Corona-Quarantäne im Hotel: Italienische Herbergen sollen Zimmer anbieten

| Hotellerie Hotellerie

In Italien sind Hotels von Behörden angehalten worden, ihre Zimmer für Covid-19-Patienten bereitzustellen, die dort die Zeit der Isolation verbringen können. «In allen italienischen Regionen, vor allem solchen, in denen die Probleme mit der Ausbreitung des Virus am größten sind, haben Hotels auf Bitten der Behörden ihre Räumlichkeiten für den Notfall zur Verfügung gestellt», teilte der italienische Hotelverband Federalberghi auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Die Zimmer seien für Menschen ohne schweren Krankheitsverlauf und positiv Getestete. Kommen kann auch, wer seine Quarantäne etwa zum Schutz der Familie zu Hause dort verbringen will.

In Rom soll ein solches Corona-Zimmer nach einer Vereinbarung mit den Hoteliers etwa 30 Euro kosten. Kostendeckend ist das für die Betreiber nach Angaben des Verbandes allerdings kaum. Die Unterkünfte täten das auch, da der Tourismus derzeit «in die Knie» gegangen sei. In Rom öffnete einem Bericht der Zeitung «La Repubblica» zufolge etwa ein Luxushotel am Stadtrand seine Pforten für Covid-19-Patienten. Im Zentrum gibt es demnach Angebote von Bed-and-Breakfast-Unterkünften in bester Lage dafür.

Eine ähnliche Idee gab es auch in Deutschland: Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund plädierte jüngst dafür, dass positiv Getestete ihre Quarantäne auch in einem Hotelzimmer verbringen können. Das Angebot solle freiwillig sein und nur für Menschen gelten, die keine oder nur schwache Symptome haben, sagte die Vorsitzende des Marburger Bundes, Susanne Johna, kürzlich den Zeitungen der Funke Mediengruppe. (Tageskarte berichtete)

Die Pandemie traf die italienischen Hoteliers hart. Nach einem Bericht der Federalberghi waren in den Monaten von Januar bis Juli dieses Jahres rund 77 Prozent weniger ausländische Touristen in Italien als im Vorjahreszeitraum. Die Branche befürchtet für 2020 einen Umsatzrückgang von bis zu 80 Prozent im Vergleich zu 2019.

Italien überschritt am Mittwoch nach Angaben der Gesundheitsbehörden die Schwelle von einer Million registrierten Corona-Fällen. Binnen 24 Stunden verzeichneten sie mehr als 600 Menschen, die mit Sars-CoV-2 gestorben waren - ein Höchstwert seit mehr als einem halben Jahr. In mehreren Regionen Italiens herrscht aufgrund der aktuellen Lage ein Lockdown, wie etwa in Bozen-Südtirol und Piemont. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

2019 fand die Formel 1 zum bisher letzten Mal am Hockenheimring statt. Seither gibt es immer wieder Gespräche über eine Rückkehr. Nun lässt der geplante Einstieg neuer Investoren hoffen. Ein Hotel und eine Motorworld sollen entstehen.

Amsterdam kämpft gegen den Ansturm des Massentourismus. Im vergangenen Jahr verzeichnete die Stadt 21 Millionen Hotelübernachtungen. Deshalb hat die Stadt nun beschlossen, "Nein zu neuen Hotels" zu sagen, wie es in einer Mitteilung heißt.

Die FBMA-Stiftung hat am Wochenende die Brillat Savarin-Plakette im Seetelhotel Villa Esplanade an Rolf Seelige-Steinhoff von den Seetelhotels auf Usedom verliehen. Seelige-Steinhoff ist der 67. Plakettenträger und wird für seine unternehmerischen Erfolge geehrt.

Ein tragischer Unfall hat eine Familie in Düsseldorf erschüttert: Eine Jugendliche stürzt aus der sechsten Etage eines Hotels in die Tiefe und erliegt ihren Verletzungen im Krankenhaus.

Die Marke Zleep Hotels kommt nach Luzern: Die Säntis Home AG und H World International (früher Deutsche Hospitality/Steigenberger) haben einen Franchise-Vertrag für ein neues Zleep Hotel in Luzern-Emmenbrücke unterzeichnet. Das neue Hotel wird über 138 Zimmer verfügen und voraussichtlich Ende 2027 eröffnen.

Accor eröffnete jetzt das Mercure ICON Singapore City Centre offiziell. Das Hotel ist mit 989 Zimmern die weltweit größte Haus der Marke.

Palladium Hotel Group steigt mit Ushuaïa Unexpected Hotels & Residences in den Nahen Osten ein. Das ehrgeizige Projekt, das Investitionen von mehr als 100 Millionen Dollar erfordern wird, umfasst 442 Hotelzimmer und Wohneinheiten.

Im Wiesbadener Dorint Pallas-Hotel mit 297 Zimmern und 30 Suiten, ist in den vergangenen Monaten im laufendem Betrieb für rund 2,5 Millionen Euro die gesamte Hotelhalle mit Rezeption, Hotelbar und Ballsaal modernisiert worden. Dazu wurde ein „Creative Space“ neu geschaffen.

Die Kempinski-Gruppe führt die Marke Bristoria in China ein und eröffnet ein am See gelegenes Kempinski-Hotel der Luxusklasse in der Wirtschaftsentwicklungszone von Yangzhou.

Die MHP Hotel AG setzt ihre positive Entwicklung fort und berichtet über ein starkes erstes Quartal 2024. Der Betreiber von derzeit neun Hotels im Premium- und Luxus-Segment meldet mit 65 Prozent eine deutlich über dem Vorjahreswert (60 Prozent) liegende Belegungsquote.