Die Flensburger Brauerei hat dem Trend sinkenden Bierdursts in Deutschland erfolgreich widerstanden. Das Unternehmen setzte 2019 rund 641 000 Hektoliter Getränke im Inland ab, ein Plus von zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das sagte Vertriebsgeschäftsführer Andreas Tembrockhaus am Montag.
Der Bierabsatz in Deutschland insgesamt war 2019 gefallen. Allerdings legt auch bei den Flensburgern alkoholfreies schneller zu als traditionelles Bier. Die Brauerei aus dem hohen Norden, der in den Achtziger Jahren die «Werner»-Comics zu bundesweiter Bekanntheit verholfen hatten, will ihr Heil nun verstärkt im Exportgeschäft suchen. «Auch wenn das ganz schwierig ist, weil die Flasche so teuer ist», sagte Tembrockhaus.
In Deutschland laufe die Mehrwegflasche gut 30 Mal um und könne mit nur einem Cent in die Kostenkalkulation eingepreist werden. «Wenn ich die nach China schicke, sind gleich 35 Cent weg.» Größter Auslandsmarkt ist China mit einem Anteil von 30 Prozent, gefolgt von Italien. Es sei eine Frage der Zeit, wann das Wachstum gegen den Trend an seine Grenzen stoße, sagte Tembrockhaus. «Darum brauchen wir, wenn wir weiter wachsen wollen, diesen strategischen Exportfuß und den bauen wir Stück für Stück auf.»