Medien: 2-Sterne-Restaurant Tantris in München droht das Aus

| Gastronomie Gastronomie

Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, könnte die 2-Sterne-Institution Tantris in München für immer ihre Türen schließen. In dem Restaurant mit Küchenchef Hans Haas stehen demnach millionenschwere Sanierungsarbeiten an. Inhaber Felix Eichbauer stellt sich die Frage, ob er die Investitionen überhaupt tätigen soll.

Eigentlich ist derzeit geplant, dass, nach der Verabschiedung von Küchenchef Haas in den Ruhestand, Ende 2020, das Tantris für einige Monate zwecks Renovierung schließen soll. Bei der Neupositionierung des Restaurants wird Eichbauer derzeit von dem deutschen Matthias Hahn, aktuell noch die rechte Hand des französischen Starkochs Alain Ducasse, beraten.

Laut Süddeutscher Zeitung steht aber inzwischen fest, dass die Umbauarbeiten Millionen verschlingen werden. Insgesamt ist von fast zehn Millionen Euro die Rede, wovon alleine fünf Millionen auf die Haustechnik entfallen. Inhaber Eichbauer zeigt sich in der Zeitung geschockt: "Das bewegt sich in einem Bereich, bei dem man fast sagen muss: Vielleicht sind 49 Jahre Tantris einfach auch genug." Seine Familie wolle das berühmte Restaurant natürlich erhalten, sagte Eichbauer dem Blatt.

 

1991 übernahm Hans Haas die Küche des Münchner Tantris. Im kommenden Jahr wird er sich nach neunundzwanzig Jahren in den Ruhestand verabschieden. In seiner Zeit als Küchenchef des seit Jahrzehnten mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichneten Restaurants schrieb er Küchengeschichte. Seine Kreationen sind zu echten Klassikern geworden und haben in der ganzen Welt Liebhaber gefunden. Der Bayerische Rundfunk nahm dies zum Anlass und würdigte den Koch mit einer Biografie.
 

Seit 1971 hatte das Tantris nur drei Küchenchefs: Eckart Witzigmann, den Drei-Sterne-Koch Heinz Winkler und seit neunundzwanzig Jahren Hans Haas. So lange wie Haas aber stand hier niemand am Herd. Mit Eckart Witzigmann hatte Tantris-Gründer und Visionär Fritz Eichbauer den Posten von Beginn an genial besetzt. Auch sein Nachfolger Heinz Winkler bescherte dem Restaurant eine lange Phase höchster Auszeichnungen und internationaler Bekanntheit.

Als Winkler 1991 weiterzog, gab es für die Familie Eichbauer tausend gute Gründe, die vakante Position gerade mit Hans Haas zu besetzen: „Er hatte bereits unter Eckart Witzigmann gearbeitet und auch bei Paul Haeberlin gelernt. Ich war fest überzeugt, dass Haas perfekt zur Philosophie unseres Hauses passt und dass wir kulinarisch dieselbe Sprache sprechen“, bringt es Seniorchef Fritz Eichbauer auf den Punkt. Eichbauers Vater Fritz, ein bekannter Münchner Bauunternehmer, hatte das exzentrische Gebäude nach den Plänen des Schweizer Architekten Justus Dahinden 1971 am Rande eines Schwabinger Neubaugebiets errichten lassen.

Zurück

Vielleicht auch interessant

Landesweit streiken Beschäftigte der Kaffeehauskette in den USA. Nach Vorwürfen zu Verstößen gegen Arbeitszeitgesetze einigt sich der Konzern nun auf eine Entschädigung in New York.

Die IHG-Marke Kimpton hat ihren jährlichen "Culinary + Cocktail Trend Forecast" für 2026 veröffentlicht. Darin skizzieren kulinarische Experten und Mixologen die wichtigsten Entwicklungen, die die Gastronomieszene im kommenden Jahr prägen sollen.

Am 24. November 2025 nahmen die Technische Universität Dresden und die SLUB Dresden fünf weitere herausragende Kreationen der Kochkunst in das Deutsche Archiv der Kulinarik auf. Die umfassenden Dokumentationen dieser Gerichte wurden von dem Gourmetkritiker Jürgen Dollase erstellt und übergeben.

Die Gastronomie steht vor einer große Transformation. Anpassung an den Klimawandel, Fachkräfteknappheit, Digitalisierung und Automatisierung sorgen dafür, dass neue Technologien in die Küchen einziehen, Ressourcen geschont und weniger Menschen benötigt werden. Fünf Planer des FCSI sprechen über ihre Visionen und Erwartungen für die Küche der Zukunft. 

Wegen seiner vielen Altstadt-Kneipen rühmt sich Düsseldorf als «längste Theke der Welt». Statistisch belegt ist zumindest ein Spitzenplatz in der NRW-Gastronomie. Wie schneidet der Rivale in Köln ab?

Die Gewinner des Deutschen Kochbuchpreises 2025 stehen fest. Bei der fünften Verleihung in Hamburg wurden am 26. November die besten Kochbücher in 35 Kategorien ausgezeichnet. Dabei dominierten mehrere Sterneköche die Fachjurys, während eine Content Creatorin als beste Newcomerin geehrt wurde.

Die Jubiläumssaison des WinterVarieté by Tristan Brandt in Heidelberg startete mit Standing Ovations. Die Spielzeit wurde bis Januar 2026 verlängert. Das Format kombiniert internationale Akrobatik-Darbietungen mit einem 3-Gänge-Menü.

Kochroboter halten in Supermärkten, Krankenhäusern und Kasernen Einzug. Was die Start-ups Circus Group und Goodbytz antreibt - und wie Verbände und Arbeitnehmervertreter reagieren.

​​​​​​​Das Restaurant Sühring, mit seiner Fine-Dining-Interpretation der deutschen Küche, erhält drei Michelin-Sterne. Das Lokal der Berliner Zwillingsköche Thomas und Mathias Sühring ist damit nach dem Sorn das zweite Restaurant in Thailand, das diese Top-Auszeichnung führen kann.

Das Fast-Casual-Konzept Ciao Bella erweitert seine Präsenz in München. Am 12. Dezember 2025 eröffnet der italienische Anbieter einen neuen Flagship-Standort im Tal 16. Das Restaurant soll nach Angaben des Unternehmens das weiterentwickelte Markenerlebnis der kommenden Jahre erstmals in dieser prägnanten Form präsentieren.