Hotelmarkt Deutschland wird sich trotz starker Inlandsnachfrage erst 2024 erholen

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Der deutsche Hotelmarkt kämpft weiterhin mit den Auswirkungen der Coronapandemie. Aufgrund der Reisebeschränkungen und der Komplexität des internationalen Reiseverkehrs mit Tests und Quarantänemaßnahmen hat die erhoffte Erholung in der ersten Halbjahr 2021 nicht stattgefunden. So lag die Gesamtzahl der Übernachtungen 34,7 Prozent unter dem ersten Halbjahr 2020. Dafür gab es im Sommer 2021 einen schnellen Anstieg der Freizeitnachfrage und die Ferienhotels in beliebten Reisezielen waren fast vollständig ausgebucht. Diese rasante Erholung der Freizeitnachfrage hat zu einem verstärkten Interesse inländischer institutioneller Investoren im Resort-Sektor und in Städten mit starker Wochenendnachfrage geführt. Dies sind Ergebnisse eine aktuelle Analyse des deutschen Hotelmarktes des Immobiliendienstleisters CBRE. Die vollständige Analyse gibt es hier.

Mit einem Anteil von mehr als 80 Prozent an den Gesamtübernachtungen ist die Hotellerie in Deutschland seit jeher stark von der Inlandsnachfrage abhängig. Die meisten der Top-7-Märkte weisen jedoch eine große Abhängigkeit von internationalen Reisen auf. Entsprechend deutlich rückläufig war in diesen Städten der Umsatz pro verfügbarem Zimmer.

Am stärksten leiden die Betreiber, welche die Mieten teilweise weiterhin nicht aus dem Cashflow bezahlen können. Ihnen helfen sowohl die massiven staatlichen Hilfen und Freistellungsregelungen als auch die Bereitschaft vieler Hoteleigentümer, Mietaufschüben und -reduzierungen zuzustimmen. Im Gegenzug fordern die Eigentümer von den Betreibern variable Mietkomponenten und eine Verbesserung weiterer Vertragsbedingungen. Punkten können Hoteliers mit Investments in Digitalisierung, welche die Betriebsabläufe optimiert und somit die Mitarbeiter- und Gästezufriedenheit steigert und Kosten reduziert.

"Wir gehen davon aus, dass es je nach Hoteltyp und Standort bis 2023 oder 2024 dauern wird, bis die Hotels wieder auf ihr Vor-Pandemie-Niveau zurückkehren", so Stefan Strebl, Senior Consultant Hotels. „Insbesondere große Kongresse und Messen brauchen den internationalen Flugverkehr, um wieder normal zu funktionieren. Zudem weisen die meisten der Top-7-Märkte in Deutschland für die kommenden zwei bis drei Jahre eine erhebliche Hotelpipeline auf, was zu einem entsprechenden Wettbewerb zwischen den Betreibern führen wird. Denn auch wenn einige Entwicklungen im frühen Planungsstadium aufgrund der Pandemie gestrichen wurden, werden die meisten Hotels, die sich derzeit in der Endplanung oder im Bau befinden, wahrscheinlich realisiert werden“, prognostiziert Strebl.

Trotz der derzeitigen Turbulenzen bleiben Hotels langfristig eine attraktive Assetklasse. Investoren sind weiter auf der Suche speziell nach Hotels in top Lagen und mit guten Konzepten. Investments werden allerdings genauer geprüft.


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