Kein Bier für 14-Jährige - Mehrheit wünscht strengere Regeln

| Gastronomie Gastronomie

Die Mehrheit der Menschen wünscht sich strengere Gesetze in Deutschland, um Jugendliche vor Alkohol zu schützen. Das geht aus einer Forsa-Umfrage im Auftrag der KKH Kaufmännische Krankenkasse hervor.

Demnach befürworten 65 Prozent die Abschaffung des sogenannten begleiteten Trinkens ab 14 Jahren. Derzeit dürfen Jugendliche in Begleitung eines Erziehungsberechtigten in der Öffentlichkeit Bier, Wein und weinhaltige Getränke kaufen und trinken. Möglich sind also sowohl das Glas Sekt beim Geburtstag zu Hause als auch das Bier mit Papa oder Mama in der Kneipe.

Die knappe Mehrheit der Befragten (52 Prozent) spricht sich darüber hinaus dafür aus, dass Bier und Wein nicht mehr wie bisher ab 16 Jahren, sondern erst ab 18 Jahren gekauft und getrunken werden darf. Von dem Meinungsforschungsinstitut befragt wurden in diesem Juni bundesweit 1.004 Personen im Alter von 18 bis 70 Jahren. 

Jugendliche reagieren empfindlicher auf Zellgift Alkohol

KKH-Psychologin Franziska Klemm sagt: «Je früher Jugendliche Alkohol trinken, desto größer sind die gesundheitlichen Risiken.» Neben den kurzfristigen Auswirkungen wie Unfällen, Verletzungen und Gewalt erhöhe Alkohol das Risiko für die Entstehung von Krebs, Herz-Kreislauf- und Lebererkrankungen. Heranwachsende sind demnach besonders gefährdet, denn ihr Körper befindet sich noch in der Entwicklung und reagiert daher umso empfindlicher auf das Zellgift Alkohol.

In der Bevölkerung gibt es der aktuellen Umfrage zufolge zudem den Wunsch nach Einschränkungen für Alkohol-Werbung. So würden 35 Prozent der Befragten die Werbung für alkoholische Getränke am liebsten ganz untersagen. Weitere 32 Prozent sind zumindest für stärkere Einschränkungen. Dagegen halten 31 Prozent die geltenden Mindeststandards für ausreichend. Unter anderem darf Alkohol-Werbung nicht gezielt Kinder und Jugendliche ansprechen. 

Auch die Gesundheitsminister der Länder setzen sich für ein Verbot des «begleiteten Trinkens» ein und werden bei diesem Vorstoß von Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) unterstützt. Alkohol als weit verbreitete Droge stelle bei Kindern und Jugendlichen ein großes Problem dar, sagte die Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, Katharina Schenk (SPD) aus Thüringen, kürzlich bei einem Treffen mit ihren Länderkollegen und -kolleginnen in Weimar. 

Ärzteverbände fordern die Gesundheitspolitik schon lange zu größeren Anstrengungen auf, um den Alkoholkonsum der Menschen in Deutschland zu verringern. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, auf alkoholische Getränke komplett zu verzichten. Es gebe keine sichere Menge für unbedenklichen Konsum. Alkohol sei eine psychoaktive Droge, die als Ursache von mehr als 200 negativen gesundheitlichen Folgen wie Krankheiten und Unfällen identifiziert worden sei, heißt es in einem Positionspapier der DGE. (dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Gastronomie steht vor einer große Transformation. Anpassung an den Klimawandel, Fachkräfteknappheit, Digitalisierung und Automatisierung sorgen dafür, dass neue Technologien in die Küchen einziehen, Ressourcen geschont und weniger Menschen benötigt werden. Fünf Planer des FCSI sprechen über ihre Visionen und Erwartungen für die Küche der Zukunft. 

Die deutsche Köchenationalmannschaft richtet den Blick auf den Culinary World Cup 2026 in Luxemburg und besetzt Schlüsselpositionen neu. Mit Tobias Laabs als Teamchef und einem neuen Captain-Duo der Jugendnationalmannschaft beginnt die Vorbereitungsphase.

Pizza, Pasta und Tiramisu gelten als Inbegriff von italienischer Küche - sie hat aber noch viel mehr zu bieten. Die «cucina italiana» ist nun offiziell Unesco-Kulturerbe. In Italien wird gejubelt.

Die Concept Family Franchise AG erweitert ihr Gastronomieangebot in der Metropolregion Rhein-Neckar. Das Ganztagesrestaurant Wilma Wunder eröffnet am 9. Dezember 2025 im Rhein-Neckar-Zentrum in Viernheim seinen 13. Standort in Deutschland.

Eine neue Umfrage zeigt, welche Potenziale und Risiken virale Social-Media-Trends für Kleinunternehmen bergen. Insbesondere in der Gastronomie hadern Betriebe mit der Trendidentifikation und dem finanziellen Risiko, obwohl die Übernahme einen positiven Einfluss auf den Umsatz haben kann.

Der Guide Michelin erweitert sein Bewertungssystem und führt eine neue Auszeichnung für Weingüter ein. Nach den Sternen für Restaurants und den 2024 präsentierten Keys für Hotels sollen die neuen Trauben einen Maßstab für die besten Weingüter weltweit setzen.

Im Europa-Park wurde der Grundstein für ein neues Mitarbeiter-Restaurant mit integrierter Zentralküche gelegt. Das Bauvorhaben erstreckt sich über vier Stockwerke mit insgesamt 4.500 Quadratmetern Fläche und soll im August 2026 fertiggestellt werden.

Im Kindercafé in Lüneburg beschwert sich wohl niemand über laute Kinder. Im Gegenteil. Laut und lustig soll es zugehen. Solche Orte sind in Städten immer häufiger zu finden.

Nach sechs Jahren Abwesenheit kehrt Jamie's Italian mit einem neuen strategischen Partner und einem überarbeiteten Konzept in die britische Gastronomieszene zurück. Die Neueröffnung soll im Frühjahr 2026 in London stattfinden.

Der Landkreis Harz treibt die touristische Entwicklung des Brockenplateaus voran und setzt dabei auf ein neues Gastronomiekonzept: Die Restaurantkette Timberjacks soll das kulinarische Angebot auf dem höchsten Gipfel Norddeutschlands übernehmen. Auch das Hotel soll ausgebaut werden. Die Eröffnung ist für das Jahr 2027 geplant.