Corona-Bewertungen bei HolidayCheck: So gut setzen Hotels die Hygiene-Vorschriften um

| Hotellerie Hotellerie

Unter normalen Umständen werden täglich circa 3.600 Hotelbewertungen auf HolidayCheck abgegeben. Während der Ausgangsbeschränkungen und den umfangreichen Reisewarnungen in der ersten Jahreshälfte kamen nur wenige neue Bewertungen hinzu. Seit Mitte Juli sind touristische Reisen zumindest in vielen europäischen Zielen wieder erlaubt. Doch wie fühlt sich ein Urlaub in Zeiten von Corona wirklich an? Wie ist es, im Hotel kein Frühstücksbuffet vorzufinden und wie sicher fühlen sich Gäste in der fremden Umgebung? HolidayCheck hat die Bewertungen seit Anfang Juni auf Kommentare mit Bezug auf das Coronavirus durchsucht und so über 6.000 Bewertungen genauer unter die Lupe genommen.

Bei gut 3.300 von über 6.100 Bewertungen (55 Prozent), die auf die aktuelle Corona-Situation Bezug nahmen, wurden sechs von sechs möglichen HolidayCheck-Sonnen vergeben – also die bestmögliche Bewertung. Natürlich stehen bei einigen Bewertungen weniger die Corona-Maßnahmen als der schöne Pool oder die tolle Aussicht im Vordergrund. Dennoch lässt sich sagen, dass mehr als die Hälfte der HolidayCheck-Urlauber mit ihrem Corona-Urlaub maximal zufrieden waren.

Positive Urlaubserfahrungen in Zeiten von Corona

Neben der Höchstanzahl an Sonnen vergaben über 1.300 weitere Bewerter (21 Prozent) für ihren Urlaub in Corona-Zeiten fünf Sonnen, also die zweitbeste Bewertungskategorie. Nur noch etwa 550 Gäste (9 Prozent) vergaben vier Sonnen, drei Sonnen wählten etwa 440 Reisende (7 Prozent), zwei Sonnen vergaben etwa 240 Urlauber (4 Prozent) und die schlechteste Bewertung, eine Sonne, wählten nur etwa 180 Urlauber (3 Prozent). „Dass die Hotels aktuell so gut bewertet werden, hätten wir nicht erwartet. Es freut uns aber natürlich sehr und zeigt, dass die Hoteliers auf dem richtigen Weg sind und ein toller Urlaub auch zu Corona-Zeiten möglich ist“, so Georg Ziegler, Director Brand, Content & Community bei HolidayCheck.

Viele Hotels nehmen Hygiene und Desinfektion ernst

Vor allem der Fokus die Gesundheit der Gäste zu schützen und das Bemühen der Hotels, auch in diesen Zeiten für ein gutes Gefühl zu sorgen, schätzen die Urlauber. Zahlreiche Gäste berichten in ihren Bewertungen von gut umgesetzten Hygienekonzepten, von regelmäßig desinfizierten Oberflächen und Liegen, sowie Spendern für Desinfektionsmittel, die für alle Gäste zur Verfügung standen. „Sauberkeit und Desinfektion gaben uns zu Coronazeiten ein gutes Reisegefühl.“, berichtet Urlauberin Karin. Teilweise ist zu lesen, dass die Zimmer derzeit sogar zweimal täglich gereinigt werden um einen höheren Hygienestandard einzuhalten. In vielen Hotels wurde Corona-bedingt nur ein Teil der Zimmer belegt, um ausreichend Abstand einzuhalten und guten Service zu gewährleisten.

Frühstück: Auch ohne Buffet vielfältig und gut 

Auch die Verpflegung spielt im Urlaub eine wichtige Rolle. Da die Selbstbedienung an Buffets aufgrund verstärkter Hygienemaßnahmen nicht möglich ist, sorgen sich einige Gäste wegen Einschränkungen des kulinarischen Angebots. Viele Urlauber beschreiben jedoch sehr positive Erlebnisse: Abstände und Hygienemaßnahmen wurden häufig gut umgesetzt, statt einem Frühstücksbuffet wurde am Tisch serviert. Trotz des höheren Aufwands kam es kaum zu Wartezeiten und die Auswahl und Qualität der Speisen war gut. So berichtet Urlauberin Daniela: „Das servierte Frühstück ist genauso vielfältig und gut wie als Buffet.“ Und Urlauber Wolfgang schreibt: „Alle Speisen werden von freundlichen Mitarbeitern unter Berücksichtigung der Hygienemaßnahmen angereicht."

Paradox: Corona als Ausrede für schlechte Reinigung

Anlass für negative Bewertungen ist vor allem liebloses oder wenig bemühtes Verhalten des Personals. Auch schien es manchen Gästen so, als würden fehlende Reinigung und andere Mängel pauschal auf die Corona-Pandemie geschoben. In einigen Hotels erhielten die Reisenden sogar die Auskunft, dass gerade wegen Corona die Zimmer nicht gereinigt werden könnten, angeblich sei dies verboten. Urlauber Dieter schreibt: „Sauberkeit lässt zu wünschen übrig. Wenig Freundlichkeit und Unkenntnis. Längere Wartezeit beim Service. Man kann nicht alles auf Corona schieben.“ Andere Bewerter berichten auch von Personal ohne Mundschutz und einem scheinbar unveränderten „Normalbetrieb“.    

Einschränkungen ja – schlechter Service nein

Wer aktuell in den Urlaub fährt, muss mit Einschränkungen rechnen. Und die meisten Reisenden sind durchaus bereit, dies in Kauf zu nehmen. So fanden es einige Gäste beispielsweise absolut in Ordnung, dass aufgrund der verschärften Hygienemaßnahmen Angebote wie Wellness oder Animation gestrichen oder umgeplant werden mussten. Voraussetzung für das Verständnis war aber, dass sie alle Infos vorab auf der Website finden konnten und so genau wussten, was sie vor Ort erwartet.  

Anders verhält es sich jedoch mit schlechtem Service: So ärgern sich einige Reisende über skurrile Begebenheiten wie in einem Hotel, das derzeit angeblich nur von Azubis geleitet wird, da sich das übrige Personal aus Kostengründen in Kurzarbeit befindet. 

Auch die Umstellung von Selbstbedienung am Buffet zum Service am Platz ist für die absolute Mehrheit der Urlauber kein Grund für eine schlechte Bewertung. Anders sieht es aus, wenn die Wartezeiten sehr lange sind oder teilweise eingeschweißtes Fertigessen serviert wird. Urlauber Hubert fasst zusammen: „Service im Restaurant unqualifiziert und mit den COVID-19 Maßnahmen völlig überfordert.“    

Fazit: Vielerorts sehr gut, vereinzelt deutlich Luft nach oben

Insgesamt zeigt die Auswertung der Covid-Bewertungen von HolidayCheck, dass viele Hoteliers sich Mühe geben. Sie tun ihr Bestes, das Reiseerlebnis für ihre Gäste hygienisch sicher zu gestalten und ihnen gleichzeitig einen möglichst „normalen“ Urlaub zu ermöglichen. Auch die meisten Gäste scheinen ein gewisses Maß an Verständnis für die Hoteliers mitzubringen und können mit ein paar nachvollziehbaren Einschränkungen gut umgehen. Das zeigt sich auch in der Tatsache, dass insgesamt 76 Prozent der Urlauber 5 oder 6 Sonnen für ihren Corona-Urlaub vergeben haben – die beiden höchsten Auswahlmöglichkeiten. Trotzdem gibt es natürlich auch schlechte Bewertungen: Bei einigen Hotels besteht großer Nachbesserungsbedarf, mancherorts wurden kaum Sicherheits- und Hygienevorkehrungen getroffen und vereinzelt wurde die Pandemie als Ausrede für massive Mängel benutzt. 


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Marriott International hat die Ergebnisse für das erste Quartal 2024 bekanntgegeben. Der weltweite RevPAR wuchs um über vier Prozent. In den USA und Kanada hat sich die Nachfrage normalisiert, die internationalen Märkte waren besonders stark.

Im Jahr 2023 haben Gäste aus dem In- und Ausland über die vier großen Online-Plattformen insgesamt 46 Millionen Übernachtungen in Ferienwohnungen und -häusern in Deutschland gebucht. Das Vor-Corona-Niveau wurde deutlich übertroffen.

Eine Nacht im Ferrari-Museum oder einer Nachbildung des fliegenden Hauses aus «Oben»: Airbnb will mehr als eine Plattform für gewöhnliche Unterkünfte sein. Doch zunächst werden das nur wenige erleben.

Der DEHOGA Bayern hat wieder einen Ausbildungsbotschaftertag durchgeführt. Im Freistaat werben inzwischen 136 Ausbildungsbotschafter für eine praktische Berufsorientierung oder eine Ausbildung im Hotel oder in der Gastronomie.

Airbnb will mit neuen Funktionen Gruppenreisen auf der Unterkünfte-Plattform einfacher machen. Bisher habe man den Nutzern die Organisation gemeinsamer Reisen unnötig schwer gemacht, räumte Mitgründer und Chef Brian Chesky ein. Dabei machen Gruppenreisen laut Airbnb gut 80 Prozent der Buchungen aus.

Zum ersten Mal in der Firmengeschichte kommt Kempinski Hotels mit einem Hotel am Wasser, eingebettet in die Kurven des Saigon Rivers, nach Vietnam. Das Hotel wird derzeit in Zusammenarbeit mit dem vietnamesischen Bauträger Ecopark Corporation entwickelt.

Die Marke Steigenberger Hotels & Resorts wächst in Ägypten mit dem Steigenberger Hotel Saint Catherine. Die Eröffnung ist für 2025 geplant. Das nahegelegene Katharinenkloster sowie der Berg Sinai werden durch das „Great Transfiguration“-Projekt für ein größeres Publikum zugänglicher gemacht.

Ein bedeutender Tag im Seehotel Wiesler: Dr. Andre Baumann, Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft des Landes Baden-Württemberg, war zu Besuch und weihte die neue Energiezentrale des Hauses ein.

Die Serviced-Apartment-Marke Stayery expandiert weiter und eröffnete vergangene Woche den siebten Standort in Deutschland. Die 37 Apartments sowie Gemeinschaftsflächen mit Coworking-Bereich befinden sich im neu entwickelten Schüttflix-Tower in Bahnhofsnähe. 

Anzeige

So vielfältig die Hotellerie-Branche ist, so unterschiedlich und umfangreich sind auch die abzusichernden Risiken. Umso wichtiger ist ein ganzheitliches Versicherungskonzept, das für jeden Bedarf und jede Situation individuellen Schutz gewährt.