Nicht Restaurant, sondern Labor: Starkoch Ferran Adrià macht das elBulli wieder auf

| Gastronomie Gastronomie

Der spanische Ex-3-Sterne-Koch Ferran Adrià macht sein 2011 geschlossenes Restaurant El Bulli wieder auf – allerdings nicht als Gastwirtschaft, sondern als Ausstellung und Labor. Im elBulli 1846 wird weniger gekocht, sondern in die Zukunft gedacht.

Mit einer Investition von rund zehn Millionen Euro soll elBulli1846 im Februar 2020 an der gleichen Bucht an der Nordostküste Spaniens eröffnet werden, wie das ursprüngliche Restaurant. Die neue Zahl im Namen ist eine Hommage an Auguste Escoffier, den „König der Köche, Koch der Könige“, der 1846 geboren wurde und als Pionier der Haute Cuisine gilt.

Adrià erleutert: „Es wird ein Ausstellungszentrum. 5000 Quadratmeter Ausstellung und Innovation. Ein Museum sozusagen der Innovation.“ Seit 2014 spricht Adrià über die Eröffnung eines Ausstellungszentrums, das das Erbe des Restaurants bewahren soll.

Für elBulli 1846 wurde der ehemalige Restaurantbereich erweitert und soll nun ausschließlich der Kreativität und Innovation gewidmet sein soll. „Es ist ein Raum des reinen Experimentierens, in dem wir Formate und Rezepte testen und unsere Studien weiter vertiefen werden“, sagt der Koch, der sich in den letzten Jahren der Verbreitung gastronomischen Wissens mit Projekten wie dem ersten kulinarischen Wiki der Welt und Sapiens verschrieben hat, einer von Adrià entwickelten Methodik zur Anwendung kreativer Prozesse auf Lebensmittel.

Adrià ist sich noch nicht sicher, ob das Labor regelmäßig für die Öffentlichkeit zugänglich sein wird. „Wir haben das Esszimmer und die Küche behalten, obwohl sie renoviert wurden, aber es wird definitiv kein Restaurant sein“, sagt Adrià. „Alles ist möglich. Ich weiß, dass wir jetzt anfangen werden zu arbeiten, aber wie es aussehen wird, ist selbst für uns noch unbekannt."

elBulli 1846 wird von einem Team von rund 20 Fachleuten mit unterschiedlichem Hintergrund besetzt, darunter Philosophen, Köche, Journalisten und Ernährungswissenschaftler, die alle mit der Erforschung neuer kulinarischer Techniken beauftragt sind. Ein Teil des ursprünglichen Teams des Labors wurde bereits von den Mitgliedern der elBulli-Foundation, die alle Projekte des Küchenchefs leitet, und ihren Sponsoren ausgewählt. Experten der Lebensmittelwelt und persönliche Freunde werden andere Teammitglieder auswählen. Adrià sagt zum Beispiel, dass der Koch José Andrés eine Person nominieren wird, die in das Team aufgenommen wird.

Das ehemalige elBulli war berühmt für seine Molekularküche und wurde vom Guide Michelin regelmäßig mit der Höchstwertung von drei Sternen ausgezeichnet. Ganze fünf Mal wurde das Lokal im Rahmen der The World’s 50 Best Restaurants auf Platz eins gewählt.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der Guide Michelin erweitert sein Bewertungssystem und führt eine neue Auszeichnung für Weingüter ein. Nach den Sternen für Restaurants und den 2024 präsentierten Keys für Hotels sollen die neuen Trauben einen Maßstab für die besten Weingüter weltweit setzen.

Im Europa-Park wurde der Grundstein für ein neues Mitarbeiter-Restaurant mit integrierter Zentralküche gelegt. Das Bauvorhaben erstreckt sich über vier Stockwerke mit insgesamt 4.500 Quadratmetern Fläche und soll im August 2026 fertiggestellt werden.

Im Kindercafé in Lüneburg beschwert sich wohl niemand über laute Kinder. Im Gegenteil. Laut und lustig soll es zugehen. Solche Orte sind in Städten immer häufiger zu finden.

Nach sechs Jahren Abwesenheit kehrt Jamie's Italian mit einem neuen strategischen Partner und einem überarbeiteten Konzept in die britische Gastronomieszene zurück. Die Neueröffnung soll im Frühjahr 2026 in London stattfinden.

Der Landkreis Harz treibt die touristische Entwicklung des Brockenplateaus voran und setzt dabei auf ein neues Gastronomiekonzept: Die Restaurantkette Timberjacks soll das kulinarische Angebot auf dem höchsten Gipfel Norddeutschlands übernehmen. Auch das Hotel soll ausgebaut werden. Die Eröffnung ist für das Jahr 2027 geplant.

Aktuelle Daten von OpenTable beleuchten die Entwicklungen der deutschen Gastronomiebranche im kommenden Jahr. Im Mittelpunkt stehen der Wunsch nach gemeinsamen Erlebnissen, die Bereitschaft für Spontanität und ein anhaltendes Wachstum bei speziellen Anlässen.

Der Harzer Kreistag hat einstimmig über die Vergabe der Bewirtschaftung von Hotel und Gastronomie auf dem Brocken entschieden. Demnach ist Landrat Thomas Balcerowski (CDU) beauftragt, mit einem Göttinger Restaurantketten-Betreiber über einen Gewerbepachtvertrag zu verhandeln, teilte ein Landkreissprecher am Abend mit. 

Reserviert und dann einfach weg? Für Gastronomen sind unentschuldigte "No-Shows" mehr als nur eine Lappalie – sie bedeuten massive Umsatzeinbußen und weniger Trinkgeld für das Personal. Eine Umfrage zeigt, wie weit verbreitet das Problem ist und welche drastischen Maßnahmen Gastwirte jetzt ergreifen.

Steigende Kosten, erhöhte Komplexität und ein sich wandelndes Gästeverhalten setzen deutsche Cafés zunehmend unter Druck. Ein neuer Business-Guide von SumUp zeigt die notwendigen Strukturen für wirtschaftliche Stabilität im Jahr 2026.

Ein ungewöhnliches Diebesgut lockt in Deutschland kriminelle Banden an - geschädigt werden vor allem Entsorger. Die Verbrecher haben es laut dem Bundesverband der Deutschen Entsorgungswirtschaft (BDE) auf alte Speisefette und Öle aus Restaurants abgesehen.