Hähnchen aus Zellkulturen: Upside Foods erhält Zulassung für Laborfleisch

| Gastronomie Gastronomie

Upside Foods hat von der US-amerikanischen Lebensmittelbehörde FDA die Zulassung für sein kultiviertes Hühnerfleisch erhalten hat. Dies ist weltweit das erste Mal, dass ein Unternehmen von der US-amerikanischen Lebensmittelbehörde FDA ein "No Questions Letter" für kultiviertes Fleisch, Geflügel oder Meeresfrüchte erhalten hat. Damit steht die Markteinführung unmittelbar bevor.

Der Schritt ebnet dem Unternehmen den Weg zum Markt in den Vereinigten Staaten und bringt kultiviertes Hühnerfleisch einen Schritt näher an die Markteinführung in den USA, heißt es in der Pressemitteilung. Die Zulassung folgt auf Upsides 400-Millionen-Dollar-Runde im April dieses Jahres, an der Cargill, Tyson Foods und Bill Gates beteiligt waren. Upside erklärte damals, dass dies die bisher größte Finanzierungsrunde in der Branche war, die das Unternehmen auf eine Bewertung von über einer Milliarde Dollar brachte und damit den Status eines Einhorns erreichte.

"Wir haben die Informationen, die Upside Foods der Behörde vorgelegt hat, ausgewertet und haben zum jetzigen Zeitpunkt keine weiteren Fragen bezüglich der Sicherheitsaussagen des Unternehmens. Das Unternehmen wird die Technologie der tierischen Zellkulturen nutzen, um lebende Zellen von Hühnern zu entnehmen und die Zellen in einer kontrollierten Umgebung zu züchten, um die kultivierten tierischen Zellnahrungsmittel herzustellen", heißt es in dem FDA-Dokument weiter.

"Dies ist ein Wendepunkt in der Geschichte der Lebensmittel", sagte Dr. Uma Valeti, CEO und Gründerin von Upside Foods. Wir haben Upside inmitten einer Welt voller Skeptiker gegründet, und heute haben wir erneut Geschichte geschrieben, denn wir sind das erste Unternehmen, das von der FDA ein "No Questions"-Schreiben für kultiviertes Fleisch erhalten hat. Dieser Meilenstein markiert einen wichtigen Schritt in Richtung einer neuen Ära der Fleischproduktion, und ich bin begeistert, dass die Verbraucher in den USA bald die Möglichkeit haben werden, köstliches Fleisch zu essen, das direkt aus tierischen Zellen gezüchtet wurde."

Die FDA veröffentlichte ein Memo, in dem die Behörde die von Upside Foods zur Verfügung gestellten Daten und Informationen ausführlich prüft, um die Sicherheit des kultivierten Hühnerfilets zu belegen. Darüber hinaus veröffentlichte die FDA ein umfassendes, von Upside Foods erstelltes 104-seitiges Dokument, das detaillierte Informationen über die Sicherheit und den Produktionsprozess von Upsides kultiviertem Hühnerfilet enthält.

Seit seiner Gründung im Jahr 2015 hat Upside Foods die Entwicklung eines regulatorischen Rahmens für kultiviertes Fleisch unterstützt, der Sicherheit und Transparenz gewährleistet. Im Jahr 2018 hat sich Upside Foods mit dem North American Meat Institute zusammengetan, um sich für eine gemeinsame regulatorische Aufsicht über Zuchtfleisch durch die FDA und das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) einzusetzen. Im folgenden Jahr war Upside Foods Mitbegründer der weltweit ersten Handelskoalition für kultiviertes Fleisch, der Alliance of Meat, Poultry and Seafood Innovation (AMPS Innovation), so das Unternehmen.

"Ich habe mich schon lange auf diesen Tag gefreut. Es ist mir eine Ehre, mitzuteilen, dass wir ein "No Questions"-Schreiben von der FDA erhalten haben, in dem unsere Schlussfolgerung bestätigt wird, dass unser gezüchtetes Huhn sicher zu essen ist. Das bedeutet, dass Upside dem Ziel, überall auf den Tisch zu kommen, einen Schritt näher gekommen ist. Es gibt noch viel zu tun, aber heute feiern wir diesen historischen Moment für Upside und für das Lebensmittelsystem. Wir danken unserem Team bei Upside Foods, unseren Familien, unseren Investoren, unseren Partnern und den zahlreichen Interessengruppen, die an uns und an diese Branche, die eine Chance braucht, geglaubt haben. Wir sind sehr dankbar und werden diese Reise fortsetzen, um unser Lieblingsessen zu einer Kraft für das Gute zu machen", sagt Uma Valeti auf den sozialen Kanälen des Unternehmens.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Für die Klüh-Gruppe war das Geschäftsjahr 2023 ein besonders erfolgreiches: Erstmals in der Unternehmensgeschichte konnte der Multiservice-Dienstleister die Umsatzmarke von einer Milliarde Euro überspringen – eine Steigerung um 10,9 Prozent (plus 100,9 Mio. Euro) im Vergleich zum Vorjahr.

Drei Jahre lang hielt das Restaurant Setzkasten im Erlebnis-Supermarkt Zurheide Feine Kost bis 2023 einen Michelin-Stern. Nach aufwendigem Konzeptions- und Umbauarbeiten will das Setzkasten-Team, rund um Küchenchef Egor Hopp, weiter durchstarten.

Die auf Bowls und Salate spezialisierten Lieferdienste Pottsalat und Make Food fusionieren. Mit dem Zusammenschluss der beiden Unternehmen aus Essen und Monheim übernimmt die Pottsalat GmbH mit nunmehr elf Standorten die Marktführerschaft für gesunde und nachhaltige Gerichte in Deutschland.

Der zeitweise Wechsel vieler Beschäftigter ins Homeoffice infolge der Corona-Pandemie, macht Betriebskantinen weiter zu schaffen. 2023 verbuchte das Branchensegment, zu dem etwa auch Caterer zählen, einen Umsatzrückgang von 11,3 Prozent im Vergleich zum Vorkrisenjahr. Aber das ist nicht das einzige Problem, mit dem die Branche hadert.

Auch letztes Jahr blieben Deutschland, Österreich und die Schweiz trinkfest. Trotz steigender Preise füllten alte Bekannte wie Kaffee, Wasser und Bier weiterhin die meisten Gläser und Tassen. Welche weiteren Getränke im vergangenen Jahr am häufigsten bestellt wurden, hat Kassenanbieter orderbird unter die Lupe genommen.

In wenigen Tagen soll es so weit sein. Direkt an der Weidendammer Brücker, auf der Friedrichstraße in Berlin, eröffnet Jamie Oliver’s Kitchen in der Hauptstadt. Das genaue Datum steht noch nicht fest. Allerdings ist bekannt, dass hier die Curry-Wurst auf die Pizza kommen soll.

Gerolsteiner hat erneut seine Weinplaces ausgezeichnet. Weinbars und Vinotheken wurden von einer Fachjury ausgewählt, die sich der Weinkultur und dem Genuss mit innovativen Konzepten verpflichtet haben. 

Vergangenes Jahr sind mehr Menschen zu McDonald's, Burger King & Co. gegangen und haben dort mehr Geld ausgegeben. Das bescherte der deutschen Systemgastronomie ein kräftiges Umsatzplus gegenüber dem Vorjahr von 14 Prozent auf 31 Milliarden Euro, wie aus dem am Montag veröffentlichten Jahresbericht ihres Bundesverbandes hervorgeht.

Die Tierschutzorganisation PETA hat bei der Staatsanwaltschaft Karlsruhe Strafanzeige gegen die Geschäftsführung des Restaurants „Beim Bruderbund“ erstattet. PETA führt den „Verdacht auf Beihilfe zur quälerischen Tiermisshandlung gemäß Paragraf 17 Tierschutzgesetz“ an. Das Restaurant bietet Froschschenkel zum Verkauf bzw. Verzehr an.

Bei kühlen Temperaturen ist am Samstag auf dem Cannstatter Wasen das 84. Stuttgarter Frühlingsfest eröffnet worden. Tierschutzaktivisten stürmten beim traditionellen Fassanstich die Bühne im Göckelesmaier-Festzelt. In Videos in den sozialen Netzwerken ist zu hören, wie das Publikum die Aktivisten ausbuhte.