Im österreichischen Bad Gastein sorgen vertrauliche Pläne eines Bauprojekts für Aufregung im Internet. Die Pläne zeigen einen modernen Bettenturm direkt hinter dem historischen Hotel Badeschloss, den die Münchner Hirmer-Gruppe dort errichten will. Die Baupläne, die unerlaubt im Internet landeten, lösten bei Hoteliers und Einwohnern Verwunderung und Kritik aus. Mit so einem riesigen Bauvorhaben hatten sie offenbar nicht gerechnet. Die Sorge, dass sich damit die Architektur des Ortes verändert, ist groß.
„Es wird in Bad Gastein in nächster Zeit im enormen Ausmaß umgebaut. Das ist eine einmalige Chance. Wenn wir aber nicht auf die Architektur aufpassen, dann kann der Output sein, dass wir austauschbar werden“, erklärte Hotelier Olaf Krohne den Salzburger Nachrichten. Die Architektur sei einer der maßgeblichen Faktoren, die Bad Gastein so besonders machen und er kritisiert vor allem fehlende Transparenz in der Planungsphase.
„Selbst Leute, dich sich sehr für den Ort und den Tourismus engagieren, haben keine Ahnung, was kommt“, so Krohne. Bad Gasteins Bürgermeister Gerhard Steinbauer (ÖVP) wehrt sich gegen die Kritik. Man habe mehrfach geplant, in öffentlichen Veranstaltungen zu informieren, doch Corona habe stets einen Strich durch die Rechnung gemacht, sagte er der Zeitung. Auch auf die Architektur sei geachtet worden und eine Landeskonservatorin sowie der Gestaltungsbeirat der Bezirkshauptmannschaft St. Johann sei mit an Bord gewesen.
Das beauftragte Architekturbüro BWM Architekten aus Wien wollte keine Stellung nehmen und verwies auf die offizielle Pressekonferenz am 24. Februar. Auch die Hirmer-Gruppe war zu keiner Stellungnahme bereit.
Die Hirmer-Gruppe hat 2018 gleich drei Hotels in Bad Gastein übernommen. (Tageskarte berichtete) Neben dem Hotel Badeschloss, gehört ihnen auch das Hotel Straubinger sowie das Postgebäude. Bis zu 60 Millionen Euro wollen sie in die Revitalisierung der Hotels investieren. Die Bauarbeiten an dem Hotelturm sollen 2023 abgeschlossen sein.