Fazit nach einer Woche Gastronomie in NRW: Nur Bruchteil der Einnahmen

| Gastronomie Gastronomie

In Nordrhein-Westfalen haben nach der Lockerung der Corona-Schutzmaßnahmen mehr als 90 Prozent der gastronomischen Betriebe wieder geöffnet. Viele erzielen aber nur einen Bruchteil ihrer früheren Einnahmen, wie der Branchenverband Dehoga NRW am Mittwoch berichtete. Laut einer Umfrage erwirtschafteten rund 77 Prozent der Gastronomen maximal die Hälfte der Umsätze im Vergleich zu einer Mai-Woche im vergangenen Jahr. Nur 8 Prozent erreichten mehr als 75 Prozent ihres damaligen Umsatzes.

«Der Lockdown war furchtbar, die Phase der Lockerungen bleibt für viele aber ein Experiment mit ungewissem Ausgang», sagte der Präsident des Dehoga NRW, Bernd Niemeier. Ohne weitere Lockerungen, mehr außengastronomische Flächen und vor allen Dingen mehr staatliche Unterstützung werde Gastronomie für viele Betriebe mittelfristig nicht mehr funktionieren. Eine frühere Erhebung des Branchenverbands habe ergeben, dass mittelfristig durchschnittlich mindestens 70 Prozent der «normalen« Umsätze zum Überleben nötig seien.

Gründe für die schwachen Umsätze sieht der Verband vor allen Dingen in den reduzierten Kapazitäten aufgrund der Mindestabstandsregelungen und der jetzt angelaufenen „Gewöhnungsphase“ zwischen Gast und Gastronomen nach acht Wochen Corona-bedingter Schließung. „Natürlich ist vieles neu und anders, deshalb sind wir für unsere Gäste auch jederzeit für Fragen offen, um zu erklären, warum wir was jetzt machen“, so Niemeier. 

Der Verband forderte weitere direkte finanzielle Hilfen für die Branche: Wirte bräuchten zudem einen gesetzlichen Anspruch auf Miet- und Pachtminderung. Die Kommunen müssten unbürokratisch mehr Flächen für die Außengastronomie genehmigen, die gerade im Frühling und Sommer für die Wirte wichtig sei. Lockerungen müsse es auch im Veranstaltungsbereich geben. «Für viele Gastronomen und Caterer sind private und geschäftliche Veranstaltungen eine überlebensnotwendige Umsatzquelle, die gerade brachliegt», sagte Niemeier.

(Mit Material der dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Sitzen bald in Biergärten Familien neben Gruppen mit drei Joints? Kiffen ist bald in der Öffentlichkeit erlaubt, nur nicht nah an Spielplätzen und Schulen. Aber was ist mit den Tischen vor Kneipen? Wer entscheidet, ob in Raucherkneipen gekifft werden darf? (aktualisierter Bericht)

Der Küchenchef ist Autodidakt, der Hof liegt in einem 150-Seelen-Dorf in Mittelfranken  – und trotzdem ist ein Michelin-Sterne über dem Restaurant des Winzerhofs Stahl aufgegangen. Wer den Aufstieg des ehrgeizigen Kochs, Winzers und Weinbauingenieurs schon länger verfolgt, ist nicht überrascht.

Der Guide Michelin hat in Hamburg seine Sterne für die Restaurantküchen in Deutschland verliehen – so viele wie nie zuvor. Insgesamt 340 Betriebe können sich in diesem Jahr mit mindestens einem Stern schmücken. Neu im Sterne-Olymp mit drei Sternen ist das oberbayerische Restaurant «Ess:enz» von Edip Sigl.

Unilever Foods Solutions hat „Future Menus 2024“ veröffentlicht, einen Trendreport, der globale Entwicklungen in der Gastronomie zeigt. Zu den wichtigsten Veränderungen gehören die steigende Nachfrage nach neuen Geschmackserlebnissen und Gerichten auf pflanzlicher Basis, die Neuinterpretation klassischer Gerichte sowie die Maximierung von Ressourcen, um Lebensmittelabfälle zu reduzieren.

Der Guide Michelin hat zahlreiche Restaurants in Bayern für ihre Leistungen ausgezeichnet. «Eine wirklich herausragende Entwicklung hat Edip Sigl vom Restaurant ES:SENZ im oberbayerischen Grassau vollzogen», lobten die Inspektoren das einzige neue Drei-Sterne-Restaurant Deutschlands.

Nachdem bereits Mitte Dezember 2023 eine Filiale auf der Landside eröffnete, können Reisende am BER seit dem 14. März auch hinter dem Sicherheitsbereich bei Burger King einkehren.

Wer sind die talentiertesten Köchinnen und Köche in Deutschland und wo lohnt sich eine Einkehr ganz besonders? Antworten auf diese Fragen geben die Macher des «Guide Michelin» heute um 19 Uhr in Hamburg. In der Hansestadt wird verkündet, welche Spitzenküchen erneut einen oder mehrere Sterne erkocht haben und welche vielleicht sogar welche abgeben müssen.

In Frankfurts ältestem Thai-Restaurant „Bangkok“ sorgt die deutsche Bürokratie für große Probleme. Der aus Nordthailand stammende Koch Chart Ngamkhum muss trotz seiner Fähigkeiten im Sommer das Land verlassen. Der Grund: eine Gesetzesvorgabe, die das Traditionslokal vor große Herausforderungen stellt.

Ein Biergarten, eine Gaststube - typisch fränkisch geht es zu im Lokal «Zur Sägemühle» im Dorf Großenohe. Fast: Denn es gibt keine Getränke mit Alkohol. Der Grund ist sehr persönlich. Offen erzählt die Betreiberin von der Alkoholkrankheit ihres Partners.

Der Restaurantführer „Der Große Guide“ kürt alljährlich die Besten ihres Faches. In der gerade erschienenen 2024er Ausgabe wird Kathrin Feix mit der höchsten Auszeichnung der Weinbranche bedacht, sie ist „Sommelière des Jahres“