Sanierung der veganen Fastfood-Kette Swing Kitchen gescheitert

| Gastronomie Gastronomie

Die Sanierung der veganen Fastfood-Kette Swing Kitchen, ist gescheitert. Nachdem die Gläubiger im Oktober noch einem Sanierungsplan für die insolvente Muttergesellschaft, die Schillinger Vegan Holding, zugestimmt hatten, konnte die zur Fortführung nötige Finanzierung nicht gesichert werden. Die Kette teilte am Montag mit, dass der Grund hierfür die kurzfristige Absage der Finanzierung seitens der Gesellschafter sei.

Die Standorte der Franchisenehmer – davon zwei in Wien und einer in der Schweiz – sollen bis auf Weiteres geöffnet bleiben. Die Kette strebe nun aber keine Sanierung mehr an. Ob einzelne Filialen weiter betrieben oder geschlossen werden, obliege den jeweiligen Insolvenzverwaltern.

Insolvenzanträge für die gesamte Gruppe

Die Geschäftsführung hatte sich nach eigenen Angaben „gemeinsam mit den finanzierungsbereiten Eigentümervertretern […] bis zuletzt intensiv darum bemüht, mit namhaften Investoren aus der Gastronomiebranche eine Lösung zu finden.“ In der Mitteilung heißt es weiter: „Da die benötigten Mittel jedoch nicht rechtzeitig bereitgestellt werden konnten, blieb nur der Schritt, Insolvenzanträge für die gesamte Gruppe einzubringen.“

Von dem Scheitern der Sanierung sind 130 Mitarbeitende an allen sieben Standorten in Österreich betroffen. Die Unternehmensgruppe strebt nun keine weitere Sanierung mehr an. Die Entscheidung, ob einzelne Filialen weiterbetrieben oder geschlossen werden, obliegt den jeweiligen Insolvenzverwaltern. Die Standorte der Franchisenehmer – zwei davon in Wien und einer in der Schweiz – sollen bis auf Weiteres geöffnet bleiben.

Hohe Passiva und Millionen-Forderungen

Die Schillinger Vegan Holding hatte bereits Anfang August Insolvenz angemeldet, einen Tag nach der Pleite der österreichischen Filiale Swing Kitchen 019 Wien Mitte GmbH in Wien-Landstraße. (Tageskarte berichtete)

Die Passiva der gesamten Unternehmensgruppe belaufen sich laut Kreditschutzverband KSV1870 aktuell auf gut 15 Millionen Euro. Bei der Holding wurden bis Mitte Oktober Forderungen in Höhe von 3,8 Millionen Euro angemeldet und davon 3,6 Millionen Euro anerkannt.

Struktur und Gesellschafter

Die Swing Kitchen Filialen sind jeweils eigene Gesellschaften, die an der Swing Kitchen Österreich GmbH hängen. Die Schillinger Vegan Holding GmbH ist stets zu 100 Prozent Gesellschafterin der Filialen. Geschäftsführer der Holding ist Albrecht Eltz.

Die Gesellschafter-Struktur der Holding ist divers. Der größte Gesellschafter mit 38,97 Prozent ist der deutsche Private Equity Investor Phauna Gmbh & Co KG aus Düsseldorf. Des Weiteren hält der luxemburgische Investmentfonds PMB Invest Masters 37,2 Prozent. Kleinere Anteile halten Privatpersonen, darunter Irene Schillingers, Franz und Martin Blochberger sowie Thomas Winger.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der europäische Betreiber der US-amerikanischen Burger-Kette Five Guys steht möglicherweise vor einer signifikanten Veränderung der Eigentümerstruktur, wie Sky News berichtet. Die Investmentgesellschaft Freston Ventures hat demnach eine Investmentbank beauftragt, einen Käufer für einen großen Anteil zu finden.

Der Masthuhn-Report 2025 der Albert Schweitzer Stiftung analysiert die Umsetzung höherer Tierschutzstandards in der deutschen Lebensmittelwirtschaft. Insbesondere in der Systemgastronomie und im Contract Catering zeigen sich jedoch große Unterschiede im Engagement.

Im Rahmen einer feierlichen Präsentation wurde in Österreich der neue Gault&Millau Guide 2026 vorgestellt. Als Höhepunkt des Abends erhielt Thomas Dorfer vom Landhaus Bacher in Mautern die höchste Auszeichnung: die fünfte Haube für seine Küche, die mit 19 Punkten bewertet wurde. Vitus Winkler wurde zum Koch des Jahres 2026 gekürt.

Das Berliner Sternerestaurant Nobelhart & Schmutzig hat in seinem internen Guide of Conduct ein bislang übersehenes, aber branchenrelevantes Thema aufgegriffen: den Umgang mit Alkohol und Drogen am Arbeitsplatz. Die Initiative zielt darauf ab, einen wertebasierten und von gemeinsamer Verantwortung getragenen Arbeitsplatz zu gestalten.

Das Unternehmen Ditsch bringt eine Neuentwicklung im Bereich der Snack-Kultur auf den Markt. Am Hauptbahnhof Hannover feiert das neue Gastro-Konzept namens „good bite“ seine Premiere. Dabei wird die klassische Ditsch Brezel in einer zeitgemäßen Form präsentiert, um den aktuellen Food-Trends und dem veränderten Konsumverhalten Rechnung zu tragen.

Sachsens Gastwirte blicken voller Erwartungen auf das Weihnachtsgeschäft. Warum der Gänsebraten teurer werden könnte und welche Rolle die Mehrwertsteuer spielt.

Der klassische Döner ist schon fast so etwas wie Kulturgut in deutschen Fußgängerzonen. In Karlsruhe dreht sich aber kein Fleisch am Spieß, sondern ein Meerestier. Das gefällt nicht jedem.

Auf der US-Militärbasis Camp Walker in Südkorea hat die U.S. Army die erste autonome Roboterküche des Hamburger Start-ups goodBytz in Betrieb genommen. Damit startet das Unternehmen in die operative Phase seines bislang größten Projekts.

Das historische Schloss Montfort in Langenargen am Bodensee präsentiert sich unter neuer Führung mit einem umfassenden Nutzungskonzept. Das denkmalgeschützte, im 19. Jahrhundert im maurischen Stil erbaute architektonische Juwel, das auf einer Landzunge liegt, verbindet künftig Denkmalpflege mit Gastronomie und Kultur.

Nach der Bestätigung eines Masernfalls im Landkreis Erding berichtet das Gesundheitsamt jetzt, dass der Behörde bislang keine weiteren Verdachts- oder Infektionsfälle gemeldet wurden. Die betroffene Person war während der infektiösen Phase in einer Filiale der Fastfood-Kette Burger King in Erding tätig.