Studie zur Ausbeutung von Arbeitern in der Hotelbranche in Katar

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Eine Studie des "Business & Human Rights Resource Centre" (BHRRC) kritisiert die Arbeitsbedingungen für die über 20.000 Gastarbeiter in der Hotelbranche von Katar, dem Gastgeberland der Fußball-Weltmeisterschaft 2022. International renommierte Hotelunternehmen sowie in den Betrieben angestellte Gastarbeiter hatten an der Befragung teilgenommen. Einige Hotelunternehmen hatten allerdings Antworten verweigert.

Die Studie benennt im Einzelnen erpresserische Einstellungsgebühren, illegale Lohnabzüge, Diskriminierung und Angst der Arbeiter vor Repressalien. "Alarmierend ist, dass fast alle Arbeiter Angst hatten, einen Arbeitsplatzwechsel zu beantragen, wenn sie eine bessere Gelegenheit sahen, und einige befürchteten sogar, dass die Hotels sie den Behörden anzeigen und anschließend abschieben lassen würden", erklärt Isobel Archer vom BHRRC und Autorin der Studie.

Als wegweisende Reform des ausbeuterischen Kafala-Systems hatte die katarische Regierung im vergangenen September unter anderem verkündet, dass Gastarbeiter vor Ablauf ihres Vertrages den Arbeitsplatz wechseln können, ohne zuvor eine entsprechende Bescheinigung (No Objection Certificate, NOC) von ihrem Arbeitgeber einholen zu müssen. Dennoch hätten sich einige Hotelunternehmen auf genau diese NOC Bescheinigung in ihren Stellungnahmen in der Studie zum möglichen Wechsel des Arbeitsplatzes berufen. Die Studienautorin Archer nennt es besorgniserregend, dass in Katar offenbar immer noch Unkenntnis über die längst beschlossenen Gesetzesänderungen herrsche.

Um die Hotels vergleichen zu können, hatte das BHRRC einen Punktekatalog mit maximal 85 Punkten entwickelt. Alle befragten Hotels erreichten weniger als 50 Prozent dieser Punktzahl. Das IHG Hotels & Resorts, zu denen InterContinental, Crowne Plaza und Holiday Inn Hotels gehören, schnitt mit 40.5 Punkten noch am besten ab. Hyatt (13 Punkte) und Louvre Hotels (11 Punkte) erreichten die niedrigste Punktzahl in der Studie.  

Insgesamt sollen für die Fußball-Weltmeisterschaft im kommenden Jahr 58.000 Hotelzimmer in 240 Hotels bereitstehen. Weit über 20.000 Arbeitsmigranten aus Bangladesch, Indien, Kenia oder Nepal sind in der Hotelbranche tätig. Laut offiziellen Zahlen der katarischen Regierung arbeiten dagegen lediglich 50 katarische Staatsbürger in dem Hotelsektor.


 

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