Food Trends fürs kommende Jahr: So isst man 2021

| Gastronomie Gastronomie

Die Gastronomie hat aufgrund der Corona-Pandemie mit einer heftigen Krise zu kämpfen. Es herrscht viel Ungewissheit darüber, wie das Jahr 2021 überhaupt zu stemmen sein wird. Dennoch kristallisieren sich bereits jetzt einige Trends heraus, wie das nächste Jahr gastrotechnisch aussehen könnte. Unter anderem wird noch mehr Wert auf frische Produkte und eine gesunde Küche gelegt werden. Außerdem wird das Liefern von Speisen eine immer größere Rolle spielen, da sich Gastronomen auf diese Weise ein weiteres Standbein neben dem regulären Betrieb im Restaurant schaffen können. Das sind bei Weitem aber noch nicht alle Trends, die wir im kommenden Jahr erwarten dürfen.

Innovative Restaurantkonzepte

Die Welt wird immer kleiner. Vor Corona konnten wir uns ganz einfach in einen Flieger setzen und innerhalb kürzester Zeit in einem anderen Land sein und in die dortige Kultur eintauchen. Hinzu kommt, dass wir in einer Gesellschaft leben, die einen Schmelztiegel verschiedener Kulturen darstellt. Dieses Lebensgefühl greifen die Restaurants der Zukunft immer mehr auf.

„Fusion Cuisine“ lautet dabei das Stichwort. Köchinnen und Köche, die ihre Wurzeln im Ausland haben, bringen ihre Esskultur mit hierher und lassen sie mit einheimischen Zutaten und Zubereitungsarten verschmelzen. Auf diese Weise entstehen innovative Restaurantkonzepte.

Diese Fusionsküche ist jedoch keineswegs neu. Bereits in den 1980er Jahren wurden überall auf der Welt mitunter exotische Zutaten kombiniert, die auf den ersten Blick nicht zusammenpassen. Heutzutage wird dies mit ganz unterschiedlichen Esskulturen ebenso versucht. Hier trifft beispielsweise asiatisches Streetfood auf italienische Hausmannskost. Ausgefallen und dennoch authentisch muss es sein.

Vielfältige und gesunde Lebensmittel

Durch die Corona-Pandemie haben die Menschen ihren Fokus oft noch viel mehr auf gesundes Essen gelegt. Das geht unter anderem aus Hanni Rützlers Food Report hervor. Kein Wunder, denn bewusster Genuss schafft ein gesünderes Leben, stärkt die Abwehrkräfte und das sorgt natürlich für eine geringere Anfälligkeit für Krankheiten. Neben Gemüse kommt auch immer mehr Obst auf den Teller. Vor allem ist es den Gästen wichtig, dass die Lebensmittel frisch sind.

Neben der Frische steht der Wunsch nach saisonalen und regionalen Zutaten im Vordergrund. Auch im Restaurant wollen die Gäste nachvollziehen können, woher ihr Fleisch kommt und ob die Frucht oder das Gemüse gerade Saison haben.

Saisonaler und regionaler Genuss bedeutet zudem Nachhaltigkeit. Durch Lebensmittel aus der unmittelbaren Nähe, die ohne künstliche Bedingungen produziert wurden, wird die Umwelt weniger belastet. Kürzere Wege sorgen außerdem für weniger CO2-Ausstoß. Gleiches gilt für die saisonalen Bedingungen von Obst, Gemüse und tierischen Produkten.

Lieferservice zum Restaurantbetrieb und Ghost Kitchens

Trotz Lockdown und Ausgangsbeschränkungen hat die Lust der Menschen nicht abgenommen, auswärts essen zu gehen. Das hat wohl mehrere Gründe: Einerseits möchten sie weiterhin das Essen ihres Lieblingsrestaurants genießen können. Auf der anderen Seite möchten sie im Zuge der „supportyourlocals“-Bewegung Gastrobetriebe in ihrer Nähe unterstützen.

Der Trend zum Liefern und Abholen wird sich im kommenden Jahr wohl noch weiter halten. Denn auch wenn die Restaurants wieder ihre Pforten öffnen, werden viele Menschen trotzdem weiterhin vorsichtig sein und ihrer Gesundheit zuliebe vorerst noch nicht ins Lokal gehen. Um treue Gäste an das eigene Restaurant zu binden und um ein weiteres finanzielles Standbein zu haben, werden Restaurants diesen Service daher wohl auch weiterhin anbieten.

Im Zuge dieses besagten Trends ist voraussehbar, dass weitere Lieferservices ohne Gasträume eröffnen. Sogenannte Ghost Kitchens bieten eine tolle Küche an – allerdings nur zum Liefern oder Abholen. Der Vorteil für Gastronomen: Eine solche Ghost Kitchen bietet mehr Flexibilität und ist in puncto Kosten deutlich günstiger.

Fast Food für Genießer

Während das Burgerbraten durch die altbekannten Fast-Food-Ketten in der Vergangenheit durchaus noch sehr verpönt war, hat es sich in den vergangenen Monaten und Jahren schon zu einer Art Kunst entwickelt. Mittlerweile essen wir den Standard-Cheeseburger nicht mehr irgendwo im Stehen zwischendurch, sondern genießen ausgefallene Burgerkreationen in hippen Bistros. Hierbei werden immer wieder neue Kombinationen ausprobiert. Ein Ende scheint aktuell noch nicht in Sicht zu sein. Allerdings schießen mittlerweile unzählige solcher Restaurants aus dem Boden, was die Auswahl deutlich erschwert, zumal sie sich alle einen hohen qualitativen Standard auf die Fahnen schreiben.

Vegan, vegetarisch, flexitarisch

Der Verzicht auf Fleisch oder komplett auf tierische Produkte wird in Deutschland und Österreich immer beliebter. Vor allem nimmt die Anzahl an vegetarischen und veganen Alternativen zu. Darauf reagiert auch die Gastronomie. In Burgerläden werden beispielsweise vegane Pattys und Burger angeboten. In gehobeneren Restaurants geht die vegetarische Alternative über die Beilage hinaus und rein vegane Lokale feiern ebenfalls nie dagewesene Erfolge.

Die Gründe für diesen Verzicht auf tierische Produkte sind beispielsweise der Klimawandel, Massentierhaltung oder gesundheitliche Bedenken. Stattdessen greifen viele Menschen heutzutage gerne zu vegetarischen oder veganen Alternativen.

Liquid Evolution

Ein weiterer Trend fürs kommende Jahr befasst sich mit dem Thema Getränke. Immer mehr Menschen möchten weniger Alkohol trinken. Gleichzeitig wollen sie aber nicht auf Genuss und Geschmack verzichten. Hier kommen Saft- und Teekreationen ins Spiel, die alkoholische Cocktails ersetzen sollen.

Große Bierbrauer bringen zudem immer wieder neue alkoholfreie Bierkreationen auf den Markt, die sowohl in der Gastronomie als auch zu Hause großen Anklang finden. Mehr Geschmack statt Promille ist hier wohl das Motto.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Zwei Wochen vor der Sterneverleihung am 26. März in Hamburg präsentiert der Guide Michelin Deutschland die neue Auswahl an Bib Gourmand Restaurants. 15 Lokale erhalten die Auszeichnung neu, insgesamt zählt die Selektion damit 199 „Bibs“.

Im neuen Konzeptfolder „Chefmanship – The Story” präsentiert die Culinary Fachberatung von Unilever Food Solutions & Langnese Gastronominnen und Gastronomen fünf neue Masterclasses, die innovative Lösungsansätze für aktuelle Herausforderungen enthalten.

Die Hamburger Messegesellschaft hat ein positives Fazit der Gastronomie-Messe Internorga gezogen. Mehr als 1200 Ausstellende aus knapp 30 Ländern hatten in der Hansestadt ihre Produkte rund um den Außer-Haus-Markt präsentiert. Wie im letzten Jahr kamen rund 80.000 Besucher.

Die Gastro Vision beeindruckte vom 8. bis 11. März mit Innovationen, Trends und kreativen Lösungen. Im Empire Riverside Hotel in Hamburg präsentierten sich gemäß dem integrierten Konzept der Veranstaltung namhafte Unternehmen neben kleinen Startups.

Zum 22. Mal wurde der „Nachwuchssommelier des Jahres“ gekürt. Gewinner ist Anton Karnbaum aus Forchheim in Bayern, der seine Ausbildung zum Sommelier bei der IHK Akademie München und Oberbayern absolviert hat.

Auf dem iCampus im Werksviertel mieten ab 2025 die Münchner Gastro-Geschwister Portenlänger mit Chrisoula Tsabrinou und Fabian Huber 500 Quadratmeter für ein neues Restaurant. Welchen Namen es tragen wird, ist noch nicht bekannt. 

18 Nachwuchsköchinnen und -köche lieferten sich beim INTERNORGA Next Chef Award 2024 zwei Tage lang ein spannendes Rennen und verblüfften die Jury sowie das Live-Publikum mit ihren kulinarischen Kreationen. Über den Award durfte sich der 23-jährige Niklas Herrmann von Aramark in Frankfurt freuen.

Pressemitteilung

Im Rahmen des diesjährigen „Lokaltermins“ zur Interrnorga wurden wieder drei prominente Preisträger mit dem Gastro-Stern-Award geehrt. Den Gala-Abend des 17. Lokaltermins eröffneten traditionell die beiden Gastgeber Peter Hack und Frank Remagen im Namen der diesjährigen Marken-Partner.

Das neue Konzept für das zweistöckige Pressecafé am Alexanderplatz nimmt Gestalt an. Die Umbauarbeiten, die aus der historischen Location einen modernen Ort des Genusses machen sollen, werden wie geplant am 15. Mai 2024 enden.

Woher stammen die besten vegetarischen Speisen? Und welche Restaurants bevorzugen die Menschen aus Zürich, Luzern oder Bern, wenn sie Essen nach Hause bestellen? Just Eat hat in 20 Kategorien die Restaurant Awards-verliehen.