Deutscher Hotelinvestmentmarkt setzt Aufwärtstrend spürbar fort

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Der deutsche Hotelinvestmentmarkt baut seinen positiven Trend weiter aus und hat im ersten Quartal 2025 mit 13 Transaktionen ein Gesamtvolumenvon rund 320 Millionen Euro erzielt. Das sind signifikante 84 Prozent mehr als das Transaktionsvolumen des Vorjahresquartals. Zurückzuführen ist dies auf die deutlich gestiegene Zahl der Abschlüsse, die im vergangenen Jahr bei nur fünf lag. Zugleich ging die durchschnittliche Kaufsumme von rund 35 Millionen auf 24,6 Millionen zurück.

Stefan Giesemann, Managing Director der JLL Hotels & Hospitality Group: „Der deutsche Hotelimmobilienmarkt zeigt sich robust und vielversprechend. Trotz des derzeit geringen Transaktionsvolumens, bedingt durch den Start vieler Prozesse im ersten Quartal, herrscht eine positive Marktstimmung. Die hohe Liquidität im Finanzierungsmarkt und das wachsende Angebot an Core-Deals, gepaart mit der anhaltenden Nachfrage von Value-Add-Investoren, lassen uns optimistisch in die kommenden Quartale blicken.“

Giesemann ergänzt: „Wir erwarten, dass sich die aktuell laufenden Transaktionen im zweiten und dritten Quartal 2025 deutlich im Volumen niederschlagen werden. Die jüngsten Markteindrücke unterstreichen, dass Hotels weiterhin zu den bevorzugten Assetklassen für Investoren, insbesondere auch Erstkäufern in diesem Segment, zählen. Besonders Deutschland steht im Fokus internationalen Kapitals, nicht zuletzt aufgrund der begrenzten Angebotspipeline, der positiven Tourismusdaten von 2024 und des stabilisierten Preisniveaus.“

Bislang hat der deutsche Hotelmarkt keine Portfolioverkäufe verbucht

Erneut handelte es sich bei den Transaktionen im ersten Quartal ausschließlich um Einzelobjekte und keine Portfolioverkäufe. Zu den größten Abschlüssen im ersten Quartal 2025 zählte der Verkauf des Motel One Upper Wests in Berlin als Teil der gemischtgenutzten Immobilie der insolventen Signa an den HNWI Schöller Group. Eine weitere signifikante Transaktion war der Verkauf des Pullman in Köln von der Art-Invest an den schwedischen Hotelinvestor Pandox für rund 66 Millionen Euro.

Besonders stark vertreten waren auf der Käuferseite private Investoren, die mit 195 Millionen Euro einen Marktanteil von fast zwei Dritteln erzielten. Dahinter reihten sich Hotelbetreiber mit 74 Millionen Euro und einem Anteil von 24 Prozent ein.

Zurück ging derweil der Anteil internationaler Investoren, die im Vorjahresquartal noch 84 Prozent der Käuferseite ausgemacht hatten, derzeit aber nur auf ein Fünftel kommen.

Drei Core-Transaktionen steuern mehr als die Hälfte des Transaktionsvolumens bei

Das Risikoprofil der gehandelten Objekte spiegelt sich auch in der Verfügbarkeit und im Kaufpreis entsprechend wider. So steuerten drei Core-Transaktionen insgesamt 179 Millionen Euro beziehungsweise 56 Prozent des Gesamtvolumens bei. Dahinter folgen Value-Add-Objekte, die mit zehn Transaktionen mit 44 Prozent des Volumens respektive rund 141 Millionen Euro erzielten.

Heidi Schmidtke, Managing Director der JLL Hotels & Hospitality Group, analysiert die Lage der Betreiber: „Der Hotelmarkt in Deutschland bleibt aus Betreibersicht, nicht nur hinsichtlich der anhaltenden Konsolidierung, sehr spannend und aktiv. Während komplette Neuentwicklungen weiterhin eher die Ausnahme darstellen, besteht im Markt weiterhin eine große Dynamik in Richtung von Konversionen von Bestandshotels und Immobilien mit ursprünglich anderer Nutzung, wie Büro und Einzelhandel. Auch Immobilien, die zuvor mit dem Ziel einer Umwandlung von Hotel zu anderen Nutzungsarten erworben wurden, erleben eine Renaissance und werden wieder der ursprünglichen Nutzung Hotel zugeführt.“

Des Weiteren böten auch kürzlich abgeschlossene sowie mehrere laufende Transaktionen neuen Marken und Betreibern die Möglichkeit, in den Markt einzutreten beziehungsweise ihr Portfolio zu erweitern: „Im Fokus sind hier insbesondere Konzepte im Bereich Budget und Longstay/Serviced Apartments sowie Lifestyle. Dabei formieren sich auch spannende neue Ansätze, wie beispielsweise ein Konzept, das sich auf die Lage rund um Flughäfen fokussiert“, sagt Schmidtke.


 

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