Michelin vergibt Sterne für Frankreichs Top-Restaurants

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Der Gastronomieführer «Guide Michelin» wird am Montag (16.00 Uhr) in Paris mitteilen, welche französischen Toprestaurants sich im laufenden Jahr mit einem, zwei oder drei Sternen schmücken können. Zu dem Branchenereignis im Pavillon Gabriel unweit des Élyseepalasts werden zahlreiche Spitzenköche erwartet.

Der Chef der Feinschmecker-Bibel, Gwendal Poullennec, hatte bereits Mitte des Monats angekündigt, dass die «Auberge du Pont de Collonges» des 2018 gestorbenen Küchenpapstes Paul Bocuse ihren dritten Stern verlieren und künftig nur noch zwei Sterne tragen wird. (Tageskarte berichtete)

Das hat weit über die Grenzen Frankreichs hinweg Aufsehen erregt, da das Stammhaus von Bocuse in der Nähe von Lyon seit 1965 ununterbrochen die Bestnote trug und Bocuse lange als Inkarnation der französischen Spitzenküche galt.

«Michelin-Sterne werden nicht vererbt, man muss sie sich verdienen», lautet ein oft wiederholtes Motto von Poullennec, der den «Guide rouge», wie der Führer in Frankreich auch genannt wird, seit September 2018 leitet. Weitere Herabstufungen von Drei-Sterne-Toplokalen über Bocuse hinaus werden für 2020 im Gastronomieland Frankreich aber nicht mehr erwartet.

Michelin hatte bereits im vergangenen Jahr drei Edelrestaurants die Topnote entzogen. (Tageskarte berichtete)

Bocuse starb vor rund zwei Jahren im Alter von 91 Jahren. Er gehörte zu den Vertretern der «Nouvelle Cuisine», einer Bewegung damals junger Köche, die die französische Küche entstauben wollten. Sein Kollege Marc Haeberlin berichtete einmal, dass auch Bocuse vor dem Erscheinen des Gourmetführers bis ins hohe Alter hinein stets unruhig war. In Frankreich und Monaco führen aktuell 27 Restaurants die begehrten drei Sterne. In Deutschland sind es 10.

Mit Spannung wird auch erwartet, ob mehr Frauen bei Michelin zum Zuge kommen. Die einzige Frau, die mit ihrem Restaurant in Frankreich drei Sterne trägt, ist Anne-Sophie Pic aus dem südfranzösischen Valence.


 

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