500-Millionen-Hack bei Marriott – Diskussion um Verschlüsselung von Daten

| Hotellerie Hotellerie

Die bei Marriott 2014 bis 2018 erbeuteten Bezahlkartendaten und Reisepassnummern von über 500 Millionen Kunden sollen nicht sicher verschlüsselt gewesen sein, wie verschiedenen Medien berichten. Das habe die Hotelkette in einem US-Gerichtsverfahren jetzt eingeräumt. Marriott hatte vormals das Gegenteil behauptet. 

Marriot hat in einem Gerichtsverfahren im Zusammenhang mit einem massiven Datenschutzverstoß im Jahr 2018 zugegeben, dass seinerzeit einen sogenannten Hash-Algorithmus 1 und nicht die viel sicherere AES-1-Verschlüsselung verwendete, wie zuvor behauptet.

Mehr als fünf Jahre lang hat Marriott sich mit dem Argument verteidigt, dass seine Verschlüsselungsstufe (AES-128) so stark sei, dass die Klage gegen das Unternehmen abgewiesen werden sollte. Die Anwälte der Hotelkette gaben jedoch in einer Anhörung am 10. April zu, dass AES-128 zum Zeitpunkt des Einbruchs nicht verwendet wurde, wie Medien berichten.

Tatsächlich hatte sie zu dieser Zeit überhaupt den Secure Hash Algorithm 1 (SHA-1), der allerdings eine Hashing-Mechanismus und keine Verschlüsselung ist.

Während der Anhörung vor dem US-Bezirksgericht für den District of Maryland Southern Division wies Richter John Preston Bailey Marriott an, „die Informationen auf seiner Website innerhalb von sieben Tagen zu korrigieren“.

Marriott gab weder eine Pressemitteilung heraus, noch wies es auf seiner Homepage auf die Änderung hin. Stattdessen fügte es zwei Sätze zu einer Seite auf seiner Website vom 4. Januar 2019 hinzu. Die einzige Möglichkeit für Verbraucher, Aktionäre, Reporter oder andere Personen, dies zu sehen, besteht darin, auf die fünf Jahre alte Seite zu klicken. 

Hier steht dann aber geschrieben „Neiner Untersuchung mit mehreren führenden Datensicherheitsexperten stellte Marriott zunächst fest, dass die Zahlungskartennummern und bestimmte Passnummern in den Datenbanktabellen, die in den von Marriott am 30. November 2018 gemeldeten Sicherheitsvorfall in der Starwood-Datenbank involviert waren, mit der Verschlüsselung Advanced Encryption Standard 128 (AES-128) geschützt waren. Marriott hat nun festgestellt, dass die Zahlungskartennummern und einige der Passnummern in diesen Tabellen stattdessen mit einer anderen kryptografischen Methode, dem Secure Hash Algorithm 1 (SHA-1), geschützt waren.

Wie Heise berichtet sei, bis letzten beiden Wörter „geschützt waren“ dies zwar technisch korrekt, dürfte aber bei vielen Verbrauchern einen falschen Eindruck erwecken. Denn, so Heise weiter, sei die SHA-1 entgegen der Bezeichnung alles andere als „secure“, und zweitens sind Hashes zwar eine „kryptografische Methode“, aber kein Verfahren der Verschlüsselung. Von könne keine Rede sein, denn gerade kurze Daten mit bekanntem Format, wie es Kreditkarten- und Passnummern sei, ließen sich auch mit haushaltsüblicher Hardware „flott berechnen“.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Handwritten Collection setzt ihren Wachstumskurs fort und eröffnet mit dem Blooma Hotel Liège Centre ein neues Haus in Lüttich in Belgien. Das Hotel verfügt über 149 Zimmer, deren Gestaltung sich an den berühmten botanischen Gärten Lüttichs und der Vergangenheit des Gebäudes als ehemaliges Kloster orientiert.

Hyatt setzt im Luxussegment auf eine neue Führungskraft und ambitionierte Expansionspläne. Ein Fokus liegt auf dem internationalen Debüt der Wellness-Marke Miraval im Roten Meer sowie auf Neueröffnungen der Marken Park Hyatt und The Unbound Collection.

Die Luxushotelgruppe Four Seasons kehrt nach 20 Jahren in die deutsche Hauptstadt zurück. Das Unternehmen übernimmt in Partnerschaft mit dem europäischen Hotelentwickler Gruppo Statuto das Management des Hotel de Rome in Berlin-Mitte und wird es nach einer umfassenden Renovierung Ende 2027 als Four Seasons Hotel Berlin wiedereröffnen.

Das Fünf-Sterne-Resort Alpenhof Murnau am Staffelsee steht vor einem Eigentümerwechsel. Peter Inselkammer, Münchner Hotelier und Unternehmer, wird die Immobilie im neuen Jahr übernehmen. Der Betrieb des Resorts wird unter der bisherigen Leitung fortgeführt.

Die BWH Hotels Central Europe und die ipartment GmbH gehen eine neue Partnerschaft ein. Ziel ist es, neue Zielgruppen, Märkte und Marktanteile im Longstay-Segment in Deutschland und perspektivisch in Europa zu erschließen.

Die in Berlin ansässige Amano Group setzt ihren Expansionskurs fort. Das Unternehmen plant, bis zum Jahr 2028 insgesamt acht weitere Hotels zu eröffnen. Die derzeitige Zimmerkapazität soll durch die neuen Projekte um über 1.500 Zimmer erweitert werden.

Mandarin Oriental hat ihr erstes Haus in Österreich eröffnet und setzt auf die Verbindung von historischer Architektur, zeitgenössischem Design und einem breit gefächerten Kulinarik-Konzept.

Die Eröffnung des neuen Motel One Standorts in Wien-Donau City verbindet urbanes Design mit einem spezifisch für das Haus konzipierten Kunstwerk des in Wien lebenden Künstlers Paul Riedmüller. Das Hotel mit 198 Zimmern und Dachterrassen-Bar setzt auf die Nähe zu Donau und Stadtzentrum.

Das Radisson RED Vienna hat in Kooperation mit dem Unternehmen Where to know ein System zur Künstlichen Intelligenz (KI) implementiert, das die Analyse von Gästefeedback in Echtzeit ermöglicht. Ziel der Anwendung ist die Verbesserung des Gästeerlebnisses und die Steigerung der betrieblichen Effizienz im Hotelmanagement.

Die offizielle Baugenehmigung für die Hauptgebäude markiert den Beginn der Umsetzung des Veritas Parks in Wittenberge, einem 16 Hektar großen Zukunftsquartier auf dem ehemaligen Singer-Gelände, das auf CO₂-Neutralität und die Verbindung von Industriehistorie mit moderner Nutzung setzt. Im Zentrum der ersten Phase steht unter anderem das künftige Singer-Hotel.