Streit um Fassade: Hostel-Eigentümer zieht Nazi-Vergleiche

| Hotellerie Hotellerie

Der Streit um die Fassade des "Happy Go Lucky"-Hostels in Berlin geht in eine neue Runde. Am Dienstag haben Abbrucharbeiten begonnen, nur um kurz darauf, aufgrund des Einschreitens der Polizei und der Bauaufsicht, vorübergehend gestoppt zu werden.

Hostel-Eigentümer Alexander Skora hat in Reaktion darauf einen Eilantrag beim Landgericht auf Erlass einer einstweiligen Verfügung gestellt und sein Unverständnis über die Situation zum Ausdruck gebracht: „Es ist ein erschreckender Skandal, dass fremdes Eigentum so mutwillig und unsinnig durch Amtsentscheidungen beschädigt wird. Wir fordern nicht nur eine Entschuldigung und die kostenfreie Wiederherstellung der Fassade, sondern auch den umgehenden Abbau des Gerüsts.“
 

Skora war schon zuvor mit teils drastischen Ankündigungen aufgefallen. Wie die Berliner Morgenpost im vergangenen November berichtete, hatte er beispielsweise der Gerüstbaufirma gedroht, den Namen der Firmeninhaberin öffentlich bekannt zu machen und dafür zu sorgen, dass sie keine derartigen Aufträge mehr von Firmen oder Privatpersonen in Berlin und Umgebung erhalte.

Auch ein Mitarbeiter des Bezirksamtes geriet ins Visier: Diesem warf Skora laut Morgenpost „amateurhaftes Verhalten“ vor. Er müsse sich darauf vorbereiten, dass seine Dissertation einer Plagiatsprüfung und sein Privatleben einer intensiven Prüfung unterzogen werde.

In ähnlichem Tonfall ging es nun nach dem Start der Abbrucharbeiten weiter: "Was wir hier erleben, ist ein extremer Angriff auf die Kunstfreiheit und die Zerstörung eines Freiheitsgefühls, für das Berlin weltweit steht. Es erinnert an Methoden, wie wir sie aus Russland oder anderen autoritären Regimen kennen, wo diktatorische Machthaber nach Belieben handeln, um Bürger einzuschüchtern und zu kontrollieren. Selbst die Nationalsozialisten sind nach 1933 in Deutschland gegen Künstler und Kunst vorgegangen, die ihnen im Weg standen," so Skora in einer Pressemitteilung.

Die Gestaltung der Fassade des Hostels begann 2012 und wurde 2016 mit einem neuen Anstrich durch den irischen Künstler Dom Browne fortgesetzt. Dies führte zu einem langjährigen Rechtsstreit über die Frage, was Kunst im öffentlichen Raum ausmacht und wer darüber zu entscheiden hat. Gerichtliche Entscheidungen legten später fest, dass die bunte Gestaltung das Ortsbild beeinträchtige und nicht schrankenlos durch Kunstfreiheit geschützt sei.


Zurück

Vielleicht auch interessant

In Barcelona und auf Mallorca protestieren Einwohner gegen Massentourismus. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Schwesig sieht das als Warnung, weil Mecklenburg-Vorpommern keine großen Hotelneubauten mehr vertrage.

Accor, Europas größter Hotelkonzern, hat seine Halbjahresumsätze vorgelegt. Der Betreiber von Marken wie Ibis und Novotel geht davon aus, dass sein RevPAR in diesem Jahr um vier bis fünf Prozent wachsen wird. Accors Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen stieg in der ersten Jahreshälfte auf 504 Millionen Euro.

Nach dem Umbau des Restaurants Nautilo im Jahr 2020 folgte der zweite Schritt bei der Neugestaltung des Fünf-Sterne-Hotels an der Ostsee. Dafür wurde die Hotelhalle entkernt und während der Sanierung eine Rezeption im Eingangsbereich der Veranstaltungsräume errichtet.

Tausende Haushalte auf der Ostseeinsel Usedom waren stundenlang ohne Strom. Auch Hotels waren betroffen - mitten in der Hochsaison.

Mit einem Gesamtumsatz von 416,9 Millionen Euro für das Geschäftsjahr 2023 verzeichnet Novum Hospitality einen erneuten Betriebsrekord. Das in 2023 erzielte EBITDA der Gruppe liegt bei 52,5 Millionen Euro.

In der neuen Show „Wer kocht das Beste für die Gäste?“ fordert in jeder Folge ein anderer Starkoch Frank Rosin heraus. Gestern handelte es sich dabei um Johann Lafer, seinem Schweizer Branchenkollegen Cornelius Speinle sowie Emily Fock und Etienne David, die gerade das zweite Jahr ihrer Kochausbildung im Parkhotel Adler absolvieren. Die Studiogäste entschieden das Duell.

Die Ratenparität spielt eine entscheidende Rolle im Bereich des Hotelmanagements und beeinflusst direkt die Preisstrategien sowie die Wettbewerbsfähigkeit von Hotels. Ein Fachartikel der HSMA untersucht, was Ratenparität genau bedeutet, warum sie wichtig ist, und welche Herausforderungen sie mit sich bringt.

Die Münchener Ruby-Hotels eröffnen ihre 19. Herberge: Das Ruby Bea Hotel & Bar und das Ruby Dante Workspaces, beide im Herzen von Florenz gelegen. Diese Neueröffnung markiert Rubys Einstieg in den italienischen Markt.

Der französische Hotelbetreiber somnOO hat ein Portfolio von drei Vier-Sterne-Mercure-Hotels mit insgesamt 458 Zimmern in Nordrhein-Westfale erworben. Die Immobilien aus den siebziger Jahren wechselten schon mehrfach den Besitzer.

Gegenüber der Wiener Staatsoper befindet sich das Luxushotel The Amauris Vienna. Im Keller des Hauses wurde nun ein Raum eingerichtet, den Küchenchef Alexandru Simons zum Einmachen, Trocknen und Fermentieren nutzt. Das neue Pantry-Konzept soll auch zeigen, dass Einmachen kein Trend ist, sondern eine Rückkehr zu den Wurzeln des Kochens.