Prognose Winter 2024/25: Positive Aussichten in der alpinen Ferienhotellerie

| Hotellerie Hotellerie

Die alpine Ferienhotellerie startet in die Wintersaison. Doch wie entwickeln sich Buchungslage sowie Preisdurchsetzung und inwiefern unterscheiden sich die Prognosen in den Destinationen Südtirol, Tirol und Bayern? Die aktuellen Nachfrageprognosen deuten auf eine positive Entwicklung für die Wintersaison hin. Auch bei der Preisdurchsetzung ist eine überwiegend erfreuliche Tendenz erkennbar. Während die Nachfrage in allen drei Regionen zunimmt, erreicht die Tiroler Hotellerie die höchsten Werte. Bei der Preisdurchsetzung liegt hingegen Südtirol vor Tirol, während Bayern hinter den beiden Spitzenreitern zurückbleibt.

Thomas Steiner, Managing Partner von Kohl > Partner, hat in Zusammenarbeit mit RateBoard einen Fakten-Check zur bevorstehenden Wintersaison 2024/2025 durchgeführt. Dabei wurden 450 Hotelbetriebe im Alpenraum untersucht.
 

Die Buchungsprognosen für den Winter 2024/2025 lassen eine erfreuliche Entwicklung erkennen, mit einem durchschnittlichen Anstieg von 3,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.  In Südtirol werden im Vergleich zum Vorjahr Zuwächse von +3,8 Prozent verzeichnet, in Tirol +3,2 Prozent und in Bayern 2,6 Prozent. Tirol weist mit einer durchschnittlichen Buchungsrate von 45 Prozent die höchste Nachfrage auf.

Besonders stark zeigt sich der Dezember, der ein Plus von 6,1 Prozent verzeichnet – vor allem dank der hohen Nachfrage rund um Weihnachten und Silvester. Auch im Januar ist ein Aufwärtstrend sichtbar: Sowohl unter der Woche als auch an den Wochenenden liegen die Buchungsstände höher, was einem prognostizierten Zuwachs von 4,4 Prozent entspricht. Im Februar bleibt die Auslastung stabil mit einem leichten Plus von 0,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, während der März eine Steigerung der Auslastung um 1,8 Prozent erwarten lässt.

Entwicklung Durchschnittspreis - Alpenraum:

Neben den positiven Buchungsprognosen zeigt sich auch eine deutliche Steigerung der durchschnittlichen Zimmerraten. Im Vergleich zum Vorjahr wird eine Erhöhung der Preisdurchsetzungum durchschnittlich 7,2 Prozent erwartet. Die bayrische Ferienhotellerie bleibt mit einer durchschnittlichen Zimmerauslastung von Ø 23 Prozent über den gesamten Winter hinweg hinter dem Niveau von Tirol und Südtirol zurück. Dennoch zeigt Südtirol mit einer durchschnittlichen Zimmerauslastung von Ø 39 Prozent und einem Zuwachs von knapp 4 Prozent die stärkste Steigerung unter den Destinationen.

In puncto Preisdurchsetzung gilt Südtirol als Preisführer mit stärkstem Wachstum, Tirol liegt auf Platz zwei und Bayern belegt das Schlusslicht. Im Forecast der durchschnittlichen Zimmerraten nehmen Südtirol und Tirol im Vergleich zu den Nachfrageprognosen unterschiedliche Positionen ein. Mit einem durchschnittlichen ADR von 371 Euro liegt Südtirol an der Spitze und erzielt mit einem Zuwachs von 8,3 % im Vergleich zum Vorjahr das stärkste Wachstum bei der Preisdurchsetzung.

Bayern liegt mit durchschnittlichen Zimmerraten von 231 Euro hinter Südtirol und Tirol und verzeichnet eine Steigerung von 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Tirol erzielt einen Durchschnittspreis von 356 Euro und zeigt eine Verbesserung der Preisdurchsetzung um 6 Prozent.

Hotelexperte Thomas Steiner, Managing Partner bei Kohl > Partner, fasst zusammen: „Insgesamt zeigt der Alpenraum positive Entwicklungen bei Nachfrage und Preisdurchsetzung, auch wenn die Dynamik unterschiedlich stark ausfällt. Wer jedoch die Herausforderungen des Winters am besten bewältigt und seine Kosten effizient steuert, wird letztlich in puncto Profitabilität die Nase vorn haben.“

Matthias Trenkwalder, Geschäftsführer von RateBoard ergänzt: „Neben der Kostenkontrolle wird es entscheidend sein, die richtige Balance zwischen Preisdurchsetzung und Nachfrageauslastung zu finden. Flexibilität bei Preis- und Vertriebsstrategien sowie eine enge Beobachtung der Marktentwicklung sind in dieser Wintersaison wichtiger denn je, um wettbewerbsfähig zu bleiben.“


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Villa Keller in Saarburg, Rheinland-Pfalz, ist nach umfangreicher Sanierung und Neugestaltung als Boutique-Hotel wiedereröffnet worden. Das Haus, dessen Ursprünge auf das Jahr 1801 zurückgehen, empfängt seit dem 1. November 2025 Gäste. Es gehört zur Erasmus Collection der Gastgeberfamilie Boesen.

Eine aktuelle Marktstudie vergleicht die Hotelstandorte am Starnberger See und Tegernsee und zeigt, wo Investoren und Betreiber die aktuell besten Perspektiven finden. Der Artikel beleuchtet die strukturellen Unterschiede in Angebot und Nachfrage sowie die jeweiligen Investorendynamiken der südbayerischen Destinationen.

Motel One plant mit 128 Zimmern, einer Skybar und einem Tagescafé den ersten Standort in der Bodenseeregion. Das 26 Millionen Euro teure Projekt in Bregenz soll 2029 eröffnen.

Die größte Hotelkette Skandinaviens, Scandic Hotels, hat ihren Expansionskurs in Deutschland fortgesetzt und am 1. Dezember ihr achtes Haus bundesweit eröffnet. Das Scandic Stuttgart Europaviertel liegt zentral in der Stadt und wurde umfassend renoviert.

Die Handwritten Collection setzt ihren Wachstumskurs fort und eröffnet mit dem Blooma Hotel Liège Centre ein neues Haus in Lüttich in Belgien. Das Hotel verfügt über 149 Zimmer, deren Gestaltung sich an den berühmten botanischen Gärten Lüttichs und der Vergangenheit des Gebäudes als ehemaliges Kloster orientiert.

Hyatt setzt im Luxussegment auf eine neue Führungskraft und ambitionierte Expansionspläne. Ein Fokus liegt auf dem internationalen Debüt der Wellness-Marke Miraval im Roten Meer sowie auf Neueröffnungen der Marken Park Hyatt und The Unbound Collection.

Die Luxushotelgruppe Four Seasons kehrt nach 20 Jahren in die deutsche Hauptstadt zurück. Das Unternehmen übernimmt in Partnerschaft mit dem europäischen Hotelentwickler Gruppo Statuto das Management des Hotel de Rome in Berlin-Mitte und wird es nach einer umfassenden Renovierung Ende 2027 als Four Seasons Hotel Berlin wiedereröffnen.

Das Fünf-Sterne-Resort Alpenhof Murnau am Staffelsee steht vor einem Eigentümerwechsel. Peter Inselkammer, Münchner Hotelier und Unternehmer, wird die Immobilie im neuen Jahr übernehmen. Der Betrieb des Resorts wird unter der bisherigen Leitung fortgeführt.

Die BWH Hotels Central Europe und die ipartment GmbH gehen eine neue Partnerschaft ein. Ziel ist es, neue Zielgruppen, Märkte und Marktanteile im Longstay-Segment in Deutschland und perspektivisch in Europa zu erschließen.

Die in Berlin ansässige Amano Group setzt ihren Expansionskurs fort. Das Unternehmen plant, bis zum Jahr 2028 insgesamt acht weitere Hotels zu eröffnen. Die derzeitige Zimmerkapazität soll durch die neuen Projekte um über 1.500 Zimmer erweitert werden.