Übernachtungszahl in Mecklenburg-Vorpommern wieder auf Stand von 2007

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Für die Tourismusbranche MV geht nach Ansicht des Landestourismusverbands das schwierigste Jahr in der Geschichte zu Ende. «Wir sind wegen der Corona-Pandemie auf das Übernachtungsniveau von 2007 zurückgefallen», sagte Verbandsgeschäftsführer Tobias Woitendorf. Nach der Rekordzahl von rund 34 Millionen Übernachtungen im Jahr 2019 kalkuliere der Verband mit einem Minus von etwa einem Viertel. Die finanziellen Verluste lägen im Bereich von mehr als einer Milliarde Euro. Dabei hätten die Monate August und September mit hohen Zuwächsen noch Schlimmeres verhindert.

Auch wenn der Neustart nicht abzusehen ist, zeigte sich Woitendorf sicher, dass verlorenes Terrain wieder erobert werden kann. «Wir können von einer hohen Nachfrage aus dem Inland ausgehen.» Mit der Stärkung des Trends hin zu Natur und Nachhaltigkeit, Ländlichem und Regionalem habe MV eine gute Ausgangsbasis. Allerdings blieben alle Fragen, die vor der Krise aktuell waren, bestehen. Da gehe es um Qualität, Fachkräfte, Modernisierung und Digitalisierung.

Trotz der eher guten Aussichten sei die Branche noch weit von einer positiven Stimmung entfernt. Das Ende der Pandemie sei nicht in Sicht. «Das hinterlässt eine große Nervosität.» In der Krise seien die Akteure zusammengerückt, es habe eine gute Kommunikation gegeben. «Wir haben versucht zu retten, was zu retten ist - die Haltung werden wir in den kommenden Wochen und Monaten sicherlich noch brauchen.» Mitte Dezember war das Corona-Krisenmanagement des Landestourismusverbandes MV mit einem Sonderpreis des Deutschen Tourismuspreises ausgezeichnet worden.

Im Frühjahr 2021 werde die Frage aufkommen, wie Reisen innerhalb Deutschlands ermöglicht werden können, sagte Woitendorf. Es gehe vor allem um Sicherheitsaspekte. Dann werde die Branche in MV mit Teststrategien oder einem Siegel bereitstehen. «Es wird einen stufenweisen Neustart im Kontext von Wirtschaftlichkeit und Gesundheitsschutz geben.»

In den letzten Monaten sei es gelungen, die Branche einigermaßen sicher durch die Krise zu steuern. «Jeder Unternehmer hat die Dinge getan, die in der Situation zu tun waren und versucht, die Mitarbeiter zu halten.» Zur Bilanz gehöre auch, dass es auch dank der Hilfen vom Land und Bund noch keine Insolvenzwelle gegeben hat. «Aber die Gefahr ist nicht gebannt», betonte Woitendorf.

Gleichzeitig gebe es in den Teilbranchen völlig unterschiedliche Entwicklungen: Während die Campingplätze sogar ein Übernachtungsplus verzeichnen konnten, mussten die Jugendherbergen nahezu einen Totalausfall hinnehmen.

Es müsse auch bedacht werden, dass es nicht nur um die Vermieter von Unterkünften gehe, so Woitendorf. Betroffen von der Krise seien ebenso viele tourismusnahe Branchen wie die Reisebüros, Tourenanbieter, der gesamte Kulturbereich oder Teile des Einzelhandels. «Darunter sind viele, die noch kein Licht am Ende des Tunnels sehen.» (dpa)


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