Heizung, Küche, Pool: Wie Hotels Energie sparen wollen

| Hotellerie Hotellerie

Angesichts steigender Energiekosten und einer möglichen Gasknappheit im Winter bereiten sich Hotels und Restaurants in Niedersachsen auf die kalte Jahreszeit vor. Heizungen, Pools, Kühlungen - «es wird die gesamte Bandbreite an Energiesparmaßnahmen erneut durchdekliniert», sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) Niedersachsen, Rainer Balke. Auch Preiserhöhungen seien kein Tabu.

Hotels und Restaurants stünden unter einem enormen Kostendruck. Denkbar sei deshalb die Reduzierung der Temperatur in Pools oder Hotel- und Restaurantgebäuden. Betriebe würden beispielsweise bereits Heizungsanlagen neu einstellen und energieintensive Geräte abschalten oder ersetzen, sagte Balke. «Alles was schon seit Jahren propagiert wird, bekommt nun unter dem enormen Kostendruck eine neue Bedeutung.»

Teilweise würden Entscheidungen aus der Vergangenheit rückgängig gemacht. Etwa in Restaurantküchen, wo nun wieder die als träge geltenden Elektroherde als Alternative zum Gasherd ein Thema sind. Die Kosten müssten dabei immer berücksichtigt werden, sagte Balke.

Das gilt auch für die Kosten der Kunden. «Nicht jede Preiserhöhung wird vom Kunden akzeptiert», sagte der Dehoga-Geschäftsführer. Viele Betriebe stünden aber mit dem Rücken zur Wand und würden ohne höhere Preise nicht überleben. Maßhalten sei das Gebot der Stunde. Klar sei zudem, dass Gäste keine ungeheizten Hotels oder Restaurants akzeptierten. «Wohlfühlen gehört zum Gastgewerbeerleben dazu.»

Im Harz hat das «The Hearts Hotel» bereits auf die steigenden Kosten reagiert. Statt auf dem Gasherd in der Hotelküche brutzelt es dort in einer unter freiem Himmel aufgebauten Küche mit Holzkohlegrill. Auch die Gäste sitzen noch bis Ende September draußen. Die Rückmeldungen seien verständnisvoll bis positiv, sagte Hotelgeschäftsführer Meik Lindberg.

Für Übernachtungsgäste könnte es in dem Hotel künftig ein neues Bezahlmodell geben: Zimmer zum Kaltpreis. Tagsüber würden die Zimmer auf maximal 21, nachts höchstens 17 Grad geheizt. Das Hotel versuche Energie zu sparen, «bis zu einem erträglichen Wert, der uns als Gastgeber möglich ist», sagte Lindberg.

Wer sein Zimmer lieber wärmer möchte, der müsse draufzahlen. Eine Software steuere die einzelnen Zimmertemperaturen genau. Der Hotelchef weiß aber auch, dass die Preisschraube ein sensibles Thema ist. Im Augenblick lägen die Vorabbuchungen etwa 50 Prozent unter denen eines gewöhnlichen Augustes. Die Hälfte der Buchungen kämen erst zwei Wochen vor der Anreise herein. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das Flushing Meadows Hotel beendet nach zwölf Jahren seinen Betrieb in München. Das Haus, das durch seine Dachterrasse, sein Design und unkonventionellen Gästezimmer bekannt wurde, bleibt noch bis zum 20. Dezember geöffnet. Danach ist endgültig Schluss.

Rocco Forte Hotels hat die Eröffnung eines zweiten Standorts in Apulien bekanntgegeben. Die Masseria del Cardinale soll im Jahr 2028 in Fasano an den Start gehen und das Italien-Portfolio der Gruppe ergänzen.

Meliá Hotels erweitert das eigene Portfolio an Luxus- und Lifestyle-Marken und hat für das Jahr 2026 insgesamt 23 neue Hoteleröffnungen bestätigt. Die Expansion erstreckt sich über Südostasien und Südamerika bis nach Europa und in den Indischen Ozean.

Der Hotelkonzern Accor plant für das Jahr 2026 die Eröffnung von rund 350 neuen Häusern weltweit. Auch in der DACH-Region kommen ein paar Häuser hinzu. Mit dem Wachstum früherer Jahre ist der Ausbau der Geschäftstätigkeiten hierzulande allerdings nicht zu vergleichen.

Die PKF Hospitality Group hat die Hotelgruppe B&B Hotels offiziell als die schnellstwachsende Hospitality-Marke Europas für das Jahr 2025 ausgezeichnet. Die Ehrung unterstreiche die Position der Gruppe im Budget- und Economy-Segment sowie deren Rolle als Impulsgeber im europäischen Value-for-Money-Markt.

Die europäische Kollektion unabhängiger Boutiquehotels Quality Lodgings vergrößert ihr Portfolio um acht neue Häuser. Damit wächst die Sammlung auf insgesamt 126 Hotels in acht Ländern. In Deutschland umfasst die Kollektion nun 30 Adressen.

IHG Hotels & Resorts hat die Vertragsunterzeichnung für das zukünftige InterContinental Prag bekanntgegeben. Dies markiert die Rückkehr der Marke in die tschechische Hauptstadt. Das geplante Luxushotel mit 137 Zimmern soll voraussichtlich 2029 eröffnet werden.

Das Dachsteinkönig – Familux Resort in Gosau, welches unter anderem vom Gault Millau als „Familienhotel des Jahres 2026“ ausgezeichnet wurde, leitet eine umfassende Weiterentwicklung ein. Im Rahmen dieser Expansion entstehen derzeit elf neue, zweistöckige Luxus-Chalets.

Das Grand Hotel des Bains Kempinski St. Moritz startet mit einer umfassenden Neugestaltung und einer Investition von insgesamt 18,5 Millionen Schweizer Franken in die Wintersaison. Dies betrifft sowohl die Zimmer als auch die Gastronomie des Hauses.

Die Motel One Group hat in der österreichischen Hauptstadt ihr fünftes Haus eröffnet. Der neue Standort in der Donau City zeichnet sich durch ein Konzept aus, das moderne Architektur und Naturverbundenheit vereint, und präsentiert ein exklusives Design des Künstlers Paul Riedmüller.