Sternekoch Marc Veyrat verklagt den Guide Michelin

| Gastronomie Gastronomie

Der Michelin-Gastronomieführer hat bestätigt, dass ein französischer Spitzenkoch im Streit um die Bewertung seines Toprestaurants den Rechtsweg eingeschlagen hat. Der «Guide rouge» verstehe die Enttäuschung des Sternekochs Marc Veyrat aus der Alpenregion Savoyen und werde seine Fragen prüfen, teilte das Unternehmen am Dienstag auf Anfrage in Boulogne-Billancourt bei Paris mit.

Die Feinschmecker-Bibel hatte zu Jahresbeginn dem «Maison des Bois» in Manigod bei Annecy die Bestnote von drei Sternen entzogen. Der für seinen breitkrempigen schwarzen Hut bekannte «Bauern-Koch» Veyrat hat seitdem zwei Sterne.

In einer Stellungnahme schrieb Michelin nun: «Wir möchten daran erinnern, dass unsere vorrangige Aufgabe darin besteht, die Verbraucher zu informieren - das hat uns dazu veranlasst, unsere Empfehlung zu ändern.» Veyrat wolle die genauen Gründe für die Herabstufung seines Hauses wissen, sagte dessen Pariser Anwalt Emmanuel Ravanas auf Anfrage. Ende November gebe es einen Gerichtstermin.

Der Chef des Guide Michelin, Gwendal Poullennec, hatte bereits im Sommer in einem Interview das Ansinnen Veyrats zurückgewiesen, sein Restaurant ganz aus dem Gastronomieführer zu nehmen. Die Michelin-Sterne gehörten nicht den Spitzenköchen, argumentierte der Chefbewerter in der Zeitung «Le Monde». «Küchenrebell» Sébastien Bras aus dem Zentralmassiv hatte 2018 allerdings durchgesetzt, dass sein Restaurant auf seine Michelin-Spitzenbewertung verzichten konnte. Michelin gestand dem «Chef», wie Spitzenköche in Frankreich genannt werden, seinerzeit die Sterne-Rückgabe zu. (dpa)

Erst im Sommer hatte Marc Veyrat, angekündigt, dass er seine beiden Michelin-Sterne zurückgeben wolle. Der Koch, der unter anderem für seinen charakteristischen schwarzen Hut bekannt ist, erklärte seine Entscheidung in einem langen Brief an die französische Zeitung Le Point. Der Michelin weigert sich allerdings, die Sterne zurückzunehmen. 

Er sei seit sechs Monaten deprimiert, beschrieb Veyrat seinen Gemütszustand, seitdem er im Januar von drei auf zwei Sternen zurückgestuft worden war. Dabei hatte der „Bauernkoch“ die höchste Auszeichnung erst im Jahr zuvor erhalten. In der Geschichte des Guide Michelin war es das erste Mal, das einem Restaurant der dritte Stern nach nur einem Jahr wieder aberkannt wurde (Tageskarte berichtete). 


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der Guide Michelin Italien 2026 hat die neue Auswahl in Parma präsentiert, wobei insgesamt 25 Neuzugänge in den Sternekategorien ausgezeichnet wurden. Die diesjährige Ausgabe zeichnet ein neues Haus mit drei Michelin Sternen aus. Zugleich konnte Südtirol seine Position in der Spitzengastronomie festigen und zählt zwei neue Restaurants mit einem Stern.

Die Burger-Kette Jim Block ist nach Rostock zurückgekehrt und hat ihr zwölftes Restaurant in Deutschland eröffnet. Mit einem Investitionsvolumen von rund 1,3 Millionen Euro wurde das erste Jim Block-Lokal in Mecklenburg-Vorpommern am Freitag eröffnet. Das Unternehmen gehört zur Block-Gruppe, zu der auch das Steak-Restaurant Block House zählt.

Bei der offiziellen Zeremonie des Michelin Guide Northeast Cities 2025 wurden in der US-Stadt Philadelphia erstmals Restaurants ausgezeichnet. Drei Betriebe erhielten je einen Michelin-Stern, ein weiteres Restaurant wurde mit dem Grünen Stern für Nachhaltigkeit geehrt.

Die Stadtverwaltung von Florenz wird ab dem kommenden Jahr neue und deutlich strengere Regelungen für die Außengastronomie im historischen Zentrum einführen. In 50 Straßen der Altstadt wird diese komplett untersagt.

Im Hamburger „Pallas“ fand jetzt die 39. Deutsche Cocktail Meisterschaft (DCM) der Deutschen Barkeeper-Union (DBU) statt. Als Sieger ging Jakob Schröder hervor, der in Köln in der Bar „Toddy Tapper“ tätig ist. Er setzte sich mit seiner Kreation namens „Slow Motion“ gegen zehn Finalistinnen und Finalisten durch.

Die Einkaufsstraße Zeil in Frankfurt am Main ist um ein Gastronomiekonzept reicher. Die Fast-Food-Kette KFC hat dort ein neues Restaurant eröffnet, das nach eigenen Angaben als einziger Core-Plus-Store in Deutschland gilt. Das Konzept zeichnet sich durch innovative Services, Technologien und ein besonderes Storedesign mit lokalem Bezug aus.

Das Victor’s Fine Dining by Christian Bau im saarländischen Perl-Nennig feierte jetzt ein außergewöhnliches Jubiläum: Seit dem 21. November 2005 ist das Gourmetrestaurant ununterbrochen mit drei Michelin-Sternen ausgezeichnet. Der Festakt versammelte alle saarländischen Ministerpräsidenten der vergangenen zwei Jahrzehnte.

Eine aktuelle Umfrage von Lightspeed zeigt: Weihnachtsfeiern in der Gastronomie bleiben in Deutschland beliebt. Doch angesichts eines engen Budgetgürtels und hoher Preissensibilität müssen sich Restaurants etwas einfallen lassen. Neben gutem Essen und Service wünschen sich die Gäste nämlich vor allem maximale Planbarkeit.

Kloster Eberbach startet ein neues Kapitel seiner Gastronomie. Die Stiftung hat die Bewirtung der Klosterschänke selbst übernommen und eröffnet das Lokal am 16. November 2025 mit einem neuen Konzept. Unter der Leitung von Rosa Roccaro, einer Gastronomin mit sizilianischen Wurzeln, soll ein Ort entstehen, der Kulinarik und Kultur verbindet.

In der Grand Hall Zollverein in Essen fand am 17. November 2025 das große Doppelfinale zur 10. Auflage des Live-Wettbewerbs "Koch des Jahres" statt. Dies stellte einen historischen Moment dar, da die Finalisten von "Koch des Jahres" und "Patissier des Jahres" erstmals gleichzeitig antraten. Die Wettbewerbe wurden vor 1.200 Fachbesuchern und Medienvertretern ausgetragen.