Nach Sanierung: Dorint will wieder wachsen

| Hotellerie Hotellerie

Die Dorint-Mutter Honestis blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2017 und will mit der Hotelgesellschaft wieder wachsen. Laut Immobilien Zeitung zeige ein Blick in die Konzernbilanzen aus vergangenen Jahren, wie knapp es wirtschaftlich für Dorint gewesen sei.

Die Honestis AG mit Sitz in Köln gab jetzt bakannt, dass sich das Unternehmen schon nach kurzer Zeit erfolgreich entwickelt. Das Zielkapital in Höhe von 126 Millionen voll eingezahlt und die versprochene Dividende in Höhe von fünf Prozent sei gleich im ersten vollen Geschäftsjahr erwirtschaftet worden

Hinter Dirk Iserlohe liegen harte Sanierungsjahre. Er hat maßgeblich die Dorint Hotels & Resorts und zugleich die ehemalige Unternehmensgruppe Ebertz & Partner erfolgreich saniert und neu aufgestellt. Die verbliebenen Unternehmen führt Iserlohe seit Neugründung im Dezember 2016 unter dem Dach der Honestis AG. Der Konzern hält Beteiligungen an Hotelbetriebs- und Immobiliengesellschaften, darunter die beiden Tochterunternehmen Dorint GmbH (Hospitality) und HonassetGmbH (Real Estate). Das Aufgabengebiet der beiden  Unternehmenszweige umfasst Management- und Dienstleistungen für exklusive Gewerbe-Immobilien und die Betriebsführung von Hotels & Resorts.  

Die Immobilien Zeitung hat in die gerade veröffentlichten Konzernabschlüsse 2014 und 2015 geblickt und will herausgefunden haben, dass es in den letzten Jahren schlimmer um Dorint stand als vermutet. Während die Dorint GmbH in ihrem schon länger veröffentlichten Jahresabschluss 2014 einen Gewinn von 0,6 Mio. Euro ausgewiesen habe, stehe beim Gesamtkonzern - also inklusive aller Tochtergesellschaften - ein dickes Minus von 15,5 Millionen Euro, davon 13,4 Mio. Euro operativer Verlust, schreibt das Blatt. Der Verlust hätte das Eigenkapital pulverisiert und zu einem nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrag von 5,7 Mio. Euro geführt, der im Folgejahr aufgrund weiterer Verluste auf 13,3 Mio. Euro angewachsen sei, so die Immobilien Zeitung.

Kontrolliertes Wachstum der Dorint GmbH
Die von der Immobilien Zeitung besprochen Zahlen stammen aber aus der Vergangenheit und dem nun jahrelangen Sanierungskurs der Dorint GmbH konnte im Jahr  2016 die Wende geschafft werden. Der Jahresübersschuss für 2017 war dann mit 3,7 Milionen Euro ersmals wieder deutlich positiv und Planzahlen für 2018 zeigen weiter Stabilität. Diese liegen sogar noch einmal deutlich über denen des Vorjahres. Es soll eine durchnittliche Belegung von 67,5 Prozent (Vorjahr 2017: 64,5), eine durchschnittliche Zimmerrate von netto 105,78 Euro (Vorjahr 2017: 104,44 Euro) und damit ein REVPAR (Zimmerertrag pro verfgbarem Zimmer) in Höhe von 71,43 Euro (Vorjahr 2017: 67,32 Euro) erzielt werden.  

Die neue Geschäftsführung mit Karl-Heinz Pawlizki (CEO) und Jörg T. Böckeler (COO) setzt daher auf kontrolliertes, stetiges Wachstum der zweitältesten deutschen Hotelgesellschaft, die im kommenden Jahr 60 Jahre alt wird, und das in qualtiativer und quantitativer Hinsicht. Die Dorint GmbH will schon bald führender Anbieter im Full-Service-Bereich für Geschäftsreisende und im Veranstaltungs-Segment sein. Derzeit betreibt das deutsche Traditions-Unternehmen 41 Hotels & Resorts in Deutschland und drei in der Schweiz. 

Hinzugekommen sind im vergangenen Jahr die Dorint Hotels in Dortmund, Chemnitz, Meissen, in diesem Jahr die beiden in Magdeburg und auf Rügen. Weitere Dorint-Eröffnungen finden auf Usedom am 1. Oktober und in Düren am 1. November statt. Bis Ende des Jubiläumsjahres 2019 sollen es dann 60 Dorint-Betriebe sein. Die strategische Planung sieht eine weitere Expansion – vorrangig mit Business-Hotels - in den Kernmärkten Deutschland, Österreich und der Schweiz und das mit risikominimierten Franchise- oder langjährigen Pachtverträgen. Schon bald wird mit dem Bau des Dorint Hotel Zwickau begonnen werden. Das Gründstück, ein ehemaliges Gymnasium in der Innenstadt, wurde kürzlich von einer zur HONESTIS AG gehörenden Objektgeseschaft erworben, ein Pachtvertrag mit der Dorint GmbH abgeschlossen. In das First Class Hotel sollen rund 24 Millionen Euro investiert werden. 

Ziel des Konzerns ist es, auch weiterhin  in Immobilien-Eigentum zu investieren, ganz gleich ob im Zuge einer Projektentwicklung oder zur Wertsteigerung von Hotelimmobilien, nach einem Markenwechsel zu Dorint Hotels & Rsorts oder der im Aufbau der neuen befindlichen „HOMMAGE - luxury hotel collection“. Darüber hinaus kommen mittelfristig auch Käufe von bestehenden Hotelbetriebsgesellschaften im deutschsprachigen Raum in Frage.

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das Gstaad Palace, ein Fünf-Sterne-Traditionshotel im Berner Oberland, gewährt erstmals einen umfassenden Blick hinter seine Kulissen. Eine neue SRF-Dokumentation beleuchtet den täglichen Betrieb, die Herausforderungen und die Mitarbeitenden des Hauses, das seit über einem Jahrhundert Gäste aus aller Welt empfängt.

Das Ostsee Baumhaushotel in Ostholstein hat die Bauarbeiten zur Erweiterung abgeschlossen und verdoppelt damit sein Angebot. Ab Mitte Dezember stehen den Gästen insgesamt 14 Baumhäuser zur Verfügung.

In einem Hotel in Saalbach-Hinterglemm ist am Samstagnachmittag ein Großbrand im Wellness-Bereich ausgebrochen. Rund 100 Einsatzkräfte der Feuerwehren und des Roten Kreuzes waren vor Ort, um die Flammen zu bekämpfen und rund 60 Gäste und Mitarbeiter in Sicherheit zu bringen. Erste Ermittlungen deuten auf eine technische Ursache hin.

Die Dormero Hotelgruppe setzt ihren Wachstumskurs fort und übernimmt das Caravelle Hotel in Bad Kreuznach. Durch die Akquisition des Hauses erweitert die Kette ihr Portfolio auf nunmehr 65 Hotels. Das Unternehmen plant eine umfassende Neuausrichtung und Sanierung des Objekts.

Die Wohnungsnot in Zermatt spitzt sich zu. Der lokale Hotelier Heinz Julen präsentiert mit dem 260 Meter hohen Wohnturm Lina Peak eine radikale Lösung, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und die Besucherströme des Tourismus-Hotspots neu zu lenken.

Der Bayerische Verfassungsgerichtshof hat das von der Staatsregierung erlassene Verbot der Bettensteuer in Bayern bestätigt. Die Klage dreier Städte gegen das Verbot, das seit 2023 in Kraft ist, wurde abgewiesen. Die Entscheidung verwehrt den Klägerkommunen die erhofften Millioneneinnahmen, während Hotellerie und Gastgewerbe das Urteil begrüßen.

Das geplante Vier-Sterne-Plus-Hotel „Le Tresor“ in der ehemaligen Staatsbank in der Schweriner Friedrichstraße steht nach der Insolvenz des österreichischen Investors vor einer ungewissen Zukunft. Das Projekt sollte dem historischen Haus, in dessen Tresorräumen einst die Goldreserven von Mecklenburg-Strelitz lagerten, eine hochwertige Nutzung ermöglichen.

DEHOGA Hessen nimmt Abschied von Reinhard Schreek. Der ehemalige Präsident des Verbands und spätere Ehrenpräsident ist kürzlich verstorben. Schreek prägte den Hotel- und Gaststättenverband in Hessen über Jahrzehnte.

Der Fürstenhof in Bad Kissingen steht zum Verkauf. Die Historie des Fürstenhofs reicht über 160 Jahre zurück. Das ursprüngliche Gebäude wurde bereits 1856 als Kurhotel errichtet und beherbergte Gäste des europäischen Hochadels.

Die Liquidation von Sonder Holdings hat Marriott in die Schlagzeilen gebracht . Seit dem abrupten Zusammenbruch der Lizenzvereinbarung sieht sich das Unternehmen nun mit erheblichem Gegenwind seitens der Gäste konfrontiert.