Arcona übernimmt Potsdamer Schloss Cecilienhof und eröffnet Boutique-Hotel

| Hotellerie Hotellerie

Das Schloss Cecilienhof in Potsdam wird ein Hotel. Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten habe laut Märkischer Allgemeinen einen Pächter gefunden und plane nun die Sanierung. Das Schloss ist ein Gebäudeensemble im englischen Landhausstil und entstand in den Jahren 1913 bis 1917. Während der Potsdamer Konferenz 1945 wurde die Wohnhalle zum Konferenzsaal umfunktioniert, in dem die Staats- und Regierungschefs der alliierten Siegermächte USA, Großbritannien, UdSSR und weitere Mitglieder der drei Delegationen tagten. 

Wie die MAZ berichtet (Abo), sollen die Baumaßnahmen im Jahr 2024 starten und bis Ende 2027 fertiggestellt sein. Die Sanierung sowie die Planungsmaßnahmen kosten demnach rund 12,4 Millionen Euro, die aus dem Sonderinvestitionsprogramm des Bundes stammen. Nach der Sanierung übernimmt dann Arcona Hotels & Resorts und eröffnet ein Boutique-Hotel. Das künftige Konzept soll im April vorgestellt werden. Die Pressesprecherin der Arcona Hotels, Michaela Störr, bestätigte auf Anfrage der Potsdamer Neuesten Nachrichten, „dass Arcona der neue Betreiber des Schloss Cecilienhof sein wird“.

Wie MAZ weiter berichtet, sehe das Nutzungskonzept mindestens 38 Zimmer vor, es würden aber auch bis zu 44 Zimmer genannt. Hinzu kommt offenbar auch ein "Schlossrestaurant" inklusive der Terrasse, auf der während der Dreimächtekonferenz schon die Staatschef für Presseaufnahmen posierten. 

Mit dem Betrieb eines Hotels an historischen Orten kennt sich arcona bereits aus. Das Rostocker Unternehmen betreibt das Hotel auf der Wartburg sowie das Hotel Elephant in Weimar, das am 17. Februar 325. Geburtstag feierte. 

Seit 2014 wire das Schlosshotel Cecilienhof in Potsdam bereits renoviert und lange noch sind die Arbeiten nicht abgeschlossen. 2018 gab die Relexa-Gruppe das Haus als Betreiber auf. Seit dem suchte die Schlösserstiftung einen Nachfolger für das Welterbehotel, in dem die Alliierten 1945 über die Nachkriegsordnung berieten. Das denkmalgeschützte Schloss Cecilienhof, ab 1912 für Kronprinz Wilhelm und Kronprinzessin Cecilie erbaut und historisch bedeutsam als Schauplatz der Potsdamer Konferenz 1945, wurde bereits seit 1960 in Teilen als Hotel genutzt. Im Rahmen der Sanierung ist die Erneuerung von Haustechnik und die Schaffung von Barrierefreiheit geplant. Eine neue Großküche soll ein neues Museumscafé und das Frühstücksangebot im Hotel versorgen, auch im Hofgarten ist ein gastronomisches Angebot geplant. Der Eingang des Museums soll auf die andere Hofseite verlegt, der Museumsshop vergrößert und weitere Sanitäranlagen eingerichtet werden. 

„Seit seiner Fertigstellung 1918 blicken wir auf eine wechselvolle Geschichte des Hauses zurück“, sagt der Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, Prof. Dr. Christoph Martin Vogtherr. „Gebaut als Kronprinzenresidenz, war es 1945 Schauplatz der Potsdamer Konferenz, später Gedenkstätte und Hotel. Als Museumsschloss ist es heute ein Ort von internationaler historischer Bedeutung, der jährlich von Gästen aus aller Welt besucht wird. Nach der 2018 abgeschlossenen umfassenden Sanierung der Fassaden, Dächer und der technischen Infrastruktur, beginnt nun ein neues Kapitel. Mein ausdrücklicher Dank gilt dem Bund sowie den Ländern Brandenburg und Berlin, die es uns ermöglichen, im Rahmen des Sonderinvestitionsprogramms alle baulichen Voraussetzung für einen künftigen Hotel- und Gastronomiebetrieb zu schaffen und zugleich den Besucherempfang im Museumsbereich deutlich zu verbessern.“
 
Im Rahmen eines Auswahlverfahrens hat die SPSG die Arcona Hotels als neuen Partner für den Betrieb des Hotels gewinnen können. „Wir sind sehr stolz, dass wir ein Haus mit dieser Geschichte künftig mit Leben füllen dürfen. Unser Faible für historische Bausubstanz unterstreichen wir unter anderem mit unserem Firmensitz in Rostock, der Zeeck’schen Villa, welche wir aufwendig mit denkmalpflegerisch hohem Anspruch saniert haben. Mit dem Schloss Cecilienhof werden wir ein weiteres Mal die Möglichkeit haben, mit viel Fingerspitzengefühl dem geschichtlichen Erbe eines Standortes und Gebäudes gerecht zu werden und gleichzeitig mit einer besonderen Idee eine Brücke in die Gegenwart eines modernen, zeitgenössischen Hotel- und Gastronomiekonzeptes zu schlagen. Diese Idee begleitete uns ebenfalls im traditionsreichen Hotel Elephant in Weimar als auch im Romantik Hotel auf der Wartburg unterhalb des UNESCO Welterbes Wartburg in Eisenach. Diese Häuser zeigen unsere Liebe zum Detail und unsere Kompetenz, an Orten mit hohem touristischen Besucheraufkommen ein vielfältiges und abwechslungsreiches Hotel- und Gastronomiekonzept zu etablieren“, sagt der Arkona- Geschäftsführer, Alexander Winter.
 
Der Mietvertrag wurde über eine Laufzeit von 20 Jahren mit zwei Verlängerungsoptionen um jeweils weitere fünf Jahre abgeschlossen.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Mandarin Oriental hat ihr erstes Haus in Österreich eröffnet und setzt auf die Verbindung von historischer Architektur, zeitgenössischem Design und einem breit gefächerten Kulinarik-Konzept.

Die Eröffnung des neuen Motel One Standorts in Wien-Donau City verbindet urbanes Design mit einem spezifisch für das Haus konzipierten Kunstwerk des in Wien lebenden Künstlers Paul Riedmüller. Das Hotel mit 198 Zimmern und Dachterrassen-Bar setzt auf die Nähe zu Donau und Stadtzentrum.

Das Radisson RED Vienna hat in Kooperation mit dem Unternehmen Where to know ein System zur Künstlichen Intelligenz (KI) implementiert, das die Analyse von Gästefeedback in Echtzeit ermöglicht. Ziel der Anwendung ist die Verbesserung des Gästeerlebnisses und die Steigerung der betrieblichen Effizienz im Hotelmanagement.

Die offizielle Baugenehmigung für die Hauptgebäude markiert den Beginn der Umsetzung des Veritas Parks in Wittenberge, einem 16 Hektar großen Zukunftsquartier auf dem ehemaligen Singer-Gelände, das auf CO₂-Neutralität und die Verbindung von Industriehistorie mit moderner Nutzung setzt. Im Zentrum der ersten Phase steht unter anderem das künftige Singer-Hotel.

Die Althoff Collection hat mit The Florentin ein neues Luxushotel in Frankfurt eröffnet. Das Haus, das aus der ehemaligen Villa Kennedy und ergänzenden Gebäudeflügeln entwickelt wurde, positioniert sich als "Urban Retreat" im gehobenen Frankfurter Hotelsegment.

Die Tui Group setzt auf starkes Wachstum in Asien. Der Touristikkonzern unterzeichnet neue Projekte für die Marken Robinson und Tui Blue und plant den Markteintritt in Japan und Vietnam.

Leonardo Hotels Central Europe erweitert sein Portfolio mit der Übernahme von vier IntercityHotels an den Standorten Nürnberg, Freiburg, Magdeburg und Erfurt. Die Häuser werden zunächst als White Label Hotels betrieben und modernisiert.

Die Ensana Hotels dehnen ihre Präsenz auf Georgien aus. Das Unternehmen übernimmt im kommenden Jahr den Betrieb der Sairme Resortanlage im Kaukasusgebirge. Sie zählt zu den etablierten Spa- und Wellnessangeboten der Region.

Das Aethos Monterosa im Val d’Ayas hat nach einer umfassenden Neugestaltung zur Wintersaison seine Pforten geöffnet. Die Renovierungsarbeiten der vergangenen Monate dienten der weiteren Stärkung der Markenidentität.

Das 25hours Hotel The Trip in Frankfurt hat weite Teile seiner öffentlichen Bereiche erneuert. Im Fokus der Umgestaltung standen die Lobby, die Rezeption mit angeschlossenem Shop, die neu eingerichtete Nomad Day Bar sowie der Innenhof.