Guide Michelin soll 2025 wieder nach Österreich kommen

| Gastronomie Gastronomie

Der Tourismusausschuss im Österreichischen Parlament will den Restaurantführer Michelin, der derzeit nur in Wien und Salzburg Küchen auszeichnet, wieder in das komplette Alpenland holen.

Um die internationale Sichtbarkeit des kulinarischen Angebots in Österreich zu steigern, forderten ÖVP und Grüne mittels Ausschussantrag Gespräche des Wirtschaftsministers mit relevanten Stakeholdern (Österreich Werbung, Tourismusverbände, Wirtschaftskammer und Landwirtschaft).

Besonderes Augenmerk soll dabei auch auf der Vermarktung der heimischen Spitzengastronomie liegen, forderten Franz Hörl (ÖVP) und Barbara Neßler (Grüne) auf Basis eines Antrags der NEOS, den Guide Michelin wieder in ganz Österreich einzuführen. Der Guide Michelin sei wohl der bekannteste Reiseführer im Bereich der Spitzengastronomie. Die Sichtbarkeit des kulinarischen Angebots in Österreich beeinflusse auch die Wettbewerbsfähigkeit des heimischen Tourismus, unterstrich Julia Seidl (NEOS). Während der zugrundeliegende Antrag abgelehnt wurde, wurde der Antrag der Regierungsparteien mit den Stimmen von ÖVP, Grünen und SPÖ beschlossen. Ein von den Oppositionsparten eingebrachter Ausschussantrag, worin sie einen zeitnahen Abschluss der Verhandlungen anstreben, um den Guide Michelin im Jahr 2025 wieder in ganz Österreich einzuführen, wurde einstimmig angenommen.

Alle seien sich einig, dass der Guide Michelin so bald wie möglich in Österreich aktiv werden soll, unterstrich Franz Hörl. Große Kräfte in Österreich wollten dies jedoch verhindern, hielt er fest, ohne diese zu nennen. Für Gerald Hauser (FPÖ) war wichtig, dass keine Mittel des Bundes für den Guide Michelin verwendet werden. Auch für Staatssekretärin Kraus-Winkler ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um den Guide Michelin wieder nach Österreich zu holen. Sie hielt fest, dass eine Direktfinanzierung durch den Bund seitens Guide Michelin nicht zulässig wäre, damit zwischen den Ländern kein finanzieller Wettbewerb entstehe. Die konkreten Verhandlungen unterliegen der Verschwiegenheit.

„Unsere Küche muss sich vor niemandem verstecken! Dass der Guide Michelin wieder Spitzenköche im ganzen Land ins Rampenlicht stellt, haben sie sich echt verdient“, begrüßt Walter Veit, Präsident der Österreichischen Hoteliervereinigung, daraus resultierende Effekte: „Der Guide Michelin spricht zahlungskräftige Gästeschichten an, sie ins Land zu holen zahlt sich wirklich aus.“

 

Gelebter Fokus auf Qualitätsgast bringt alle drei Nachhaltigkeitsdimensionen unter einen Hut

Die Kooperation mit dem Guide Michelin erfülle den vielbeschworenen Fokus auf Qualitätstourismus mit Leben, unterstreicht Veit: „Weil wir damit alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit erfüllen: Lässt ein Gast so viel Wertschöpfung ins Land wie zwei oder drei andere, gehen ökologische, soziale und wirtschaftliche Ziele leichter unter einen Hut“, unterstreicht der Branchensprecher ganz zentrale tourismuspolitische Aspekte.

Positive Effekte auf Branchenimage nutzen

Mit der Kooperation kommen Kernelemente der Tourismusstrategie zum Tragen, so Veit: positives Tourismusbewusstsein fördern, Selbstbewusstsein erhöhen, Berufsidentität stärken: „Michelin-Sterne sind als Auszeichnung mit so viel Anerkennung verbunden und damit ein Ansporn, wie es ihn in anderen Sparten so nicht gibt – quasi der Nobelpreis für Küchenphysik! Schön, dass es bald noch mehr österreichische Anwärter:innen darauf gibt“, setzt Veit viel Hoffnung auf positive Außenwirkung und Anreize für junge Damen und Herren, sich mit Fantasie und Fleiß in die internationale Auslage zu kochen, skizziert Veit die positiven Effekte auf das Image der Tourismusberufe und allem des Kochberufs: „Man bekommt Mitarbeiter oft schwerer als Gäste. Also setzen wir dieses großartige Instrument ganz gezielt auch hier ein!“


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Gastronomie steht vor einer große Transformation. Anpassung an den Klimawandel, Fachkräfteknappheit, Digitalisierung und Automatisierung sorgen dafür, dass neue Technologien in die Küchen einziehen, Ressourcen geschont und weniger Menschen benötigt werden. Fünf Planer des FCSI sprechen über ihre Visionen und Erwartungen für die Küche der Zukunft. 

Die deutsche Köchenationalmannschaft richtet den Blick auf den Culinary World Cup 2026 in Luxemburg und besetzt Schlüsselpositionen neu. Mit Tobias Laabs als Teamchef und einem neuen Captain-Duo der Jugendnationalmannschaft beginnt die Vorbereitungsphase.

Pizza, Pasta und Tiramisu gelten als Inbegriff von italienischer Küche - sie hat aber noch viel mehr zu bieten. Die «cucina italiana» ist nun offiziell Unesco-Kulturerbe. In Italien wird gejubelt.

Die Concept Family Franchise AG erweitert ihr Gastronomieangebot in der Metropolregion Rhein-Neckar. Das Ganztagesrestaurant Wilma Wunder eröffnet am 9. Dezember 2025 im Rhein-Neckar-Zentrum in Viernheim seinen 13. Standort in Deutschland.

Eine neue Umfrage zeigt, welche Potenziale und Risiken virale Social-Media-Trends für Kleinunternehmen bergen. Insbesondere in der Gastronomie hadern Betriebe mit der Trendidentifikation und dem finanziellen Risiko, obwohl die Übernahme einen positiven Einfluss auf den Umsatz haben kann.

Der Guide Michelin erweitert sein Bewertungssystem und führt eine neue Auszeichnung für Weingüter ein. Nach den Sternen für Restaurants und den 2024 präsentierten Keys für Hotels sollen die neuen Trauben einen Maßstab für die besten Weingüter weltweit setzen.

Im Europa-Park wurde der Grundstein für ein neues Mitarbeiter-Restaurant mit integrierter Zentralküche gelegt. Das Bauvorhaben erstreckt sich über vier Stockwerke mit insgesamt 4.500 Quadratmetern Fläche und soll im August 2026 fertiggestellt werden.

Im Kindercafé in Lüneburg beschwert sich wohl niemand über laute Kinder. Im Gegenteil. Laut und lustig soll es zugehen. Solche Orte sind in Städten immer häufiger zu finden.

Nach sechs Jahren Abwesenheit kehrt Jamie's Italian mit einem neuen strategischen Partner und einem überarbeiteten Konzept in die britische Gastronomieszene zurück. Die Neueröffnung soll im Frühjahr 2026 in London stattfinden.

Der Landkreis Harz treibt die touristische Entwicklung des Brockenplateaus voran und setzt dabei auf ein neues Gastronomiekonzept: Die Restaurantkette Timberjacks soll das kulinarische Angebot auf dem höchsten Gipfel Norddeutschlands übernehmen. Auch das Hotel soll ausgebaut werden. Die Eröffnung ist für das Jahr 2027 geplant.