Eine erste Auswertung von Gäste-Kontaktlisten aus Bars und Lokalen im Hamburger Stadtteil St. Pauli hat ergeben, dass nur etwa ein Drittel der Daten brauchbar sind. Dies sei das Zwischenergebnis nach Durchsicht der Daten aus 9 von 18 Betrieben, aus denen der Leiter des Bezirksamts Hamburg-Mitte, Falko Droßmann (SPD), die Listen bei Kontrollen am vergangene Wochenende mitgenommen habe, sagte eine Sprecherin am Mittwoch. Von den 1439 mit dem Melderegister abgeglichenen Daten seien nur 478 leserlich, vollständig und korrekt gewesen. Zuvor hatte das «Hamburger Abendblatt» darüber berichtet.
«Es enttäuscht mich sehr, dass so viele Gäste falsche Einträge machen. Damit hätte ich nicht gerechnet», sagt Droßmann der Zeitung. Er sehe auch die Gastronomen in der Pflicht: «Sie müssen dafür Sorge tragen, dass zumindest offensichtlich falsche Angaben nicht akzeptiert werden. Mit Betrieben, wo dies gehäuft vorgekommen ist, werden wir eindringlich reden.»
Der Hamburger Hotel- und Gaststättenverband kritisierte die Verstöße. «Das ist eine Gefahr für die Gäste, das Personal und die weiteren Kontaktpersonen», sagte der Hamburger Dehoga-Präsident Franz J. Klein. «Und sie schaden unserem Image.» Der Verband appelliere fortlaufend an seine Mitglieder, sich strikt an die Corona-Schutzmaßnahmen zu halten. Die weit überwiegende Zahl mache das auch. Die Gaststätten hätten aber keine Möglichkeit, Einträge auf ihre Richtigkeit zu überprüfen, da sie keine Ausweise kontrollieren dürften, sagte Klein. (dpa)