Rückzug aus der Hotellerie: Colony Capital verkauft Hotelportfolios für 2,8 Milliarden US-Dollar

| Hotellerie Hotellerie

Der Finanzinvestor Colony Capital hat ein Hotelportfolio im Wert von 2,8 Milliarden US-Dollar an das Immobilienunternehmen Highgate verkauft. Nach Jahrzehnten zieht sich Colony Capital damit aus der Hotellerie zurück und will sich fortan an Investitionen in Wirtschaftszweige konzentrieren, in denen es um Digitalisierung geht.

Als Teil der Transaktion mit Highgate wird Colony fünf von sechs Hotelportfolios und eine etwa 55-prozentige Beteiligung am THL-Portfolio mit insgesamt 22.676 Zimmern in 197 Hotelanlagen übertragen. Ein sechstes Hotelportfolio von Colony befindet sich unter Zwangsverwaltung und ist von der Transaktion ausgeschlossen.

Die Transaktion ist Teil einer neuen Strategie bei der der Finanzinvestor seinem Schwerpunkt zukünftig auf digitale Infrastrukturanlagen legt. „Wir freuen uns, dass wir unsere Zusage einhalten können, nicht zum Kerngeschäft gehörende Vermögenswerte zu veräußern und einen positiven Wert für unser Hotelgeschäft zu erwirtschaften, sagte Marc Ganzi, CEO von Colony Capital. Mit seiner starken Erfolgsbilanz, seinen einzigartigen Erfahrungen im Hotelmarkt und seinem kreativen Ansatz im Hotelmanagement sind wir zuversichtlich, dass Highgate perfekt geeignet ist, diese Immobilien zu besitzen und zu betreiben“, so Marc Ganzi. „Der Verkauf unserer alten Vermögenswerte im Gastgewerbe ist ein bedeutender Meilenstein in der digitalen Transformation von Colony, da wir uns ausschließlich auf unsere schnell wachsenden digitalen Geschäfte konzentrieren, die für die Aktionäre von Colony überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften".

„Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit dem Colony-Team bei der Durchführung dieser einzigartigen Transaktion“, sagte Mahmood Khimji, Mitbegründer und geschäftsführender Direktor von Highgate. Langfristig bleibe man optimistisch, was die wirtschaftliche Situation der Branche angeht und freue sich auf die Zusammenarbeit mit den vielen Mitarbeitern, Franchisegebern, Kreditgebern und anderen wichtigen Interessengruppen in diesen Portfolios. Der Abschluss der Transaktion wird für Anfang 2021 erwartet.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

In Frankfurt am Main wird die neue Ascott-Marke lyf ihre Deutschlandpremiere feiern. Wie The Ascott Limited bekanntgab, wird das erste lyf in Deutschland im Frankfurter Ostend, nahe der Europäischen Zentralbank (EZB), die Türen öffnen.

Die Hotellerie verzeichnet im Jahr 2023 steigende Umsätze. In den meisten teilnehmenden Häuser am Ranking der Top-100-Markenhotels in Deutschland der ahgz (dfv Mediengruppe) legten Raten und Auslastung erneut zu.

Marriott gibt die eigenen Expansionspläne für Polen bekannt: In den kommenden Jahren sollen mehr als zehn neue Hotels dem Portfolio hinzugefügt werden, darunter die Einführung von zwei bisher nicht vertretenen Marken.

Leonardo Hotels Central Europe hat im Januar die dritte Partnerschaft mit großen israelischen Institutionen geschlossen. Die Partnerschaft soll die weitere Expansion vom angestammten Business­markt in das Segment der Urlaubsreisen beschleunigen.

Hilton will das eigene Resort-Portfolio in Europa rasch erweitern. Zehn Hotels mit mehr als 1.500 Zimmern sollen rechtzeitig zum Sommer unter den Marken Curio Collection by Hilton, Tapestry Collection by Hilton und DoubleTree by Hilton eröffnen.

Nach New York, Hamburg und Nürnberg hat die Motel One-Gruppe jetzt ein The Cloud One-Hotel in Prag. Das Haus will einen Hauch Prager Tradition bieten und verfügt über eine Rooftop-Bar mit Blick auf die Altstadt. Sehenswürdigkeiten wie die Karlsbrücke oder die Prager Burg sind nur einen kurzen Spaziergang entfernt.

Im Jahr 2023 erreichte das Serviced-Apartment-Segment in Deutschland eine durchschnittliche Jahresauslastung von 82 Prozent. Im Vorjahr waren es 80 Prozent, 2019 im Vergleich „nur“ 77 Prozent, so die Zahlen von Apartmentservice, die seit 2011 erhoben werden.

Die Immobilienberatung Cushman & Wakefield (C&W) verzeichnete im 1. Quartal 2024 ein Transaktionsvolumen im Hotelsegment von insgesamt 260 Millionen Euro. Dies stellt im Vergleich zum Vorjahr einen Zuwachs von 30 Prozent dar, der aber größtenteils auf den Verkauf des „Hotel de Rome“ in Berlin zurückzuführen ist.

Den Hotelverband Deutschland (IHA) erreicht aktuell die Meldung einer Betrugsmasche über den Messaging-Dienst von Expedia, so der Verband. Diese Betrugsversuche seien bisher fast ausschließlich über die Kommunikationsdienste von Booking.com beobachtet worden. Nun scheine auch Expedia betroffen zu sein.

Das Parkhotel Bremen und das Dorint-Hotel in der Hansestadt sind im Streit um Entschädigungen für Einnahmeausfälle in der Corona-Pandemie vor dem Bundesgerichtshof gescheitert. Dorint sieht sich als größere Gesellschaft bei den Corona-Hilfen benachteiligt. Der BGH vertritt eine andere Auffassung. Dorint-Boss Dirk Iserlohe will jetzt vor das Bundesverfassungsgericht ziehen.