Wird die Kostenwelle uns bald einholen?

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Jeder, der diesen Sommer im Urlaub war, hat die Kostenwelle am eigenen Leib gespürt. Im DACH-Raum sind auch die Preise im allgemeinen Konsum beachtlich gestiegen. Wenn man dann noch die übermäßig steigenden Kosten in der Hotellerie beachtet, ist ein Urlaub gleich deutlich teurer geworden. Hinzu kommen zwar bereits gesunkene, aber weiterhin bestehende Unsicherheiten hinsichtlich der Pandemiesituation, prekärer politischer Situationen etc., die bei vielen Gästen die Reisebereitschaft einschränken. Auch eine signifikante Veränderung hinsichtlich der Reisegewohnheiten konnte beobachtet werden, beispielsweise bei der Aufteilung der ADR auf Wochentage und Monate.


 

Abgesehen von der Luxushotellerie werden den Betrieben mit hoher Wahrscheinlichkeit einige Gäste wegfallen. Aktuell besteht die Gefahr, dass Urlauber vermehrt in günstigere Destinationen ausweichen. Umso wichtiger ist es jetzt, die richtigen Gäste mit den passenden Angeboten zu erreichen. Hier erfordert es rasches Handeln seitens der Hoteliers.

HotelPartner CCO Florian Augustin kann folgende Bilanz aus der Performance von rund 500 Partnerbetrieben ziehen:

„Es ist kein Zufall, dass in unserem Portfolio an Partnerbetrieben die Gewinnmarge durchgängig ansteigt. Das erreichen wir nicht allein durch Preissteigerungen, sondern viel mehr durch durchdachte Strategien, die an jedes Hotel individuell und unter Berücksichtigung der Marktgegebenheiten angepasst werden. Nur so kann jede Einheit in den Betrieben zu dem besten Preis verkauft werden.“

Somit ist klar: Steigende Kosten direkt auf die Preise umzulegen, wird langfristig nicht erfolgsbringend sein. Hoteliers kann nur nahegelegt werden, eine nachhaltigere Strategie anzustreben. Wie man langfristig trotz Mitarbeitermangels agieren kann, erklärt HotelPartner CEO Rainer M. Willa:

Die Hotels haben und hatten angesichts der Personalnot keine andere Wahl, als zu automatisieren, was zu automatisieren ist. Wenn die Betriebe es richtig angehen, führen diese Automatisierungen von repetitiven Routineaufgaben langfristig zu immensen Effizienzsteigerungen. Nur so kann die knappe – jedoch für viele Hotels wichtigste – Ressource des Humankapitals an den Stellen eingesetzt werden, wo der Betrieb wirklich profitiert.“

Aber wie kommt man zu einer nachhaltigen Strategie?

Selbst die fortschrittlichste Technologie ist wenig wert, wenn diese nicht mit menschlicher Expertise unterstützt wird. Es ist schwieriger als je zuvor, qualifizierte Revenue Manager zu finden und langfristig zu binden. Daher wirkt es verlockend, das menschliche Know-how durch eine reine Softwarelösung zu ersetzen. Artificial Intelligence (AI) – in der deutschen Sprache auch künstliche Intelligenz genannt und mit KI abgekürzt – ist die Zukunft und wird an Wichtigkeit nur zunehmen. Jedoch werden von Revenue-Management-Softwareanbietern teils AI-Wunder angepriesen, die so schlicht (noch) nicht existieren. Eine Synergie aus Technologie, Service und Know-how, um Individualhotels und Hotelketten zu unterstützen, Marktveränderungen in den Griff zu bekommen und Zimmer bestmöglich zu verkaufen, ist die erfolgsbringende Kombination.

Der passende strategische Ansatz im Revenue Management und die richtigen Investitionen werden einen immensen Einfluss auf den Gesamtumsatz und die Rentabilität eines Hotels haben. Für ein funktionierendes Revenue Management müssen abteilungsübergreifende Synergien identifiziert werden, während die Kosten im Auge zu behalten sind. Dies wird das erste Sprungbrett sein, um die Ziele von Betreibern und Eigentümern gleichermaßen in Einklang zu bringen. Revenue-Management-Prozesse wie Vertrieb, Channel Management, Rate Loading oder Reporting müssen weitere Automatisierung erfahren. Denn die Faktoren für strukturiertes Revenue Management sind komplex, und viele Hotels haben noch immer nicht auf eine moderne, dynamische und jederzeit justierbare Preisstrategie umgestellt.


 

Das Fazit der Experten
Die meisten Revenue-Management-Systeme allein sind nicht effektiv. Es kommt auf die zugeführten Daten, die eingestellten Algorithmen und auf das Know-how der Anwenderin oder des Anwenders an. Gleiches gilt für BI-Tools. Wenn die Datenflut nicht richtig verstanden oder interpretiert wird, führt es zu falschen Entscheidungen und wenig strategischen Maßnahmen.

Hier stellt sich dann auch die Frage, bis zu welchem Punkt der Betrieb selbst über die Manpower verfügt, diese sehr zeitintensiven Aufgaben selbst zu bewältigen. Besonders in Zeiten der Krise wird viel zu oft das Revenue Management aufgrund von anderen betriebsinternen Herausforderungen vernachlässigt, obwohl es genau dann wichtiger denn je ist.

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