkoch 2025“, ging an Nicholas Hahn vom Cookies Cream, dem ersten vegetarischen Sternerestaurant Berlins.

Nach fast 50 Jahren an der Spitze der Düsseldorfer Spitzengastronomie endet die Ära des Sterne-Restaurants „Im Schiffchen“. Küchenchef Jean-Claude Bourgueil (78) reduziert sein Engagement. Das Gasthaus wurde an einen Käufer übergeben, bei dem Bourgueil künftig angestellt sein wird. „Im Schiffchen“ soll zukünftig kein Sternerestaurant mehr sein“, so Bourgueil.

Am Samstag wurde in Konstanz der Leaders Club Award 2025 verliehen. Die Senns.Bar&Foodlounge aus Salzburg gewann die Goldene Palme, die Kneipe 80 und das Bergson Kunstkraftwerk, beide aus München, erhielten Silber beziehungsweise Bronze.

Die Non-Profit-Initiative Greentable e.V. hat einen neuen Leitfaden präsentiert, der Gastronomiebetrieben konkrete Hilfestellung bei der Umsetzung von Nachhaltigkeit bietet. Die Publikation mit dem Titel „Genuss mit Verantwortung – 12 Ziele für eine nachhaltige Gastronomie“ zeigen, wie nachhaltiges Handeln im Betriebsalltag verankert werden kann.

In Berlin startet heute die Cocktail Week. Drei Barkeeper und eine Barkeeperin sprechen über aktuelle Trends und warum der Aperol Spritz ein Dauerbrenner ist.

Die China-Restaurant-Kette XIAO hat einen neuen Standort in Hürth, nahe Köln, eröffnet. Das Restaurant erstreckt sich über zwei Etagen und verfügt über knapp 400 Sitzplätze im Innenbereich.

Ein alkoholfreies Getränk darf nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs nicht unter der Bezeichnung «Gin» vermarktet werden. Das Gericht stellte fest, dass die Bezeichnung nach EU-Recht ausschließlich bestimmten Spirituosen vorbehalten sei.

In München hat der "Yours – Club of Wine" seine Türen geöffnet und etabliert einen Ort, der Wein, Genuss und Kultur verbinden soll. Das Konzept basiert auf einer exklusiven Mitgliedschaft, die Zugang zu den Clubräumen, einem kuratierten Weinprogramm und Veranstaltungen ermöglicht.

Das Kalle Neukölln in Berlin erweitert sein Angebot deutlich. Ein Highlight ist die Eröffnung des Rooftop-Restaurants The Dawn im April 2026. Es ist eine der mehreren Neuerungen, zu denen auch eine Music Hall und ein ganzjährig nutzbarer Dach-Pool gehören. Der Vermietungsstand des revitalisierten ehemaligen Kaufhauses liegt bei rund 90 Prozent.