Jewhen Klopotenko: Kochen in Zeiten des Krieges

| Gastronomie Gastronomie

Jewhen Klopotenko ist der bekannteste Koch der Ukraine. In seinem Restaurant „100 Rokiw Tomu Wpered“ (auf Deutsch: Vor 100 Jahren in der Zukunft) kocht er traditionelle ukrainische Gerichte in neuem Gewand. Und das sogar mitten im Krieg, denn seit Beginn der russischen Inversion hatte Klopotenko erst an zwei Tagen geschlossen.

Im Gespräch mit dem Welt-Lifestyle-Magazin „Iconist“ verriet der ukrainische Starkoch, dass er in den ersten beiden Monaten des Krieges vor allem für die Angehörigen der Armee gekocht habe. Mittlerweile sei sein Restaurant in Kiew aber auch wieder für Zivilisten geöffnet. „Eine Menge Menschen, die die Stadt verlassen hatten, sind wieder zurückgekommen und gehen auch aus“, erklärt Klopotenko, der demnächst ein Kochbuch veröffentlicht. Für die Menschen bedeute der Besuch im Restaurant ein „Stück Normalität“.

Und auch für die Menschen außerhalb von Kiew will der Starkoch da sein. Deswegen eröffnete er in den letzten Monaten zwei weitere Bistros in der Westukraine, in denen er vor allem geflüchtete Menschen bedient und Gratismahlzeiten für Bedürftige verteilt. Lieferengpässe bei seinen Waren hat er derzeit nicht, denn Jewhen Klopotenko kocht ausschließlich ukrainische Küche mit ukrainischen Zutaten.

Ans Aufgeben denkt der Koch trotz Krieg nicht. Im Gegenteil, er habe gar keine andere Möglichkeit, als weiter mit daran zu arbeiten, die Ukraine zu einem freien und unabhängigen Land zu machen, sagt Klopotenko. „Wenn ich aufgebe, werden auch andere Menschen in der Ukraine denken, dass es keine Hoffnung mehr gibt. Viele Leute folgen mir in den sozialen Medien und sehen, was ich mache. Ich fühle mich für diese Menschen verantwortlich.“


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das Kalle Neukölln in Berlin erweitert sein Angebot deutlich. Ein Highlight ist die Eröffnung des Rooftop-Restaurants The Dawn im April 2026. Es ist eine der mehreren Neuerungen, zu denen auch eine Music Hall und ein ganzjährig nutzbarer Dach-Pool gehören. Der Vermietungsstand des revitalisierten ehemaligen Kaufhauses liegt bei rund 90 Prozent.

Das 11. Frauenforum Foodservice, das in dieser Woche im Grand Elysée Hamburg stattfand, versammelte über 200 Frauen aus der Food-Branche, Gastronomie, Hotellerie und Lebensmittelwirtschaft. Unter dem Motto „Mach den Unterschied! Lernen ist Leben“ standen die Themen Netzwerken, lebenslanges Lernen und Veränderung im Mittelpunkt der Veranstaltung.

Im Clash Kitchens & Bar des NYX Hotel Berlin Köpenick beginnt mit dem November ein neues kulinarisches Kapitel. Der Berliner Koch Kristof Mulack, Gewinner der dritten Staffel von The Taste, hat das Küchenzepter als „Gastropate“ übernommen.

Das Ganztageskonzept Wilma Wunder der Concept Family nimmt am 14. November offiziell den Betrieb in Nürnberg auf. Mit der Neueröffnung in Nürnberg zählt Wilma Wunder nun 12 Restaurants in Deutschland.

Die Schönbrunn Group hat das Fürstenkarussell Bistro & Café im denkmalgeschützten Fürstenstöckl eröffnet. Die neue gastronomische Einrichtung ist Teil des strategischen Entwicklungsprojekts „Hietzinger Areal“, das auf eine Stärkung des Angebots für Familien ausgerichtet ist.

Eine von Burger King Deutschland durchgeführte Umfrage beleuchtet die Rolle von Snacks im Alltag deutscher Konsumenten. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Snacking oft mit bewusster Entspannung und Auszeiten verbunden ist und häufig volle Mahlzeiten ersetzt.

Der europäische Betreiber der US-amerikanischen Burger-Kette Five Guys steht möglicherweise vor einer signifikanten Veränderung der Eigentümerstruktur, wie Sky News berichtet. Die Investmentgesellschaft Freston Ventures hat demnach eine Investmentbank beauftragt, einen Käufer für einen großen Anteil zu finden.

Der Masthuhn-Report 2025 der Albert Schweitzer Stiftung analysiert die Umsetzung höherer Tierschutzstandards in der deutschen Lebensmittelwirtschaft. Insbesondere in der Systemgastronomie und im Contract Catering zeigen sich jedoch große Unterschiede im Engagement.

Im Rahmen einer feierlichen Präsentation wurde in Österreich der neue Gault&Millau Guide 2026 vorgestellt. Als Höhepunkt des Abends erhielt Thomas Dorfer vom Landhaus Bacher in Mautern die höchste Auszeichnung: die fünfte Haube für seine Küche, die mit 19 Punkten bewertet wurde. Vitus Winkler wurde zum Koch des Jahres 2026 gekürt.

Das Berliner Sternerestaurant Nobelhart & Schmutzig hat in seinem internen Guide of Conduct ein bislang übersehenes, aber branchenrelevantes Thema aufgegriffen: den Umgang mit Alkohol und Drogen am Arbeitsplatz. Die Initiative zielt darauf ab, einen wertebasierten und von gemeinsamer Verantwortung getragenen Arbeitsplatz zu gestalten.