Hotels bleiben beliebte Anlageobjekte 

| Hotellerie Hotellerie

Die Stimmung am Hotelinvestmentmarkt ist weiterhin positiv. Das zeigt die Sentiment-Umfrage von Engel & Völkers Hotel Consulting, in der nationale und internationale Hotelbetreiber sowie Investoren befragt wurden. „Gleichzeitig verschärfen sich aber die Rahmenbedingungen für die Branche“, kommentiert Andreas Ewald, Geschäftsführender Geselleschafter der Engel & Völkers Hotel Consulting GmbH. Investoren und Betreiber sehen das wachsendes Delta zwischen Mieten und Baukosten als die mitunter größte Herausforderung an. Zudem sorgen sich Investoren um mögliche Zinssteigerungen, während Hotelbetreiber unter dem Mangel an qualifiziertem Personal leiden. 

Investoren fokussieren sich weiterhin auf A- und B-Städte
Ein zentrales Ergebnis der Studie sind die An- und Verkaufsabsichten der befragten Investoren: Trotz der Hochpreisphase wollen 59 Prozent der Investoren mittelfristig weiterhin aktiv Hotelimmobilien erwerben. Nur 12 Prozent planen Gewinnmitnahmen durch Portfoliobereinigungen. Tendenziell planen Investoren einen verstärkten Ankauf von Objekten in A- und B-Städten (46 Prozent bzw. 43 Prozent). Dabei sehen über zwei Drittel der Investoren eine Produktknappheit in den Metropolen. In B-Städten sieht die Mehrheit (60 Prozent) keinen Angebotsmangel, ebenso wenig in C-Städten (80 Prozent). 

Die Mehrheit der Investoren (57 Prozent) rechnet trotz des wahrgenommenen Angebotsmangels nicht mit weiter steigenden Hotelimmobilienpreisen in den Top-7-Städten. An B-Standorten prognostizieren dagegen knapp 60 Prozent der befragten Investoren kein Ende des Preisanstiegs. An C-Standorten kalkulieren sogar 71 Prozent mit zunehmenden Kaufpreisen für Hotels. Im Sentiment Report 2018 werden erstmals Spitzenrenditen je Städtekategorien analysiert. In A-Städten geben 40 Prozent der befragten Investoren an, dass Spitzenrenditen sich derzeit bei 4,0 Prozent bewegen. Für B-Städte sieht die Mehrheit der Investoren ein Premium von 100 Basispunkten, während in C-Städten die Spitzenrenditen in einem Bereich von 5,0 Prozent bis 6,0 Prozent eingeschätzt werden. 

Expansionsziele stehen im Gegensatz zu befürchteten Angebotsüberkapazitäten 
Hotelbetreiber expandieren kräftig und bedienen sich dabei aller Möglichkeiten, um Standorte zu sichern. Jeweils ein Drittel plant verstärkt mit Projektentwicklungen, Übernahmen von Bestandshotels und Konversionen anderer Nutzungen. Der Fokus liegt dabei analog zur Investorenmeinung auf A- und B-Städten, während in C-Städten der Großteil eine verringerte Aktivität anstrebt. Das Nächtigungsvolumen ist bei der Standortwahl daher auch eines der wichtigsten Entscheidungskriterien, gefolgt von der lokalen Wettbewerbssituation. 
Einen drohenden Verdrängungswettbewerb durch massive Kapazitätsausweitungen sehen 77 Prozent als potenzielles Marktrisiko. Dahingegen bewerten lediglich 18 Prozent der Befragten Sharing-Economy Anbieter wie Airbnb oder Wimdu als zukünftiges Risiko. 

Aktuelle Trends: Beherbergungskonzepte an der Schnittstelle zwischen Wohnen und Hotel, wie Serviced Apartments, sehen die befragten Betreiber mit großer Mehrheit als spannendes Betriebskonzept an. Höhere Pachtzahlungen rechtfertigen Serviced Apartments im Vergleich mit Hotels laut Meinung der Befragten allerdings nicht. Für rund zwei Drittel der Investoren sind gewerbliche Wohnkonzepte eine ernsthafte Anlagealternative zu klassischen Hotelinvestments. Ob diese Konzepte auf Grund des stärker ausgeprägten Wohncharakters ein Renditepremium im Exit erzielen, wird von den befragten Käufergruppen nicht klar abgegrenzt. 

Finanzierung: Beim Thema Fremdfinanzierung zeigen sich deutliche Unterschiede: Rund 25 Prozent agieren relativ konservativ und operieren mit einem Fremdkapitalanteil von weniger als 49 Prozent. Am anderen Ende des Spektrums arbeiten 27 Prozent der Befragten mit relativ hohen Fremdkapitalquoten von mehr als 75 Prozent. Dazwischen liegt eine größere Gruppe von 37 Prozent, die mit Fremdkapitalquoten zwischen 50 und 74 Prozent plant.

Download: Die Präsentation zum „Sentiment Report Hotelmarkt Deutschland 2018“ kann unter folgendem Link heruntergeladen werden: www.engelvoelkers.com/de-de/hotel-consulting/marktberichte/

Die Erhebungsmethodik des Sentiment Report Hotelmarkt Deutschland 2018 

An der Online-Umfrage, die Rueckerconsult im Auftrag von EVHC durchgeführt hat, beteiligten sich rund 120 Unternehmen, davon waren 57 Prozent Investoren und 43 Prozent Hotelbetreiber. 
 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Primestar Group hat zu Beginn des IHIF mit dem June Six Hotel Hannover City ihr zweites Hotel mit integriertem Angebot in den Bereichen Hotel, Longstay und Workspace in Hannover eröffnet.

IHG Hotels & Resorts hat die Unterzeichnung von Kimpton Lissabon bekanntgegeben, dem ersten Kimpton Hotels & Restaurants in der portugiesischen Hauptstadt. Das Hotel, das Anfang 2025 eröffnet werden soll, ist das zweite Kimpton in Portugal.

In Frankfurt am Main wird die neue Ascott-Marke lyf ihre Deutschlandpremiere feiern. Wie The Ascott Limited bekanntgab, wird das erste lyf in Deutschland im Frankfurter Ostend, nahe der Europäischen Zentralbank (EZB), die Türen öffnen.

Die Hotellerie verzeichnet im Jahr 2023 steigende Umsätze. In den meisten teilnehmenden Häuser am Ranking der Top-100-Markenhotels in Deutschland der ahgz (dfv Mediengruppe) legten Raten und Auslastung erneut zu.

Marriott gibt die eigenen Expansionspläne für Polen bekannt: In den kommenden Jahren sollen mehr als zehn neue Hotels dem Portfolio hinzugefügt werden, darunter die Einführung von zwei bisher nicht vertretenen Marken.

Leonardo Hotels Central Europe hat im Januar die dritte Partnerschaft mit großen israelischen Institutionen geschlossen. Die Partnerschaft soll die weitere Expansion vom angestammten Business­markt in das Segment der Urlaubsreisen beschleunigen.

Hilton will das eigene Resort-Portfolio in Europa rasch erweitern. Zehn Hotels mit mehr als 1.500 Zimmern sollen rechtzeitig zum Sommer unter den Marken Curio Collection by Hilton, Tapestry Collection by Hilton und DoubleTree by Hilton eröffnen.

Nach New York, Hamburg und Nürnberg hat die Motel One-Gruppe jetzt ein The Cloud One-Hotel in Prag. Das Haus will einen Hauch Prager Tradition bieten und verfügt über eine Rooftop-Bar mit Blick auf die Altstadt. Sehenswürdigkeiten wie die Karlsbrücke oder die Prager Burg sind nur einen kurzen Spaziergang entfernt.

Im Jahr 2023 erreichte das Serviced-Apartment-Segment in Deutschland eine durchschnittliche Jahresauslastung von 82 Prozent. Im Vorjahr waren es 80 Prozent, 2019 im Vergleich „nur“ 77 Prozent, so die Zahlen von Apartmentservice, die seit 2011 erhoben werden.

Die Immobilienberatung Cushman & Wakefield (C&W) verzeichnete im 1. Quartal 2024 ein Transaktionsvolumen im Hotelsegment von insgesamt 260 Millionen Euro. Dies stellt im Vergleich zum Vorjahr einen Zuwachs von 30 Prozent dar, der aber größtenteils auf den Verkauf des „Hotel de Rome“ in Berlin zurückzuführen ist.