Sommerhalbzeit: Gemischte Bilanz in Mecklenburg-Vorpommern

| Gastronomie Gastronomie

Die Sommer-Hauptsaison ist für die Hotel- und Gastronomiebetriebe in MV in diesem Jahr bislang eher bescheiden verlaufen. «Bis jetzt ist noch nicht die große Begeisterung und die große Zufriedenheit zu erkennen», bilanzierte der Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes MV, Lars Schwarz.

Eine schwere Zweit hätten vor allem Gastronomiebetriebe. Im ersten Halbjahr sei in diesem Bereich der Umsatz um 18 Prozent im Vergleich zu Vor-Corona-Zeit 2019 zurückgegangen. 

Der subjektive Eindruck, die Restaurants seien immer voll und gut besucht, täusche. Vielerorts sei das Mittagsgeschäft eingebrochen, und Betriebe schlössen teilweise an bestimmten Tagen ganz oder verringerten die Öffnungszeiten. «Die Verweildauer der Gäste ist zudem deutlich kürzer geworden», so Schwarz. 

Anders als früher verzichteten viele Urlauber auf Vorspeisen, ein zweites Getränk oder eine Nachspeise. Stattdessen werde dann eher auf einen günstigen Wein aus dem Supermarkt in der Ferienwohnung zurückgegriffen. Das spürten die Gastronomen.

«Irrfahrer» in ganz Europa  

Er habe Verständnis, dass Restaurants ihre Preise hätten erhöhen müssen. Die Rückkehr zum Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent schlage jetzt voll durch. Hinzu kämen die Mehrkosten durch den gesetzlichen Mindestlohn, der in den vergangenen fünf Jahren um fast 40 Prozent angezogen habe. 

Der Mindestlohn in Deutschland liegt derzeit bei 12,82 Euro und steigt zum 1. Januar 2027 in zwei Stufen auf 14,60 Euro pro Stunde. Ab Anfang kommenden Jahres liegt die Lohnuntergrenze zunächst bei 13,90 Euro. 

Eine dringend notwendige Erleichterung sieht Schwarz in der vom 1. Januar geplanten Reduzierung des Mehrwertsteuersatzes auf Speisen in der Gastronomie von 19 auf 7 Prozent. «Damit wird eine klare Unrechtsbehandlung wieder aufgehoben, denn gerade im europäischen Wettbewerb waren wir ja mit den hohen 19 Prozent eigentlich der Irrfahrer in ganz Europa.»

Mehrwertsteuersatz runter, rauf, runter 

Während der Corona-Pandemie hatte die damalige Bundesregierung das Gastgewerbe zeitweise mit einem ermäßigten Mehrwertsteuersatz von 7 Prozent unterstützt, aber dann zum 1. Januar 2024 den alten Satz von 19 Prozent wieder eingeführt. 

Die inzwischen regierende schwarz-rote Koalition will das zum 1. Januar 2026 dauerhaft rückgängig machen. Ob in der Folge automatisch die Preise auch auf den Speisekarten herabgesetzt werden, ist allerdings fraglich.

Bundesweit hatte das Gastgewerbe 2024 laut Statistischem Bundesamt mit einem realen Umsatzminus abgeschlossen. Weil Preise für Getränke, Speisen oder Übernachtungen erhöht wurden, gelang es der Branche jedoch, ihre nominalen Umsätze im Vergleich zum Vorjahr leicht zu steigern. (dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

Das Unternehmen Ditsch bringt eine Neuentwicklung im Bereich der Snack-Kultur auf den Markt. Am Hauptbahnhof Hannover feiert das neue Gastro-Konzept namens „good bite“ seine Premiere. Dabei wird die klassische Ditsch Brezel in einer zeitgemäßen Form präsentiert, um den aktuellen Food-Trends und dem veränderten Konsumverhalten Rechnung zu tragen.

Sachsens Gastwirte blicken voller Erwartungen auf das Weihnachtsgeschäft. Warum der Gänsebraten teurer werden könnte und welche Rolle die Mehrwertsteuer spielt.

Der klassische Döner ist schon fast so etwas wie Kulturgut in deutschen Fußgängerzonen. In Karlsruhe dreht sich aber kein Fleisch am Spieß, sondern ein Meerestier. Das gefällt nicht jedem.

Auf der US-Militärbasis Camp Walker in Südkorea hat die U.S. Army die erste autonome Roboterküche des Hamburger Start-ups goodBytz in Betrieb genommen. Damit startet das Unternehmen in die operative Phase seines bislang größten Projekts.

Das historische Schloss Montfort in Langenargen am Bodensee präsentiert sich unter neuer Führung mit einem umfassenden Nutzungskonzept. Das denkmalgeschützte, im 19. Jahrhundert im maurischen Stil erbaute architektonische Juwel, das auf einer Landzunge liegt, verbindet künftig Denkmalpflege mit Gastronomie und Kultur.

Nach der Bestätigung eines Masernfalls im Landkreis Erding berichtet das Gesundheitsamt jetzt, dass der Behörde bislang keine weiteren Verdachts- oder Infektionsfälle gemeldet wurden. Die betroffene Person war während der infektiösen Phase in einer Filiale der Fastfood-Kette Burger King in Erding tätig.

Die internationale Expansion des Guide Michelin erreicht Neuseeland. Welche Auswirkungen die Aufnahme in den renommierten Führer auf die lokale Gastronomie und den Tourismus haben wird und welche Städte im Fokus stehen.

Nach der Bestätigung eines Masernfalls im Landkreis Erding ruft das Gesundheitsamt die Bevölkerung zur erhöhten Wachsamkeit und zur Überprüfung des eigenen Impfstatus auf. Die betroffene Person war während der infektiösen Phase in einer Filiale von Burger King in Erding tätig.

Das Le Faubourg in der City West feiert sein Jubiläum mit einem modernisierten Brasserie Konzept, besonderen Menüangeboten und einer Bilanz seiner Rolle als Förderer junger Kochtalente.

Nach einer sechsmonatigen Umbauphase hat L’Osteria den Standort ihres ersten Restaurants in Nürnberg unter dem neuen Namen „L’Osteria Numero Uno“ wiedereröffnet. Auf die Gäste wartet ein neues Konzept, welches sich vornehmlich auf das Außerhaus-Geschäft sowie Pizza konzentriert.