Frankreichs Weinbauern mit historisch schlechter Ernte

| Industrie Industrie

Für Frankreichs Winzer zeichnen sich bei der laufenden Ernte historisch schlechte Erträge nach einer Frostperiode im Frühjahr ab. Wie das Landwirtschaftsministerium in Paris am Donnerstag mitteilte, könnten diese um 27 Prozent geringer als im Vorjahr und um 22 Prozent geringer als im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre ausfallen.

Mit erwarteten 34,4 Millionen Hektolitern läge die Ernte auf dem Niveau von 1977 und wäre damit noch schlechter als die ebenfalls von Frost beeinträchtigten Ernten 1991 und 2017, hieß es. Feuchtigkeit im Sommer habe zusätzlich den Schädlingsbefall der Reben begünstigt, gleichzeitig machten Trockenperioden den Winzern im Mittelmeerbereich zu schaffen. Frankreich ist das nach Italien zweitwichtigste Weinproduktionsland.

Alle Weinbauregionen sind von den Ertragseinbrüchen betroffen, aber unterschiedlich stark. Für die Region Bourgogne-Beaujolais werden 51 Prozent geringere Erträge erwartet, im Loire-Tal minus 38 Prozent, für die Bordeaux-Winzer minus 25 Prozent und in der Champagne 28 Prozent weniger. Die Weinbauern im Elsass an der Grenze zu Baden-Württemberg trifft es mit um 12 Prozent geringere Ertragsaussichten vergleichsweise milde.

Die schlechten Ernteaussichten sind aber nicht die einzige Sorge der französischen Winzer. Lieferverzögerungen und steigende Preise gebe es für Flaschen, Weinkisten und Kartons, berichteten Lieferanten auf der Branchenplattform Vitisphere. Auch das Anwerben von Erntehelfern verläuft in diesem Jahr schwieriger als sonst und auch Fachkräfte sind schwer zu finden. So musste eine Agrarfachschule den Ausbildungslehrgang zum Weinbau-Traktorfahrer mangels genügend Kandidaten verschieben.

Der Ausrichtung des Weinbaus angesichts des Klimawandels hat das französische Weinbau-Institut unterdessen eine kürzlich vorgestellte Studie gewidmet. Zu den Empfehlungen gehört, dass die Winzer auf Basis besserer regionaler Klimadaten ihre Produktion und Wassernutzung anpassen. Auch zum Anbau klimaresistenterer Reben wird geraten sowie zu Schritten, den Weinbau möglichst klimaneutral zu gestalten. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Düzgün Gruppe hat gemeinsam mit The Vegetarian Butcher​​​​​​​ ihren ersten pflanzlichen Kebab vom Spieß auf den Markt gebracht, der sich weder im Geschmack noch in der Textur und Handhabung von herkömmlichem Fleisch unterscheiden soll.

Die Weinhandlung „Bergwein" am Gärtnerplatz in München wurde mit dem „Südtiroler Preis für Weinkultur“ ausgezeichnet. Die Gründer, Dr. Claudia Dietsch und Johann Dietsch, wurden für ihre Leidenschaft, Hingabe und Einsatz zur Förderung der Südtiroler Weinkultur gewürdigt.

Das Geschäftsgebaren von Coca-Cola ruft Deutschlands oberste Wettbewerbshüter auf den Plan. Wegen möglicher wettbewerbswidriger Rabattgestaltung habe man ein Missbrauchsverfahren eingeleitet, teilte das Bundeskartellamt mit.

Die Schwarzwälder Schinkenhersteller sind stolz darauf, seit über 25 Jahren ein EU-Herkunftslabel zu haben. Im Südwesten ist die Herstellung ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor - im vergangenen Jahr wurde trotzdem weniger verkauft.

Pressemitteilung

Drei Monate vor Messestart verrät Markus Tischberger, Projektleiter der INTERGASTRA und GELATISSIMO, auf welche Highlights sich die Besucherinnen und Besucher besonders freuen dürfen und welche Schwerpunkte die Fachmesse aufgrund aktueller Branchenentwicklungen setzt.

Deutsche Sektkellereien haben mit Blick auf die Umwelt das Gewicht der Flaschen in den vergangenen Jahren durchschnittlich um fast 100 auf knapp 585 Gramm gesenkt. Mit dieser «größtmöglichen Reduzierung» habe die Branche einen «wichtigen Grundstein zu nachhaltigem Handeln» gelegt, so der Verband Deutscher Sektkellereien.

Die weltweite Weinproduktion könnte nach einer Branchenschätzung in diesem Jahr auf den niedrigsten Stand seit 60 Jahren zurückgehen. In Deutschland, dem viertgrößten europäischen Erzeugerland, rechnen die Fachleute mit einem leichten Zuwachs.

Ein Bräu, das gar nicht braut: Ein Gericht in München nimmt sich der Frage an, welche Angaben auf Bieretiketten erlaubt sind - und bezeichnet die eines Getränkehändlers zumindest zum Teil als irreführend.

Das Edeka Frischecenter Wagner in Coburg hatte die Nase vorn im Finale der zehn besten Wursttheken Deutschlands. Die Jury um Johann Lafer kürte die Wursttheke in der Niorter-Straße zur Nr. 1 Deutschlands.

Die Anfänge waren holprig. Firmengründer Dietrich Mateschitz hatte gar Existenzängste. Ein Jahr nach seinem Tod erinnert sich ein Weggefährte - und ist sich sicher: Der Erfolg von Red Bull hat noch lange keine Grenzen.