Der Serviced-Apartment-Markt wächst

| Hotellerie Hotellerie

Wie in Deutschland, wächst der Serviced-Apartment-Markt in vielen Ländern Europas überdurchschnittlich im Vergleich zur klassischen Hotellerie. Vor allem in UK lag, laut STR, allein im September 2018 der RevPAR bei 104,89 GBP und damit deutlich über dem der klassischen Hotellerie (73,04 GBP). Zu den Treibern der europäischen Entwicklung gehören mit ihrer jeweiligen umfangreichen Pipeline vor allem Saco Apartments, Staycity, Aparthotels Adagio, Bridgestreet und Residence Inn (Marriott). 

„Manche von ihnen werden auch erst jetzt und in den kommenden Jahren in Deutschland ihre Premiere feiern, vor allem bedingt durch fehlende Immobilienangebote und aktuell hohe Marktpreise“, stellt Anett Gregorius, Gründerin und Inhaberin von Apartmentservice, heraus. „Dies zeigt aber, wie dynamisch derzeit in ganz Europa das Interesse und die Nachfrage ist, und in Städten wie Paris, Manchester oder Wien große internationale Marken ebenfalls ihre generellen Wachstumspläne umsetzen.“

Europaweit gelten mittlerweile Serviced-Apartment-Konzepte mit Co-Working, Co-Living, Studentenwohnen und Home-Sharing in hybriden Kombinationen als wichtige Antwort auf die geänderten Bedürfnisse der Reisenden. Dies generiert ein flächendeckendes, signifikantes Nachfragewachstum mit einem starken Benchmarking. Allein im September letzten Jahres ist der RevPAR in Europa, laut STR, im Vergleich zum Vorjahr, um 4,8 Prozent gestiegen. Allen voran in UK lag dieser mit 104,89 GBP um 31,85 GBP höher als in der klassischen Hotellerie – bei einer Auslastung im gleichen Zeitraum von 80,6 Prozent. 

Ebenso bei der Kennzahl ADR ließ der Serviced-Apartment-Sektor in UK mit 130,06 GBP die britische Hotellerie deutlich hinter sich (93,45 GBP). Insgesamt, so prognostiziert HVS bis 2022, entstehen in Europa 23.600 zusätzliche Einheiten, vor allem in UK und Deutschland und hier auch in den Sekundär- und Tertiärstandorten. „Da wir in unseren Analysen in Deutschland allein bis Ende 2021 bereits 17.000 Einheiten zählen, könnte sich aber das europaweite, absolute Wachstum noch um einiges erhöhen“, so Anett Gregorius, Gründerin und Inhaberin von Apartmentservice.

Über eine der größten Pipelines verfügt aktuell Aparthotels Adagio. Feierte die Accor-Marke im letzten Jahr mit dem Aparthotel Adagio London Brentford ihren Markteintritt in UK, so baut sie 2019 mit einem Haus in Leicester ihre Präsenz aus. Neben einem Objekt in Bremen, eröffneten außerdem vor kurzem das Aparthotel Adagio Access Montpellier Center und das Aparthotel Adagio Access Palaiseau Saclay, beide in Frankreich. Bis 2023 hat sich Adagio das Ziel gesetzt, das eigene Portfolio auf weltweit 220 Häuser zu verdoppeln – davon allein 170 in Europa. 

Bridgestreet hat mit dem ersten Stow-Away Waterloo (London) ein neues, nachhaltiges Mikro-Apartmentprojekt gelauncht, das bei der Ausstattung der 20 Einheiten auf die Wiederverwertung von Schiffscontainerteilen setzt. Mit Manchester und Birmingham will die Gruppe in den nächsten drei Jahren das Rollout auch in deutlich größeren Objekten vollziehen. Bei Saco liegt der Expansionsfokus vor allem auch auf dem Design-Brand Leman Locke. Bis 2021 wird zum Beispiel ein Haus in Ost-London eröffnen sowie eines in Berlin in der East-Side-Gallery an der Spree. Bis 2022 entsteht ein weiteres Leman Locke in Lissabon in einem ehemaligen Kloster aus dem 17. Jahrhundert.

Das junge, niederländische Unternehmen Zoku wird 2020 in Kopenhagen mit 160 Lofts sowie einem Bio-Supermarkt und dem Co-Working-Konzept Woods ein neues Haus eröffnen. Im gleichen Jahr startet auch ein 131-Einheiten-Objekt in Wien in Kombination mit dem Hotel- und Hostelkonzept Superbude. Darüber hinaus sind Paris und Brüssel in der Pipeline. Und auch Staycity befindet sich schließlich in einer seiner größten Expansionsphasen: Bis Ende 2023 will das irische Unternehmen auf 15.000 Serviced Apartments anwachsen. Anfang 2020 wird dafür unter anderem eine zweite Immobilie in Manchester eröffnen. Bereits 2019 gehen ein zweiter Standort in Edinburgh, das Staycity Aparthotels Paris, Marne-la-Vallée sowie demnächst das erste Haus in Italien, in Venedig/Mestre, an den Start. Ebenfalls 2019 eröffnet ein Haus der Marke Wilde by Staycity in Berlin am Checkpoint Charlie – Staycitys langerwartetes Debüt in Deutschland.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das Gstaad Palace, ein Fünf-Sterne-Traditionshotel im Berner Oberland, gewährt erstmals einen umfassenden Blick hinter seine Kulissen. Eine neue SRF-Dokumentation beleuchtet den täglichen Betrieb, die Herausforderungen und die Mitarbeitenden des Hauses, das seit über einem Jahrhundert Gäste aus aller Welt empfängt.

Das Ostsee Baumhaushotel in Ostholstein hat die Bauarbeiten zur Erweiterung abgeschlossen und verdoppelt damit sein Angebot. Ab Mitte Dezember stehen den Gästen insgesamt 14 Baumhäuser zur Verfügung.

In einem Hotel in Saalbach-Hinterglemm ist am Samstagnachmittag ein Großbrand im Wellness-Bereich ausgebrochen. Rund 100 Einsatzkräfte der Feuerwehren und des Roten Kreuzes waren vor Ort, um die Flammen zu bekämpfen und rund 60 Gäste und Mitarbeiter in Sicherheit zu bringen. Erste Ermittlungen deuten auf eine technische Ursache hin.

Die Dormero Hotelgruppe setzt ihren Wachstumskurs fort und übernimmt das Caravelle Hotel in Bad Kreuznach. Durch die Akquisition des Hauses erweitert die Kette ihr Portfolio auf nunmehr 65 Hotels. Das Unternehmen plant eine umfassende Neuausrichtung und Sanierung des Objekts.

Die Wohnungsnot in Zermatt spitzt sich zu. Der lokale Hotelier Heinz Julen präsentiert mit dem 260 Meter hohen Wohnturm Lina Peak eine radikale Lösung, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und die Besucherströme des Tourismus-Hotspots neu zu lenken.

Der Bayerische Verfassungsgerichtshof hat das von der Staatsregierung erlassene Verbot der Bettensteuer in Bayern bestätigt. Die Klage dreier Städte gegen das Verbot, das seit 2023 in Kraft ist, wurde abgewiesen. Die Entscheidung verwehrt den Klägerkommunen die erhofften Millioneneinnahmen, während Hotellerie und Gastgewerbe das Urteil begrüßen.

Das geplante Vier-Sterne-Plus-Hotel „Le Tresor“ in der ehemaligen Staatsbank in der Schweriner Friedrichstraße steht nach der Insolvenz des österreichischen Investors vor einer ungewissen Zukunft. Das Projekt sollte dem historischen Haus, in dessen Tresorräumen einst die Goldreserven von Mecklenburg-Strelitz lagerten, eine hochwertige Nutzung ermöglichen.

DEHOGA Hessen nimmt Abschied von Reinhard Schreek. Der ehemalige Präsident des Verbands und spätere Ehrenpräsident ist kürzlich verstorben. Schreek prägte den Hotel- und Gaststättenverband in Hessen über Jahrzehnte.

Der Fürstenhof in Bad Kissingen steht zum Verkauf. Die Historie des Fürstenhofs reicht über 160 Jahre zurück. Das ursprüngliche Gebäude wurde bereits 1856 als Kurhotel errichtet und beherbergte Gäste des europäischen Hochadels.

Die Liquidation von Sonder Holdings hat Marriott in die Schlagzeilen gebracht . Seit dem abrupten Zusammenbruch der Lizenzvereinbarung sieht sich das Unternehmen nun mit erheblichem Gegenwind seitens der Gäste konfrontiert.