Dorf sucht Wirt: Hilferuf aus Niederbayern geht auf Youtube viral

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Die Gemeinde Geratskirchen sucht einen neuen Wirt für das Dorfwirtshaus. Die Honoratioren des Ortes bewerben sich, bayerisch augenzwinkernd, bei den potentiellen Gastgebern. Inzwischen haben das Youtube-Video fast 30.000 Nutzer angeschaut. Die Bayern wollen endlich wieder gesellschaftliches Leben in ihrem Ort, das kaum noch stattfindet, seit dem das Wirtshaus leer steht. Für einen neuen Wirt würden die Schützen sogar einen Salut abfeuern.

„So ein schönes Wirtshaus haben wir hier. Aber keiner mehr drin“, beschreibt einer der Protagonisten im Video die Situation. In Geratskirchen in Niederbayern ist nichts, wie es mal war. Seit Ende des Jahres ist das Gasthaus „Hofmarkt“ geschlossen. Wie der Merkur berichtet, ist im Dezember der Wirt Fred Lehner verstorben. 23 Jahre führte er das Gasthaus, das sogar über Schießstand und Kegelbahn verfügt. Rauschende Feste wurden hier gefeiert, doch jetzt ist alles anders. Dorffeste, Kinderkarneval und Seniorenkaffee – alles musste abgesagt werden. Ein trauriger Zustand, den die Dorfgemeinschaft nicht mehr länger hinnehmen wollte.

Bei einem Pfarrnachmittag entstand schließlich die Idee zum Video. „Wir hatten im Radio davon gehört, dass eine Gemeinde auf diesem Wege erfolgreich eine Rektorin für die Grundschule gesucht hatte. Da dachten wir: Das versuchen wir auch“, erklärt Thomas Moser, einer der Protagonisten im Video, gegenüber der Passauer Neuen Presse.
 

Die Anforderungen an den neuen Wirt sind laut Bild-Zeitung in Geratskirchen bodenständig: er muss bayrisch kochen können und gesellig sein!

Der DEHOGA Bundesverband verbreitete das Video über Facebook und kommentierte: „Das bayerische Beispiel zeigt: Die Dorfgasthäuser sind die öffentlichen Wohnzimmer der Gesellschaft. Orte der Begegnung, der Kommunikation und des Genusses. Vor allem auch auf dem Land machen die Gastgeber die Orte lebens- und liebenswert. Stirbt das Wirtshaus, dann stirbt ein Stück der Gemeinde. Mit dem Verlust des traditionellen Gasthauses geht immer auch ein Stück Lebensqualität verloren.

Und: Wer die Zukunft der Zigtausenden Familienbetriebe und Gasthäuser, vor allem im ländlichen Raum, im Blick hat, kommt am Thema steuerliche Gleichbehandlung von Essen nicht vorbei. Deshalb 7% Mehrwertsteuer auf Essen. Egal wo und wie.“
 


 

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