Koelnmesse sieht sich nach Anuga wieder voll auf Kurs

| Industrie Industrie

"Die Feuerprobe zur Anuga haben wir mit Bravour bestanden", freut sich Kölns Messechef Gerald Böse. "Die Weltleitmesse für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie fühlte sich fast wieder nach ganz normaler Messe an: erfolgreiches Business, Trubel in Deutz und das lang vermisste internationale Sprachengewirr - ergänzt durch neue, digitale Erlebnisse." Zur ersten hybriden Anuga kamen über 70.000 Fachbesucher aus 169 Ländern und mehr als 4.600 Aussteller. Das Ergebnis zeigt: Internationale Messen sind wieder möglich und der Messeplatz Deutschland ist weiterhin führend im globalen Wettbewerb. Ein wichtiges Signal - auch für die regionale Wirtschaft.

Seit Anfang September haben mit der Kind + Jugend, der Dentalmesse IDS und der Anuga bereits drei hybride Leitmessen am Kölner Messeplatz stattgefunden - mit Messeständen und Kunden vor Ort und zugleich im Netz. Messechef Böse: "Die Pandemie war für die Koelnmesse eine Bewährungsprobe mit rein digitalen Veranstaltungen, die wie die gamescom und die DMEXCO Maßstäbe gesetzt haben. Dennoch hat sich gezeigt: Die Zukunft werden hybride Veranstaltungen sein, die die digitale Reichweite mit der physischen Begegnung verbinden." Das Ziel der Koelnmesse: Die physische Messeteilnahme mit neuen digitalen Services und Formaten für Kunden noch wertvoller machen.

Bei allen bisherigen Herbstveranstaltungen war die Stimmung durchweg positiv. Zur Anuga, als größter Fachmesse seit der Pandemie weltweit, berichteten Aussteller beispielsweise von hervorragenden Kundengesprächen und der hohen Qualität der Fachbesucher. Und auch die Einkäufer bestätigten die wertvolle Zeit für intensive persönliche Gespräche. Das Hygienekonzept der Koelnmesse und der Einlass nur für Geimpfte, Genesene und Getestete hat funktioniert und den Rahmen für sichere Geschäfte bereitet. Testzentren auf dem Messegelände ermöglichten den Messebesuch auch für internationale Gäste, die mit Impfstoffen geimpft sind, die in der Europäischen Union nicht zugelassen sind. Gleichzeitig hat die Koelnmesse die Optimierung von Prozessen entscheidend vorangetrieben und mit ihren Softwarepartnern Ubirch und Corussoft eine effiziente Lösung entwickelt: Wer seinen Covid-Nachweis im EU DCC-Standard vorliegen hat, kann diesen in der Messe-App direkt mit seinem Messeticket verbinden. So werden die Einlasskontrollen beschleunigt und Wartezeiten minimiert.

Messe- und Kongressgeschäft als bedeutende Wirtschaftskraft

Die Koelnmesse musste sich in der Krise, die sie an ihre wirtschaftlichen Grenzen geführt hat, bewähren. Fast alle Mitarbeitenden sind weiterhin an Bord und haben in den vergangenen Monaten umso mehr Teamgeist bewiesen. Nicht nur die Belegschaft und die Kunden, auch die Dienstleister, Hotellerie, Gastgewerbe und die gesamte Tourismusbranche sowie alle Partner der Koelnmesse haben dem Re-Start entgegengefiebert: "Die Koelnmesse war zwangsweise im Ruhemodus", erklärt Oberbürgermeistern der Stadt Köln und Aufsichtsratsvorsitzende der Koelnmesse, Henriette Reker. "Aber nur augenscheinlich, denn im Hintergrund ist mit der fortschreitenden Digitalisierung sowie auf dem Messegelände sehr viel passiert. Diese Arbeit hat sich nun nach circa 18 Monaten bewährt: Die Koelnmesse ist wieder da, Köln ist wieder auf Messekurs. Das Messe- und Kongressgeschäft bietet Plattformen für Präsentationen und Austausch, zieht zahlreiche Menschen aus der ganzen Welt in unsere Region, sichert Arbeitsplätze bei allen beteiligten Branchen und hat eine entsprechend hohe Relevanz für unsere Stadt und die gesamte Region."

Zur Anuga war erstmals die neue Halle 1 im Einsatz, im Sommer hatte die Koelnmesse den Grundstein für die neue Eventlocation Confex gelegt. Böse: "Wir haben während der Pandemie unsere Vorbereitungen getroffen und sind gewappnet für ein neues Messezeitalter. Insbesondere haben wir die Investitionen in unser Gelände weiter vorangetrieben. Wir schaffen flexible, hybrid nutzbare Strukturen, darunter das neue Confex, das die Veranstaltungswirtschaft der Region massiv befeuern wird. Wir wollen Köln als Standort unserer Weltleitmessen schnell zurück ins Geschäft bringen und unsere Rolle als Botschafter und Wirtschaftsmotor der Region wieder mit Leben füllen."

"Transform": Koelnmesse beschleunigt ihren Wandel

Das Leitthema der diesjährigen Anuga war "Transform". Das lässt sich auch auf die Koelnmesse übertragen. Oliver Frese, Geschäftsführer der Koelnmesse: "Die Pandemie hat die Notwendigkeit eines globalen Wandels sichtbarer gemacht und die veränderten Kundenbedürfnisse in den Mittelpunkt gestellt. Schon vor Covid haben wir uns mit Schlagworten wie Eventisierung oder Erlebnis beschäftigt. Und schon vorher haben wir uns das Ziel gesetzt, zielgruppengerechte Antworten auf diese Veränderungen zu geben. Die Pandemie war letztendlich ein Beschleuniger für unsere Neuaufstellung und unsere Prozesse. Ein wesentlicher Baustein ist die Hybridisierung unserer Veranstaltungen, aber auch der Ausbau unseres Portfolios." Mit Blick ins kommende Jahr freut sich Frese auf gleich sechs Premieren: die polisMOBILITY im Mai und die Anuga HORIZON im September in Köln sowie vier Neuveranstaltungen im Ausland mit der ISM Japan, ORGATEC TOKYO sowie Kind + Jugend ASEAN in Bangkok im April und der h+h americas in Chicago im Juni 2022.

Die Koelnmesse blickt positiv in die Zukunft

Mit der FSB und aquanale (26. bis 29.10.2021) und den Kölner Kunstmessen (17. bis 21.11.2021) stehen weitere Highlights auf dem Programm. Im neuen Jahr folgen die imm cologne (17. bis 23.01.2022) sowie die ISM und ProSweets Cologne (30.01. bis 02.02.2022). Auch wenn die Weltwirtschaft sicher noch einige Zeit unter den Pandemiefolgen leiden wird, ist klar: Messen sind hochwirksame Katalysatoren für die Wirtschaft, sie sind Impulsgeber mit immenser öffentlicher Strahlkraft für alle beteiligten Branchen - nach der Pandemie mehr denn je. Böse: "Unser Ziel ist es, die aktuellen und zukünftigen Bedürfnisse unserer Kunden zu erfüllen, daran arbeiten wir jeden Tag. Die Transformation unseres Geschäftsmodells sehen wir als Chance, Messen und Events neu zu denken."


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Circus SE, ein Unternehmen für KI-Software und Robotik, hat die industrielle Serienfertigung seiner autonomen KI-Roboter gestartet. Sechs Monate nach dem Aufbau der Produktionsstätte wurde der erste CA-1-Roboter der vierten Generation fertiggestellt. Weitere Roboter befinden sich bereits parallel in Produktion.

Steigende Produktionskosten, weniger Weintrinker, verunsicherte Verbraucher sowie US-Zölle: Die deutschen Winzer und Winzerinnen sind nach Einschätzung von Fachleuten in der größten Krise seit dem Zweiten Weltkrieg.

Pressemitteilung

Der dritte GreenSign Community Circle des Jahres hat gezeigt, wie lebendiger Austausch in der nachhaltigen Hotellerie aussehen kann. Im Hyatt Regency Mainz kamen Ende August Hoteliers und GreenSign Partner zusammen, um sich über aktuelle Trends, praxisnahe Lösungen und konkrete Maßnahmen auszutauschen.

Pressemitteilung

Der zweite GreenSign Community Circle des Jahres fand am 5. Mai 2025 im inspirierenden Umfeld des Düsseldorfer Medienhafens statt und brachte rund 50 Hoteliers, Gastronomen und Partner der nachhaltigen Zulieferindustrie zusammen.

Die Weinlese in Deutschland hat begonnen - deutlich früher als üblich. Im Rheingau seien die Winzerinnen und Winzer rund drei Wochen früher dran als im langjährigen Mittel, in Rheinhessen ungefähr ein bis zwei Wochen, sagte der Sprecher des Deutschen Weininstituts.

Sie prickeln und schmecken nach Himbeere, Zitrone oder Grapefruit. Gerade im Sommer sind weinhaltige Mixgetränke mit vergleichsweise niedrigem Alkoholgehalt beim Aperitif beliebt. Die Weinbranche bietet fertige Getränke an, die dann den Weg in die Gastronomie und in Supermärkte finden. In der Branche ist der Druck hoch.

Droht dem Riesling-Wein aus dem Rheingau das Aus in US-Restaurants? Hessens Weinbauminister Jung ist alarmiert. Im Herbst will er sich in einem Kloster erstmals mit allen Kollegen treffen.

Pressemitteilung

GreenLine – sustainable experience präsentiert sich nach einem umfassenden Relaunch in frischem Design und mit erweiterten Funktionen. Gegründet vor fast 25 Jahren als Hotelkooperation, ist GreenLine heute die Adresse für nachhaltige Hotelerlebnisse in Europa.

Der US-Getränkekonzern Keurig Dr Pepper will den niederländischen Kaffeeanbieter JDE Peet’s, bekannt für Marken wie Jacobs, Tassimo, Senseo und L’Or, übernehmen. Der Kaufpreis soll bei rund 18 Milliarden US-Dollar liegen. Die Ankündigung führte an der Börse zu deutlichen Kursgewinnen.

Im globalen Kaffeegeschäft zeichnet sich eine Milliarden-Übernahme und Bündelung der Kräfte ab. Der US-Konzern Keurig Dr Pepper will den niederländischen Jacobs-Mutterkonzern und Tassimo-Hersteller JDE Peets zur Stärkung seines schwächelnden Kaffee-Geschäfts übernehmen.