Das Restaurant Sühring, mit seiner Fine-Dining-Interpretation der deutschen Küche, erhält drei Michelin-Sterne. Das Lokal der Berliner Zwillingsköche Thomas und Mathias Sühring ist damit nach dem Sorn das zweite Restaurant in Thailand, das diese Top-Auszeichnung führen kann.Mit insgesamt 468 ausgezeichneten Lokalen demonstriert das Land laut dem Internationalen Direktor des Michelin Guide, Gwendal Poullennec, seine "dynamische und sich ständig weiterentwickelnde kulinarische Szene". Die aktuelle Ausgabe verzeichnet insgesamt zehn neue Sterne-Zuerkennungen und einen neuen Sonderpreis für die Förderung des Nachwuchses.
Kindheitserinnerungen aus Marzahn als Fine-Dining-Konzept
Die kulinarische Reise der Sührings begann in dem Ostberliner Stadtteil Marzahn. Die Großmutter der beiden war eine leidenschaftliche Köchin, deren Rezeptbüchlein Thomas und Mathias bis heute in Ehren halten. So stammt beispielsweise der Eierlikör, der im Drei-Sterne-Restaurant serviert wird, aus diesem Buch.
Das Restaurant Sühring befindet sich in einer modernen Villa im Herzen Bangkoks und bietet einen Ausblick auf einen tropischen Garten. Das Konzept des Sühring besteht darin, Klassiker der deutschen Küche in Gerichte des Fine-Dining umzuwandeln. Die beiden Köche spielen in der Küche mit ihren Kindheitserinnerungen und traditionellen Rezepten der deutschen Küche. Sie bieten ihre Klassiker wie Bismarckhering und Spätzle in einer modernen, saisonal angepassten Version an. Die knusprige Schweinshaxe zergehe auf der Zunge, und das Küchlein mit einem Topping aus mit Petersilie gesprenkeltem grünem Gelee sorge für eine wahre Geschmacksexplosion, indem es die subtilen Aromen des berühmten Geflügelsalats freisetze.
Das Restaurant serviert ein modernes deutsches Degustationsmenü, inspiriert von Familienrezepten, Kindheitserinnerungen und Reisen. Für die Gerichte werden saisonale Zutaten unter Verwendung traditioneller deutscher Techniken wie Fermentieren, Einlegen und Pökeln zubereitet. Beispiele für Gerichte im Sühring sind die Rinderrouladen im Speckmantel mit Tatar in der Mitte, serviert an mutig gesäuerter kalter Rotkohlsauce. Auch die "Störhappen" mit Kaviar, die Allgäuer Käsespätzle mit weißem Trüffel, die sieben Tage gereifte, in Heu geräucherte Ente oder die Haselnusswaffeln mit Entenleber, die in einer Verpackung mit der Aufschrift "Entella" stecken und an Hanuta-Haselnusswaffeln erinnern, sind typisch für das Restaurant.
Das Lokal wurde erstmals 2018 mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet, erhielt im darauffolgenden Jahr Zwei Michelin-Sterne und hält diese Auszeichnung nunmehr seit sieben aufeinanderfolgenden Jahren, bis zur aktuellen Beförderung in die höchste Kategorie.
Weitere Sterne-Neuzugänge und kulinarische Trends
Die Zwei-Michelin-Sterne-Liste wurde um zwei Restaurants erweitert, die aus der Ein-Stern-Kategorie aufgestiegen sind: Zum einen das Anne-Sophie Pic at Le Normandie, das zeitgenössische französische Küche bietet, wobei Chefköchin Anne-Sophie Pic hier mit ihrem japanischen Chefkoch Tamaki Kobayashi zusammenarbeitet und ihre Signaturkreationen präsentiert. Zum anderen das INDDEE, ein modernes indisches Restaurant, das Gäste mit einem etwa zehn Gänge umfassenden Menü auf eine kulinarische Reise durch Indien mitnimmt.
In der Ein-Michelin-Stern-Kategorie gibt es sieben Neuzugänge: drei Restaurants, die erstmals in den Führer aufgenommen wurden, und vier, die aus der Michelin Selected-Liste aufgestiegen sind. Die drei erstmalig mit einem Stern ausgezeichneten Restaurants sind Bo.lan, ein thailändisches Restaurant, dessen Menü auf traditionellen Rezepten und Nachhaltigkeit basiert, Cannubi by Umberto Bombana, ein italienisches Restaurant, das ein ausgewähltes Mittagsmenü und ein vollständiges Degustationsmenü am Abend anbietet, sowie etcha, das Lokal, das ein sogenanntes "grenzenloses Essen"-Erlebnis bietet, das europäische Techniken mit thailändischen Zutaten verbindet. Vier Restaurants stiegen von der Michelin Selected-Liste in die Ein-Stern-Kategorie auf: Gaggan, das über 20 erfinderische Gänge in fünf Akten, begleitet von dynamischer Beleuchtung und Musik, bietet, Juksunchae, Thailands erste koreanische Michelin-Stern-Auszeichnung, dessen Omakase-Menü traditionelle koreanische Aromen neu interpretiert, Nusara, geleitet von Chef Thitid "Ton" Tassanakajohn, das eine intime thailändische Küche in Bangkok bietet, und Sushi Saito, ein Sushi-Restaurant, das Edomae-Sushi in Edo-Periode-Techniken zubereitet.
Gwendal Poullennec betonte, dass der Michelin Guide die wachsende Präsenz internationaler Köche feststelle, die lokale Zutaten und Traditionen in ihre Kreationen einbeziehen. Gleichzeitig entwickeln thailändische Köche die lokale Küche mit definierten regionalen Aromen weiter. Die Inspektoren beobachten zudem eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Köchen und Erzeugern sowie eine steigende Beliebtheit von alkoholfreien Begleitgetränken aus Kräutern und Blüten. Weitere Trends sind pflanzenbasierte Menüs, moderne thailändische Konzepte und verantwortungsvolles Kochen.
Grüner Stern und Auszeichnungen für engagierte Profis
Der Michelin Grüner Stern, der Restaurants für ihr Engagement für eine nachhaltige Gastronomie auszeichnet, wurde an das Restaurant GOAT vergeben. Das Ein-Stern-Lokal legt Wert auf durchdachtes Kochen und die Hervorhebung der reichen natürlichen Vielfalt Thailands. Zutaten werden direkt von lokalen Kleinbauern und Fischern bezogen. Im Küchenbetrieb werden Reste kompostiert oder fermentiert, und Öl wird wiederverwendet. GOAT schließt sich damit den bereits ausgezeichneten Betrieben PRU, Haoma, Jampa und Baan Tepa an.
Der Michelin Guide vergab vier Sonderpreise, die Fachleute in den empfohlenen Restaurants auszeichnen: Der Young Chef Award ging an Herrn Suwijak Kunghae, Inhaber und Koch des Michelin-Selected-Restaurants Royd, der die südthailändische Küche zelebriert. Mit dem Opening of the Year Award wurde Wilfrid Hocquet, Inhaber und Koch des französischen Restaurants Margo, ausgezeichnet, das im Juni 2025 eröffnet wurde und in der Michelin Selected-Liste debütierte. Den Service Award erhielt Herr Arsen Brahaj, Restaurantmanager im Ein-Michelin-Stern-Restaurant Aulis in Phang-Nga, für seine nahtlose Serviceleistung und die Kuratierung von Getränkebegleitungen. Der neue Mentor Chef Award wurde an David Thompson, Inhaber und Koch des Aksorn (Ein Michelin Stern) und Chop Chop Cook Shop (Michelin Selected), verliehen. Thompson eröffnete 2001 in London das Nahm, das als erstes thailändisches Restaurant einen Michelin-Stern erhielt. Seine größte Leistung liege in der Förderung des Nachwuchses, da viele der heutigen führenden thailändischen Köche in seinen Küchen ausgebildet wurden.
Überblick der Auszeichnungen im Michelin Guide Thailand 2026
Die aktuelle Ausgabe verzeichnet Zwei Drei-Michelin-Sterne, davon einer befördert. Hinzu kommen Acht Zwei-Michelin-Sterne, wovon zwei befördert wurden, sowie 33 Ein-Michelin-Sterne, darunter drei neue und vier beförderte Lokale aus der Kategorie Michelin Selected. Fünf Restaurants halten den Michelin Grüner Stern, davon eines neu. In den Kategorien Bib Gourmand und Michelin Selected gibt es 137 beziehungsweise 288 Einträge, wobei hier 13 beziehungsweise 50 Neuzugänge zu verzeichnen sind.












