Motel One-Geschäftszahlen: Zuversicht trotz hoher Verluste

| Hotellerie Hotellerie

Die COVID-19-Pandemie hat die deutsche und internationale Wirtschaft im ersten Halbjahr 2020 hart getroffen. Weltweite Lockdowns und Ausgangssperren führten zu Umsatzeinbrüchen in vielen Branchen, darunter auch das Hotel- und Gastgewerbe. Auch bei Motel One sind nach einem erfolgreichen Geschäftsjahr 2019 ab Mitte März die Umsätze weggebrochen. Jedoch konnten durch striktes Kostenmanagement, Kurzarbeit und Gehaltsverzicht des Managements, die Verluste etwas abgefedert werden. Motel One ist positiv gestimmt: Seit Mitte Juni sind alle Hotels wieder geöffnet – in UK bis Juli noch mit Einschränkungen – und die Auslastungen steigen kontinuierlich. Die Hygiene- und Sicherheitsstandards hat Motel One weiter ausgebaut und setzt zudem auf neueste Technologien der Virenbekämpfung.

Erster Quartalsverlust in der Firmengeschichte und hohe Verluste im ersten Halbjahr

Im zweiten Quartal 2020 musste Motel One erstmals in seiner Firmengeschichte einen Verlust hinnehmen. Das erste Halbjahr 2020 schließt Motel One mit einer Auslastung von 31 (Vj. 75) Prozent, einem Umsatz von 120 (Vj. 267) Millionen Euro sowie einen EBITDA von -14 (Vj. 83) Millionen Euro ab. Das strikte Kostenmanagement der vergangenen Monate führte noch zu einem positiven EBITDAR von 44 (Vj. 144) Millionen Euro. Nach Zinsen, Abschreibungen und Steuern verzeichnet die Budget Design Hotelgruppe nach einem Plus im Vorjahr insgesamt einen Verlust von 51 Millionen Euro.

Mit einer Cashreserve von 204 Mio. Euro für die zweite Phase der Krise gut gerüstet

Für das gesamte 1. Halbjahr lag der operative Cash Flow dank der Kaufpreiszahlung aus der Sale & Leaseback Transaktion des Vorjahres bei 107 (Vj. 157) Millionen Euro. In das Re-Design bestehender Hotels wurden 20 (Vj. 22) Millionen Euro investiert, in die laufenden Bauvorhaben 17 (Vj. 41) Millionen Euro und in das FF&E neu zu eröffnender Hotels 4 (Vj. 7) Millionen Euro. Trotz der Corona bedingten operativen Verluste und der weiterhin hohen Investitionen stieg die Liquiditätsreserve dank der Sale & Leaseback Transaktion und dem Dividendenverzicht der Gesellschafter, um 21 (Vj. 14) Millionen Euro auf einen Cash-Bestand von 204 (Vj. 131) Millionen Euro zum 30.06.2020.

„Die wieder steigenden Auslastungen unserer Hotels und das Feedback der Gäste stimmen uns optimistisch. Dennoch müssen wir davon ausgehen, dass bis mindestens Mitte nächsten Jahres weitere Verluste und Liquiditätsabflüsse zu verkraften sind. Wir sind dank unserer Rücklagen auch für diese zweite Phase der Krise gut aufgestellt und werden mit unserer starken Plattform auch die sich bietenden Wachstumschancen konsequent nutzen“, so Dieter Müller, Gründer und CEO der Motel One Group.

Re-Start und Hygienekonzept: „Motel One Health & Care“

Seit Mitte Juni 2020 sind alle 74 Hotels der Budget Design Hotelgruppe wieder geöffnet, in UK jedoch bis Juli noch mit Einschränkungen. Hierfür hat Motel One seine Hygienestandards noch einmal ausgebaut und setzt auf neueste Technologien. Mit dem neuen Hygienekonzept „Motel One Health & Care“ will die Budget-Design-Hotelgruppe einen sicheren Aufenthalt in allen 74 Hotels sicherstellen, unter anderem durch intensive Schulungen aller Mitarbeiter, technische Vernebelung zur Virenbekämpfung und Desinfektion in hoher Frequenz in allen öffentlichen Bereichen. Zudem wurden Audits aller Motel One durch das SGS Institut Fresenius durchgeführt und die Hotels zertifiziert.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Nach New York, Hamburg und Nürnberg hat die Motel One-Gruppe jetzt ein The Cloud One-Hotel in Prag. Das Haus will einen Hauch Prager Tradition bieten und verfügt über eine Rooftop-Bar mit Blick auf die Altstadt. Sehenswürdigkeiten wie die Karlsbrücke oder die Prager Burg sind nur einen kurzen Spaziergang entfernt.

Im Jahr 2023 erreichte das Serviced-Apartment-Segment in Deutschland eine durchschnittliche Jahresauslastung von 82 Prozent. Im Vorjahr waren es 80 Prozent, 2019 im Vergleich „nur“ 77 Prozent, so die Zahlen von Apartmentservice, die seit 2011 erhoben werden.

Die Immobilienberatung Cushman & Wakefield (C&W) verzeichnete im 1. Quartal 2024 ein Transaktionsvolumen im Hotelsegment von insgesamt 260 Millionen Euro. Dies stellt im Vergleich zum Vorjahr einen Zuwachs von 30 Prozent dar, der aber größtenteils auf den Verkauf des „Hotel de Rome“ in Berlin zurückzuführen ist.

Den Hotelverband Deutschland (IHA) erreicht aktuell die Meldung einer Betrugsmasche über den Messaging-Dienst von Expedia, so der Verband. Diese Betrugsversuche seien bisher fast ausschließlich über die Kommunikationsdienste von Booking.com beobachtet worden. Nun scheine auch Expedia betroffen zu sein.

Das Parkhotel Bremen und das Dorint-Hotel in der Hansestadt sind im Streit um Entschädigungen für Einnahmeausfälle in der Corona-Pandemie vor dem Bundesgerichtshof gescheitert. Dorint sieht sich als größere Gesellschaft bei den Corona-Hilfen benachteiligt. Der BGH vertritt eine andere Auffassung. Dorint-Boss Dirk Iserlohe will jetzt vor das Bundesverfassungsgericht ziehen.

Das Le Méridien Frankfurt öffnet am 27. April 2024 erneut seine Türen für eine überraschende Hotel-Entdeckungstour. Unter dem Motto „Open Doors – Discover Le Méridien Frankfurt" lädt das Haus Interessierte ein, einen Blick hinter die Kulissen des internationalen Hotels im Herzen des Frankfurter Bahnhofsviertels zu werfen.

In Zeiten des Fachkräftemangels langfristig gutes Personal zu finden ist in zahlreichen Branchen eine Herausforderung, auch im Hotelgewerbe. Das Familienhotel Feldberger Hof im Schwarzwald begegnet dem Fachkräftemangel mit einer gezielten Personalstrategie und wirbt erfolgreich Talente aus dem Ausland an. 

Das Radisson Collection Hotel im Berliner DomAquarée geht mit einem neuen Lobbykonzept wieder an den Start. Zur Wiedereröffnung voraussichtlich Ende des Jahres wird ein 16 Meter hoher, bis ins sechste Stockwerk reichender und rund 120 Quadratmeter umfassender Vertikaler Garten den neuen Mittelpunkt der Hotellobby bilden.

Der Streit um die Fassade des "Happy Go Lucky"-Hostels in Berlin geht in eine neue Runde. Am Dienstag haben Abbrucharbeiten begonnen, nur um kurz darauf vorübergehend gestoppt zu werden. Der Eigentümer sieht sich als Opfer der Behörden und zieht Vergleiche von Russland bis hin zum Nationalsozialismus.

Im Februar 2024 verbuchten die Beherbergungsbetriebe in Deutschland 28,2 Millionen Übernachtungen in- und ausländischer Gäste. Wie das Statistische Bundesamt nach vorläufigen Ergebnissen mitteilt, waren das 6,9 Prozent mehr als im Februar 2023. Das war der höchste Februar-Wert seit 2020, als es 29,9 Millionen Übernachtungen gab.