Schweizer verweigern Lars Volbrecht Gastro-Genehmigung

| Gastronomie Gastronomie

Der als Betrüger verurteilte Ex-Sternekoch Lars Volbrecht wollte nach seinem Prozess in der Schweiz neu durchstarten. Wie Schweizer Medien berichten, verweigern die Eidgenossen dem Deutschen allerdings die Genehmigung für sein Restaurant „Pure 1901“ in Chur. Auch ohne Bewilligung hatte der Koch demnach einige Male aufgesperrt.

Wie die „Südostschweiz“ weiß, soll der Betrieb im Mai und Juni zumindest über Mittag einige Male geöffnet gewesen sein. Derzeit sind über das Buchungsportal Opentable keine Tische reservierbar. Der Pachtvertrag in Chur soll bereits vor Bekanntwerden des Michelin-Skandals und des Strafverfahrens unterzeichnet worden sein.

Laut Zeitung habe es Volbrecht unterlassen es ein Gesuch um eine Betriebsbewilligung für das „Pure 1901“ einzureichen. Ein solches sei spätestens einen Monat vor der geplanten Eröffnung bei der Churer Stadtpolizei (Stapo) zu hinterlegen. «Bei uns ist das Gesuch am 6. Mai eingegangen», sagte dazu Roland Hemmi, stellvertretender Polizeikommandant, auf Anfrage. Als das Gesuch dann vorlag hat die Stadtpolizei dessen Ablehnung empfohlen, was vom Stadtrat bestätigt wurde. „Wir haben die Betriebsbewilligung verweigert“, sagte Stadtpräsident Urs Marti auf Anfrage der „Südostschweiz“.

Der abschlägige Entscheid sei auch aufgrund der Prüfung amtlicher Dokumente gefallen: „Wir sind zur Auffassung gelangt, dass Herr Volbrecht große Mühe hätte, seinen Verpflichtungen als Restaurantbetreiber nachzukommen“, so Martis Begründung. In Chur werden Bewilligungen nicht gewährt falls vor weniger als fünf Jahren eine Freiheitsstrafe von mehr als 18 Monaten ausgesprochen wurde. Volbrecht war im April 2019 zu einerHaftstrafe von einem Jahr und zehn Monaten auf Bewährung verurteilt worden.

Im Februar posierte der Koch Lars Volbrecht noch stolz mit einem Michelin-Stern, obwohl sein Restaurant nahe Stuttgart längst geschlossen war. Die Sache wurde zu einem medialen Skandal rund um die Guide-Michelin-Vergabe 2019 (Tageskarte berichtete). Im April ist Volbrecht für andere Vergehen wegen Betrugs verurteilt worden.

Der 39-Jährige und seine Frau, die das Restaurant „Alte Vogtei“ in Köngen bei Stuttgart führten, haben demnach Lieferanten betrogen und über 88.000 Euro Schulden angehäuft. Das Gericht verurteilte die beiden daher wegen vorsätzlichen Betrugs zu jeweils einer Bewährungsstrafe. Sie hatten gestanden.

Im Sommer 2018 ging Volbrecht in die Schweiz, kam aber auch hier nicht aus den Schlagzeilen herausraus. Wie unter anderem Südostschweiz.ch schreibt, soll der 39-Jährige auch früheren Mitarbeitern des Schweizer Restaurant Triemel Lohn schulden. Patrick Hackert, einer der Betroffenen, habe sich demnach gemeldet und Vorwürfe gegen Volbrecht erhoben. Wie Hackert erklärte, habe er bereits im Juli 2017 in der „Alten Vogtei“ in Köngen für Volbrecht gearbeitet. Im Sommer 2018 sei er dann zusammen mit der Familie Volbrecht in die Schweiz gezogen. Mit der jetzt versagten Genehmigung dreht sich das mediale Karrussel rund um Volbrecht weiter.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Auch letztes Jahr blieben Deutschland, Österreich und die Schweiz trinkfest. Trotz steigender Preise füllten alte Bekannte wie Kaffee, Wasser und Bier weiterhin die meisten Gläser und Tassen. Welche weiteren Getränke im vergangenen Jahr am häufigsten bestellt wurden, hat Kassenanbieter orderbird unter die Lupe genommen.

 

In wenigen Tagen soll es so weit sein. Direkt an der Weidendammer Brücker, auf der Friedrichstraße in Berlin, eröffnet Jamie Oliver’s Kitchen in der Hauptstadt. Das genaue Datum steht noch nicht fest. Allerdings ist bekannt, dass hier die Curry-Wurst auf die Pizza kommen soll.

Gerolsteiner hat erneut seine Weinplaces ausgezeichnet. Weinbars und Vinotheken wurden von einer Fachjury ausgewählt, die sich der Weinkultur und dem Genuss mit innovativen Konzepten verpflichtet haben. 

Vergangenes Jahr sind mehr Menschen zu McDonald's, Burger King & Co. gegangen und haben dort mehr Geld ausgegeben. Das bescherte der deutschen Systemgastronomie ein kräftiges Umsatzplus gegenüber dem Vorjahr von 14 Prozent auf 31 Milliarden Euro, wie aus dem am Montag veröffentlichten Jahresbericht ihres Bundesverbandes hervorgeht.

Die Tierschutzorganisation PETA hat bei der Staatsanwaltschaft Karlsruhe Strafanzeige gegen die Geschäftsführung des Restaurants „Beim Bruderbund“ erstattet. PETA führt den „Verdacht auf Beihilfe zur quälerischen Tiermisshandlung gemäß Paragraf 17 Tierschutzgesetz“ an. Das Restaurant bietet Froschschenkel zum Verkauf bzw. Verzehr an.

Bei kühlen Temperaturen ist am Samstag auf dem Cannstatter Wasen das 84. Stuttgarter Frühlingsfest eröffnet worden. Tierschutzaktivisten stürmten beim traditionellen Fassanstich die Bühne im Göckelesmaier-Festzelt. In Videos in den sozialen Netzwerken ist zu hören, wie das Publikum die Aktivisten ausbuhte.

Dass Restaurants No-Show-Gebühren erheben, ist seit zehn Jahren ein laufender Prozess und in der gehobenen Gastronomie vielerorts der neue Standard. Immer mehr Restaurants in Deutschland bitten Gäste, die nicht erscheinen, zur Kasse. Wo die Gebühr erhoben wird, ist sie allerdings nur selten fällig.

Bereits zum fünften Mal hat METRO den Preis für nachhaltige Gastronomie verliehen. Ausgezeichnet wurden Gastronomiebetriebe für ihre kreativen nachhaltigen Konzepte und Initiativen. Erster Preisträger ist das Restaurant Ronja im Ringlokschuppen aus Mülheim an der Ruhr.

Immer wenn der Guide Michelin erscheint, werden Erfolgsgeschichten geschrieben oder tritt kurioses zu Tage. Rekordverdächtig dürfte die Auszeichnung des Romantik Hotels und Restaurant Hirsch auf der Schwäbischen Alb sein. Inhaber und Küchenchef Gerd Windhösel hat in diesem Jahr zum dreißigsten Mal einen Michelin-Stern erkocht.

Mit ihren «Neni»-Restaurants hat die Wiener Gastronomin Haya Molcho die orientalische Küche bekannt gemacht. Ein Teil der Erlöse eines neuen Gerichts kommt nun einem Schulprojekt in Marokko zugute.