"Wiesn weltweit größte offene Drogenszene" - Wirte sauer auf Vize-Bürgermeister

| Gastronomie Gastronomie

Münchens neuer zweiter Bürgermeister Dominik Krause hat das Oktoberfest als «weltweit größte offene Drogenszene» bezeichnet und damit scharfe Kritik ausgelöst. «Hier werden sieben Millionen Besucher mit Drogenkonsumenten gleichgesetzt und diskreditiert», teilten die Wiesn-Wirte am Montag mit.

Der Grünen-Politiker hatte in einem Interview des Instagram-Kanals «Münchner Gesindel» auf die Frage, wie er zur Cannabis-Legalisierung stehe, geantwortet: «Wir leben in der Stadt mit der weltweit größten offenen Drogenszene, nämlich dem Oktoberfest, und deswegen finde ich, wenn man das in der Stadt hat, dann muss man beim Thema Legalisierung genauso klar sein.» Beides sei aus seiner Sicht vollkommen okay und beides sollte aber in einem angemessenen Rahmen passieren. Das Interview wurde am Samstag bei Instagram veröffentlicht.

«Hier wird vermittelt, dass auf der Wiesn große Mengen Drogen konsumiert werden, das ist falsch», sagte Christian Schottenhamel, Sprecher der Wiesn-Wirte. «Es ist ein himmelweiter Unterschied zwischen Haschisch rauchenden Personen und fröhlich feiernden Wiesn-Besuchern. Bier ist keine Droge.»

Dem trat Krause auf dpa-Anfrage entgegen. Cannabis sei eine Droge, «Alkohol aber auch». Seine Aussage im Interview müsse man nicht so «bierernst» nehmen. «Ich gehe sehr gerne auf die Wiesn und wollte darauf hinweisen, dass unser Münchner Motto "Leben und leben lassen" aus meiner Sicht auch für Cannabis gelten sollte.» Bei Cannabis habe man in Deutschland bisher mit zweierlei Maß gemessen beziehungsweise tue es teilweise immer noch. «Es ist gut, dass das der Bundestag mit der Legalisierung jetzt ändern möchte.»

Krause war vor knapp zwei Wochen zum neuen zweiten Bürgermeister von München gewählt worden. Die Neuwahl war nötig geworden, weil die bisherige Amtsinhaberin Katrin Habenschaden (Grüne) bei der Deutschen Bahn die Leitung des Bereichs Umwelt und Nachhaltigkeit übernimmt.

Bereits vor Dominik Krause hatten Grünen-Politiker das Oktoberfest als «größte offene Drogenszene» bezeichnet - unter ihnen zum Beispiel auch Kulturstaatsministerin Claudia Roth. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das Hotel Louis C. Jacob an der Hamburger Elbchaussee veranstaltete erneut seine Big-Bottle-Küchenparty. Im Fokus standen in diesem Jahr die ehemaligen Wegbegleiter von Küchenchef Thomas Martin.

Die Hauptstadt hat ihre gastronomischen Aushängeschilder für das Jahr 2025 gekürt. Bei der Ehrung der Berliner Meisterköche 2025 wurden herausragende Persönlichkeiten und Konzepte ausgezeichnet. Der Hauptpreis, die Auszeichnung „Berliner Meisterkoch 2025“, ging an Nicholas Hahn vom Cookies Cream, dem ersten vegetarischen Sternerestaurant Berlins.

Nach fast 50 Jahren an der Spitze der Düsseldorfer Spitzengastronomie endet die Ära des Sterne-Restaurants „Im Schiffchen“. Küchenchef Jean-Claude Bourgueil (78) reduziert sein Engagement. Das Gasthaus wurde an einen Käufer übergeben, bei dem Bourgueil künftig angestellt sein wird. „Im Schiffchen“ soll zukünftig kein Sternerestaurant mehr sein“, so Bourgueil.

Am Samstag wurde in Konstanz der Leaders Club Award 2025 verliehen. Die Senns.Bar&Foodlounge aus Salzburg gewann die Goldene Palme, die Kneipe 80 und das Bergson Kunstkraftwerk, beide aus München, erhielten Silber beziehungsweise Bronze.

Die Non-Profit-Initiative Greentable e.V. hat einen neuen Leitfaden präsentiert, der Gastronomiebetrieben konkrete Hilfestellung bei der Umsetzung von Nachhaltigkeit bietet. Die Publikation mit dem Titel „Genuss mit Verantwortung – 12 Ziele für eine nachhaltige Gastronomie“ zeigen, wie nachhaltiges Handeln im Betriebsalltag verankert werden kann.

In Berlin startet heute die Cocktail Week. Drei Barkeeper und eine Barkeeperin sprechen über aktuelle Trends und warum der Aperol Spritz ein Dauerbrenner ist.

Die China-Restaurant-Kette XIAO hat einen neuen Standort in Hürth, nahe Köln, eröffnet. Das Restaurant erstreckt sich über zwei Etagen und verfügt über knapp 400 Sitzplätze im Innenbereich.

Ein alkoholfreies Getränk darf nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs nicht unter der Bezeichnung «Gin» vermarktet werden. Das Gericht stellte fest, dass die Bezeichnung nach EU-Recht ausschließlich bestimmten Spirituosen vorbehalten sei.

In München hat der "Yours – Club of Wine" seine Türen geöffnet und etabliert einen Ort, der Wein, Genuss und Kultur verbinden soll. Das Konzept basiert auf einer exklusiven Mitgliedschaft, die Zugang zu den Clubräumen, einem kuratierten Weinprogramm und Veranstaltungen ermöglicht.

Das Kalle Neukölln in Berlin erweitert sein Angebot deutlich. Ein Highlight ist die Eröffnung des Rooftop-Restaurants The Dawn im April 2026. Es ist eine der mehreren Neuerungen, zu denen auch eine Music Hall und ein ganzjährig nutzbarer Dach-Pool gehören. Der Vermietungsstand des revitalisierten ehemaligen Kaufhauses liegt bei rund 90 Prozent.