Internorga 2019: „Über den Tellerrand Café“ gewinnt Deutschen Gastro-Gründerpreis

| Gastronomie Gastronomie

Spannung, Neugier und, dank Moderator Tim Mälzer, auch eine große Portion Humor, prägten die Entscheidung beim Finale des Deutschen Gastro-Gründerpreis bei der Internorga 2019 in Hamburg. Am Ende fiel das Votum eindeutig aus: Das „Über den Tellerrand Café“ holte als Sieger den diesjährigen Hauptpreis nach München.

Jasmin Seipp, Sarah Dost, Felix Durejaka und Abdoulie Badjie  sind überglücklich: "Das ist Wahnsinn! Alle Finalisten haben tolle Konzepte präsentiert. Dass das Fachpublikum unser Konzept am besten fand, ist eine große Ehre und motiviert uns, weiter hart für unser Herzensprojekt zu arbeiten."

Am Tag nach der Preisverleihung hat die Süddeutsche Zeitung Gespräch mit Jasmin Seipp, einer der beiden Geschäftsführerinnen des Cafés, geführt, die in dem Interview sagte: "Wir haben uns natürlich sehr gefreut und sind auch noch dabei, das alles zu verarbeiten... Bei so einer Publikumsentscheidung weiß man ja nie, was herauskommt, und die Mitbewerber hatten ja auch ganz andere und wirklich tolle Konzepte."

Mit der Idee, ein Café als Sozialunternehmen und Begegnungsstätte zu verstehen, in dem Menschen mit und ohne Fluchterfahrung miteinander kochen sowie Gäste und Mitarbeiter voneinander lernen, begeisterten sie auch Promikoch Tim Mälzer: „Alle vorgestellten Startups zeigen, mit welcher Vielfalt und Innovationskraft sich die Gastronomie in den nächsten Jahren entwickeln wird. Vor allem das Siegerkonzept gibt nachhaltige Impulse für die Zukunft der Branche.“
 

Vor zwei Wochen hatte die Jury des Deutschen Gastro-Gründerpreises die Finalisten des diesjährigen Wettbewerbes zur Internorga 2019 bekannt gegeben. Die Fachjury war prominent besetzt: darunter Köchin und Kochbuchautorin Sophia Hoffmann und Patrick Rüther, Vorstand des Leaders Club und Mitgründer der Bullerei sowie des ÜberQuell in Hamburg.

Drei der fünf Finalisten des Deutschen Gastro-Gründerpreises 2019 stammten aus den Metropolen Berlin, Hamburg und München - aber auch Gastro-Konzepte aus der Kleinstadt haben die Jury überzeugt.  So schafften es Teams aus Kleve und Biebergemünd unter die fünf Gewinner. Die Auserwählten präsentierten ihre Konzepte live beim Finale des Deutschen Gastro-Gründerpreises am 15. März auf der Internorga 2019. Tim Mälzer moderierte die spannenden Gründer-Pitches und das Fachpublikum wählte anschließend per Live-Voting den Hauptgewinner, den zusätzlich 10.000 Euro Startkapital, eine 40-stündige Beratung im Wert von 5.000 Euro durch den Leaders Club Deutschland, die Teilnahme an Europas größtem Kongress für die professionelle Gastronomie, dem Internationalen Foodservice-Forum im Rahmen der Internorga, sowie eine 4-tägige Trendreise von Radeberger nach New York erwartet.
 

Die fünf Gewinner im Kurzüberblick:

Bar&Brot

Traditionell hergestellt und regional produziert – Das Bar & Brot aus Kleve reift seine, zum Großteil aus der familieneigenen Brennerei stammenden, Spirituosen im hauseigenen Fasslager und setzt diese in Form exklusiver Drinks, begleitet von selbstgebackenem Brot, in Szene. Chefin Eva de Schrevel überzeugte die Experten mit dem einzigartigen Konzept, welches Traditionen respektiert und diese in die nächste Generation transportiert.

Holycrab!

Die „kulinarischen Schädlingsbekämpfer” von HOLYCRAB! setzen sich mit Messer und Gabel für den Schutz der Berliner Fauna und Flora ein. Denn sie kredenzen invasive Krebsarten, wie den amerikanischen Sumpfkrebs, der sich unkontrolliert in der Hauptstadt ausbreitet. Das Ergebnis: Hyperlokales Gourmet-Street-Food. Die Gründer Lukas Bosch, Juliane Bublitz und Andreas Michelus spielten sich mit diesem innovativen und humorvollen Ansatz in die Herzen der Jury, die bei ihrer Auswahl auch auf Aspekte der Nachhaltigkeit achtet.

Pâtlairs - Pâtisserie & Streetfood

In der mobilen Pâtisserie im Streetfood-Style aus Biebergemünd können Gäste die Entstehung der handwerklich perfektionierten saisonalen Kompositionen live miterleben. Neben einem hohen Anspruch an Qualität steht die Natürlichkeit der Zutaten im Vordergrund. Konditormeisterin Giovanna Müller überzeugte die Jury sowohl als Gründerin als auch mit der Finesse der von ihr hergestellten Köstlichkeiten in Kombination mit einem Streetfood-Konzept. Eine ungewöhnliche Mischung, die auch bei ihren Gästen gut ankommt.

Pokerria - Sushi Burritos

Burrito trifft auf Sushi und Poke Bowl – Die Pokerria bringt den Foodtrend der japanisch, hawaiianisch und mexikanischen Fusion-Küche nach Hamburg und bietet seine gesunden Rollen sowohl im Restaurant als auch per Cateringservice an. Das Konzept von Gründer Daniel Matera überzeugte die Jury nicht nur aufgrund seiner gesunden Ausrichtung, sondern auch aufgrund des wilden Fusion-Mix. Ein Ansatz, der im kosmopolitischen Hamburg sicherlich aufgeht.

Über den Tellerrand Café

Im Münchener Café Über den Tellerrand wird Essen zum Integrationsprojekt. Das Café versteht sich als Sozialunternehmen und Begegnungsstätte, in dem Menschen mit und ohne Fluchterfahrung miteinander kochen sowie Gäste und Mitarbeiter voneinander lernen. Die Jury war überzeugt vom Powerduo Jasmin Seipp und Julia Haarig, die mit großem persönlichen Einsatz ihre Idee vorantreiben und mit Ihrem Konzept Schule machen könnten.

Die fünf Gewinner, die sich für das Finale des Deutschen Gastro-Gründerpreises auf der Internorga qualifizierten, dürfen sich über Preise im Gesamtwert von 10.000 Euro freuen, unter anderem unterstützt von renommierten Partnern wie Coca-Cola European Partners und Unibail-Rodamco-Westfield Germany. So wird ihnen über die nachfolgenden zwölf Monate ein Jurymitglied als Mentor zur Seite gestellt. Außerdem erhalten sie jeweils eine zweijährige Leaders Club-Gastmitgliedschaft, ein orderbird Gastrokassen-Gesamtpaket inklusive Lizenz, ein professionelles Fotoshooting und mediale Unterstützung sowie eine Gründungsberatung durch die ETL ADHOGA sowie VEGA- undMelitta-Gutscheine im Gesamtwert von 1.500 Euro. Außerdem wird ihnen die Teilnahme am Internationalen Foodservice-Forum, Europas größter Kongress für die professionelle Gastronomie, im Rahmen der INTERNORGA ermöglicht.

 


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Aktuelle Daten von OpenTable beleuchten die Entwicklungen der deutschen Gastronomiebranche im kommenden Jahr. Im Mittelpunkt stehen der Wunsch nach gemeinsamen Erlebnissen, die Bereitschaft für Spontanität und ein anhaltendes Wachstum bei speziellen Anlässen.

Der Harzer Kreistag hat einstimmig über die Vergabe der Bewirtschaftung von Hotel und Gastronomie auf dem Brocken entschieden. Demnach ist Landrat Thomas Balcerowski (CDU) beauftragt, mit einem Göttinger Restaurantketten-Betreiber über einen Gewerbepachtvertrag zu verhandeln, teilte ein Landkreissprecher am Abend mit. 

Reserviert und dann einfach weg? Für Gastronomen sind unentschuldigte "No-Shows" mehr als nur eine Lappalie – sie bedeuten massive Umsatzeinbußen und weniger Trinkgeld für das Personal. Eine Umfrage zeigt, wie weit verbreitet das Problem ist und welche drastischen Maßnahmen Gastwirte jetzt ergreifen.

Steigende Kosten, erhöhte Komplexität und ein sich wandelndes Gästeverhalten setzen deutsche Cafés zunehmend unter Druck. Ein neuer Business-Guide von SumUp zeigt die notwendigen Strukturen für wirtschaftliche Stabilität im Jahr 2026.

Ein ungewöhnliches Diebesgut lockt in Deutschland kriminelle Banden an - geschädigt werden vor allem Entsorger. Die Verbrecher haben es laut dem Bundesverband der Deutschen Entsorgungswirtschaft (BDE) auf alte Speisefette und Öle aus Restaurants abgesehen. 

Landesweit streiken Beschäftigte der Kaffeehauskette in den USA. Nach Vorwürfen zu Verstößen gegen Arbeitszeitgesetze einigt sich der Konzern nun auf eine Entschädigung in New York.

Die IHG-Marke Kimpton hat ihren jährlichen "Culinary + Cocktail Trend Forecast" für 2026 veröffentlicht. Darin skizzieren kulinarische Experten und Mixologen die wichtigsten Entwicklungen, die die Gastronomieszene im kommenden Jahr prägen sollen.

Am 24. November 2025 nahmen die Technische Universität Dresden und die SLUB Dresden fünf weitere herausragende Kreationen der Kochkunst in das Deutsche Archiv der Kulinarik auf. Die umfassenden Dokumentationen dieser Gerichte wurden von dem Gourmetkritiker Jürgen Dollase erstellt und übergeben.

Wegen seiner vielen Altstadt-Kneipen rühmt sich Düsseldorf als «längste Theke der Welt». Statistisch belegt ist zumindest ein Spitzenplatz in der NRW-Gastronomie. Wie schneidet der Rivale in Köln ab?

Die Gewinner des Deutschen Kochbuchpreises 2025 stehen fest. Bei der fünften Verleihung in Hamburg wurden am 26. November die besten Kochbücher in 35 Kategorien ausgezeichnet. Dabei dominierten mehrere Sterneköche die Fachjurys, während eine Content Creatorin als beste Newcomerin geehrt wurde.