Keine Entscheidung zu Villa Baltic und Hotel in Kühlungsborn

| Hotellerie Hotellerie

Rund fünf Jahre nach dem Verkauf der historischen Villa Baltic in Kühlungsborn bleibt die Zukunft des vom Verfall bedrohten Denkmals vorerst offen. Die Stadtvertreter des Ostseebades nahmen die geplante Entscheidung über ein Gesamtpaket, das die Sanierung des Gebäudes und den Verkauf des benachbarten Grundstücks an den Investor vorsieht, am Donnerstagabend von der Tagesordnung der Stadtvertretersitzung. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus dem Kreis der Anwesenden.

Die Eigentümer der Villa Baltic wollen das direkte Nachbargrundstück erwerben und dort ein Hotel errichten, um durch dessen Betrieb die Sanierung der Villa zu refinanzieren. Die Eigentümer der Villa, die Stadt als Eigentümerin des Nachbargrundstücks und das Land MV als wichtiger Fördermittelgeber hatten sich im Oktober verständigt. Danach wurde nach mehreren unterschiedlichen Gutachten der Verkehrswert für die als Filetgrundstück gewertete Fläche auf rund 5,2 Millionen Euro festgelegt. 

Zudem wurde auf Vorschlag des Landes die Gesamtförderung für die Sanierung der Villa Baltic von fünf auf sechs Millionen aufgestockt, wovon der Bund und Kühlungsborn je ein Drittel, also je zwei Millionen Euro, tragen. Weiterhin sah die Verständigung vor, dass die Klassifizierung des geplanten Hotels auf «Vier-Sterne-Plus» nach Dehoga-Standard nicht mehr vorgeschrieben ist und zudem aufgrund der bisherigen Verzögerung das Einhalten vertraglicher Fristen um ein Jahr verlängert wird. 

Die Brüder Jan und Berend Aschenbeck, Projektentwickler aus Oldenburg, hatten die Villa im Frühsommer 2019 gekauft. Auch der Architektenentwurf für das Hotel neben der Villa liegt schon vor, das in Holzbauweise als sogenannter Assistenzbau zur Villa errichtet werden soll. Die 1912 fertiggestellte Villa Baltic soll dabei prägend bleiben. Das historische Gebäude hat eine bewegte Geschichte. Die früheren Eigentümer vermachten Villa und Park im heutigen Kühlungsborn West und damaligen Arendsee in Mecklenburg 1929 der «Hochschule für die Wissenschaft des Judentums zu Berlin».

Unter den Nazis kam es zum Zwangsverkauf für einen Spottpreis, es wurde später als Lazarett umfunktioniert und nach dem Krieg von der Roten Armee geplündert. Zu DDR-Zeit war es ein FDGB-Erholungsheim. Seit der Wende steht es leer. Nach einer Sanierung soll die Villa Baltic wieder für die Öffentlichkeit zugänglich sein und auch ein Café beherbergen. Innenminister Christian Pegel (SPD) hob die Bedeutung der Villa hervor: «Hier geht es um die Geschichte und die Identität eines Bauwerkes, dessen Bedeutung weit über die Stadtgrenzen hinausreicht.». (dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

The Lux Collective hat die nächste Phase der internationalen Expansion bekanntgegeben, die von sieben neuen Vertragsabschlüssen getragen wird. Die Strategie konzentriert sich dabei auf die Weiterentwicklung der Marke LUX*, SALT und SOCIO.

Eine neue Analyse von Colliers zeigt, dass die deutsche Immobilienwirtschaft 2026 vor einer Neuordnung steht. Der Hotelmarkt und Spezialsegmente wie Datenzentren werden durch Konversionen und technologischen Bedarf zu den führenden Wachstumstreibern.

Die Huarong Deutschland GmbH beabsichtigt, den seit Jahren ruhenden Bau des China Hotels in Frankfurt-Niederrad abzuschließen. Die ursprüngliche Eröffnung war für 2022 vorgesehen. Dies berichtet die Frankfurter Neue Presse.

Die Hotellerie steht vor einer Phase tiefgreifender Veränderung: Märkte schwanken, Kosten steigen, das Reiseverhalten verschiebt sich spürbar – und technologische Entwicklungen verändern, wie Gäste Reisen planen. In dieser Situation mahnt Philipp Ingenillem, Gesellschafter von Online Birds, zu Weitblick und Haltung. Ein Gastbeitrag.

Im Naturresort & Spa Schindelbruch im Harz ist ein neuer 25 Meter langer Natursteinpool in Betrieb genommen worden. Zur offiziellen Einweihung schwamm der Olympiasieger Lukas Märtens die ersten Bahnen im ganzjährig beheizten Becken. Das Wellnesshotel in Alleinlage gilt als Vorreiter bei der kompensierten CO₂-Bilanz.

In Friedrichshafen am Bodensee könnte ein B&B-Hotel mit 96 Zimmern entstehen. Die Pläne für das Bauvorhaben wurden dem Gestaltungsbeirat der Stadt in einer öffentlichen Sitzung präsentiert. Das Projekt befinde sich derzeit in einer frühen Phase, vergleichbar mit einer Machbarkeitsstudie.

Nach dem Insolvenzverfahren der Lindner Hotels AG kehrt das Parkhotel Oberstaufen in die Hand der Gründerfamilie zurück. Der Enkel des Gründers übernimmt das Haus in Oberstaufen, das ab dem 1. Juli 2025 nicht mehr zur Lindner Hotel Group gehört, und richtet es neu aus. Ein erfahrener General Manager ist für die operative Führung des 87-Zimmer-Hotels verantwortlich.

Das Flushing Meadows Hotel beendet nach zwölf Jahren seinen Betrieb in München. Das Haus, das durch seine Dachterrasse, sein Design und unkonventionellen Gästezimmer bekannt wurde, bleibt noch bis zum 20. Dezember geöffnet. Danach ist endgültig Schluss.

Rocco Forte Hotels hat die Eröffnung eines zweiten Standorts in Apulien bekanntgegeben. Die Masseria del Cardinale soll im Jahr 2028 in Fasano an den Start gehen und das Italien-Portfolio der Gruppe ergänzen.

Meliá Hotels erweitert das eigene Portfolio an Luxus- und Lifestyle-Marken und hat für das Jahr 2026 insgesamt 23 neue Hoteleröffnungen bestätigt. Die Expansion erstreckt sich über Südostasien und Südamerika bis nach Europa und in den Indischen Ozean.