Neue Suchgewohnheiten und Qualitätsfokus prägen Hotelbuchungen 2026

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Der aktuelle „Changing Traveller Report 2026“ (PDF) von SiteMinder zeigt eine deutliche Verschiebung im Suchverhalten von Reisenden bei der Hotelsuche. Demnach haben Online-Reisebüros die Suchmaschinen als primären Startpunkt für die Hotelrecherche abgelöst. Die Ergebnisse basieren auf einer Umfrage unter 12.000 Reisenden in 14 Ländern, darunter Deutschland, und sind am 20. November 2025 veröffentlicht worden.

OTA-Dominanz und das dynamische Suchverhalten

Die Studie stellt fest, dass global 26 Prozent der befragten Reisenden ihre Hotelsuche bei einem OTA beginnen, gegenüber 18 Prozent im Vorjahr. Gleichzeitig sank der Anteil derjenigen, die mit einer Suchmaschine starten, von 36 Prozent auf 21 Prozent.

Für deutsche Reisende zeigen sich spezifische Trends beim Start der Recherche: Persönliche Empfehlungen von Freunden und Verwandten stiegen von 9 Prozent auf 13 Prozent, und die Nennung bekannter Hotelmarken als Ausgangspunkt verdoppelte sich von 3 Prozent auf 6 Prozent. Zudem stieg die Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) als Startpunkt für die Suche von 0 Prozent im Vorjahr auf 3 Prozent an, wobei der Anstieg bei der Generation Z (von 3 Prozent auf 6 Prozent) stärker ausfällt.

Trent Innes, Chief Growth Officer bei SiteMinder, kommentiert die Entwicklung: „Die Hotelfindungslandschaft ist dynamischer als je zuvor. Nicht nur der Ausgangspunkt der Recherche ist vielfältiger geworden, sondern die Reisenden bewegen sich auch nahtloser zwischen den Kanälen und nutzen oft mehrere gleichzeitig, um Vertrauen in ihre Wahl zu gewinnen. Diese nicht-lineare Recherche ist zum natürlichen Rhythmus der modernen Reiseplanung geworden.“

Das wachsende Potenzial von KI

Obwohl KI noch ein neuer Kanal für die erste Hotelsuche ist, äußern viele Reisende den Wunsch nach KI-gestützten Funktionen im weiteren Buchungsprozess. Weltweit wünschen sich fast 80 Prozent der Befragten Unterstützung durch KI.

Unter deutschen Reisenden wünschen sich 62 Prozent KI-gestützte Funktionen. An erster Stelle der Wunschliste stehen Preisüberwachung und die Benachrichtigung bei Preissenkungen (33 Prozent), gefolgt von der Erkennung von Betrug und gefälschten Einträgen (39 Prozent) sowie Zusammenfassungen von Hotelrezensionen (39 Prozent).

Deutsche Gäste setzen auf Klassik und Höherwertiges

Der Bericht hebt hervor, dass deutsche Gäste bestimmte klassische Hotelleistungen weiterhin hoch bewerten. Mit 53 Prozent legen sie mehr Wert auf traditionelle Services wie einen persönlichen Concierge zur Optimierung ihrer Aufenthalte im Jahr 2026 als auf neue Technologien – damit liegt Deutschland im Ländervergleich an der Spitze aller befragten Länder.

Ein weiterer Trend ist die Verlagerung hin zu gehobeneren Erlebnissen und einer stärkeren Qualität vor Ort: 55 Prozent der deutschen Gäste planen, sich für Superior- oder Luxuszimmer zu entscheiden. Dies entspricht einem Anstieg von 9 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr, was auf eine Verlagerung hin zu bedeutungsvollen, gehobenen Erlebnissen hindeutet.

Zudem gewinnt die dynamische Preisgestaltung an Akzeptanz: 45 Prozent der deutschen Reisenden befürworten inzwischen eine nachfrageorientierte Preisgestaltung. Darüber hinaus würden 30 Prozent mehr für Unterkünfte in beliebten Reisezielen zahlen, wenn dies zur Reduzierung des Übertourismus beitragen würde.

Reisebereitschaft trotz Unsicherheit und internationale Unterschiede

Die Studie verzeichnet eine steigende Reisebereitschaft vor dem Hintergrund einer globalen Unsicherheit, die paradoxerweise die Nachfrage nach Reisen anheizt. Gut ein Viertel (26 Prozent) der deutschen Reisenden gibt an, in den nächsten 12 Monaten verstärkt verreisen zu wollen. Nur 12 Prozent geben an, dass ihr Interesse nachgelassen hat. Global planen sogar knapp die Hälfte (49 Prozent) der Befragten ein verstärktes Reisebedürfnis für 2026.

Die beliebtesten „Traumziele“ der Welt bleiben unverändert: Japan (17 Prozent), die USA (10 Prozent) und Frankreich (10 Prozent), wobei Südkorea (9 Prozent) auf den vierten Platz aufgestiegen ist. Bei den deutschen Reisenden stehen Spanien (18 Prozent), Italien (17 Prozent) und Frankreich (12 Prozent) an der Spitze der Wunschliste.

Unabhängig davon hebt der Bericht hervor, wie Gäste aus verschiedenen Märkten die Reise vor der Ankunft und das Erlebnis vor Ort angehen werden. So zeigt sich, dass amerikanische Gäste bei direkten Hotelbuchungen erneut führend sind und häufig in ein Hotel zurückkehren, wenn sie einen eindeutigen Mehrwert erkennen. Französische Reisende sind eher als alle anderen Nationalitäten bereit, für Parkplätze vor Ort extra zu zahlen, und spanische Reisende messen dem Personal und dem Kundenservice mehr Bedeutung bei als alle anderen Märkte.

Trent Innes fasst die Studienergebnisse zusammen: „Diese neue Studie unterstreicht eine entscheidende Tatsache: es gibt kein Patentrezept, um die Nachfrage in unserer aktuellen Reiselandschaft zu befriedigen. Reisende in allen Märkten gestalten ihre Reise auf immer unterschiedlichere Art und Weise - von der Art und Weise, wie sie Hotels online entdecken, bis hin zu den Erlebnissen, die sie nach ihrer Ankunft bevorzugen - und es sind die Hotels, die am besten in der Lage sind, diese großen Unterschiede zu erkennen und darauf zu reagieren, die im kommenden Jahr am effektivsten ihre idealen Gäste finden und maximieren werden.“


 

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