Nach Frostschäden im Weinbau im Südwesten sind Folgen für Jahrgang 2024 unklar

| Industrie Industrie

Die Frostschäden in südwestlichen Weinbauregionen könnten eine ganze Reihe an Winzern in Schwierigkeiten bringen. «Wir gehen davon aus, dass auf bis zu 50 Prozent der Weinbaufläche Frostereignisse eintraten», sagte der Geschäftsführer des Weinbauverbands Württemberg, Hermann Morast, auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Das Ausmaß sei jedoch teils recht unterschiedlich: «Vom Totalausfall bis hin zu vereinzelten Triebschädigungen.» Dabei sei nicht klar zu benennen, welche Regionen am stärksten betroffen gewesen seien. 

Die Nachtfröste waren Ende April aufgetreten. Zuvor hatten relativ milde Temperaturen dafür gesorgt, dass die Reben in vielen Regionen bereits ausgetrieben hatten. In dieser Phase sind die Blüten aber empfindlich gegenüber Frost. Der Deutsche Weinbauverband, aber auch viele regionale Winzer-Vertretungen hatten in den folgenden Tagen von Schäden und befürchteten Ertragsausfällen berichtet. Ende 2023 gab es gemäß der Staatlichen Weinbaukartei rund 6880 Weinbaubetriebe in Württemberg.

Ob Verbraucherinnen und Verbraucher am Weinregal dadurch tiefer in die Tasche greifen müssen, sei noch ungewiss, sagte Morast: «Die Auswirkungen auf den Jahrgang 2024 lassen sich zum heutigen Zeitpunkt weder in Quantität noch in Qualität realistisch vorhersehen.» Demnach verfügen viele Betriebe über Ertragsversicherungen, die einen wesentlichen Teil der Schäden abdecken könnten.

Steigende Weinpreise

Zur Kostenfrage sagte Frank Schulz vom Deutsches Weininstitut (DWI): «Die Gesetze auf dem freien Markt sprechen dafür, dass die Preise steigen. Aber wir sind keine Insel: Der Preisdruck in der Branche ist heftig.» Im Handel konkurrierten die deutschen Winzer mit Weinbauern aus der ganzen Welt. Daher sei es für die betroffene Betriebe schwierig, die höheren Preise, die sie theoretisch verlangen müssten, auch wirklich zu erlösen. 

Die Lage auf dem deutschen Weinmarkt ist DWI-Angaben zufolge ohnehin angespannt. Auch wegen der inflationsbedingten Kaufkraftverluste griffen Verbraucherinnen und Verbraucher 2023 demnach häufiger zu günstigerem Wein aus dem Ausland. Der Preis für heimische Weine im Lebensmitteleinzelhandel stieg unterdessen um durchschnittlich 31 Cent auf 4,51 Euro je Liter - und damit stärker als der ihrer internationalen Pendants.

Als Grund für die Erhöhungen 2023 nannte das Weininstitut vor allem höhere Betriebskosten. Daher seien wohl auch in diesem Jahr gewisse Preissteigerungen nicht zu vermeiden, sagte Schulz. Manche Regionen und Betriebe seien zwar vom Frost stark gebeutelt, die größten Anbaugebiete jedoch weitgehend verschont geblieben. Extreme Auswirkungen beim Preis erwartete Schulz durch die Schäden daher nicht. Zahlreiche Winzer würden sich stattdessen andere Absatzquellen erschließen - zum Beispiel über mehr Tourismus. 


Zurück

Vielleicht auch interessant

Pressemitteilung

​​​​​​​Die Nominierten in den vier Kategorien des GREEN MONARCH Award 2025 wurden offiziell bekanntgegeben. Diese Shortlist bietet einen Überblick über die herausragendsten nachhaltigen Initiativen der Hospitality Branche. Jetzt entscheidet das öffentliche Voting über die Preisträger.

Um kaum ein Getränk gibt es derzeit einen solch globalen Hype wie um Matcha. Der leuchtend grüne japanische Tee ist in aller Munde - und wird knapper. Eine deutsche Pionierin hat jedoch einen Plan.

Mineralisch, salzig, rauchig – so werden Weine oft beschrieben. Wer genau schmeckt, erkennt, was für Winzer klar ist: Wein ist mehr als nur Traube und bei jedem Schluck spricht der Weinberg mit. Klingt phänomenal, oder? Doch die Beschreibungen werfen auch Fragen auf: Kann man Geografie wirklich schmecken?

Circus SE, ein Unternehmen für KI-Software und Robotik, hat die industrielle Serienfertigung seiner autonomen KI-Roboter gestartet. Sechs Monate nach dem Aufbau der Produktionsstätte wurde der erste CA-1-Roboter der vierten Generation fertiggestellt. Weitere Roboter befinden sich bereits parallel in Produktion.

Steigende Produktionskosten, weniger Weintrinker, verunsicherte Verbraucher sowie US-Zölle: Die deutschen Winzer und Winzerinnen sind nach Einschätzung von Fachleuten in der größten Krise seit dem Zweiten Weltkrieg.

Pressemitteilung

Der dritte GreenSign Community Circle des Jahres hat gezeigt, wie lebendiger Austausch in der nachhaltigen Hotellerie aussehen kann. Im Hyatt Regency Mainz kamen Ende August Hoteliers und GreenSign Partner zusammen, um sich über aktuelle Trends, praxisnahe Lösungen und konkrete Maßnahmen auszutauschen.

Pressemitteilung

Der zweite GreenSign Community Circle des Jahres fand am 5. Mai 2025 im inspirierenden Umfeld des Düsseldorfer Medienhafens statt und brachte rund 50 Hoteliers, Gastronomen und Partner der nachhaltigen Zulieferindustrie zusammen.

Die Weinlese in Deutschland hat begonnen - deutlich früher als üblich. Im Rheingau seien die Winzerinnen und Winzer rund drei Wochen früher dran als im langjährigen Mittel, in Rheinhessen ungefähr ein bis zwei Wochen, sagte der Sprecher des Deutschen Weininstituts.

Sie prickeln und schmecken nach Himbeere, Zitrone oder Grapefruit. Gerade im Sommer sind weinhaltige Mixgetränke mit vergleichsweise niedrigem Alkoholgehalt beim Aperitif beliebt. Die Weinbranche bietet fertige Getränke an, die dann den Weg in die Gastronomie und in Supermärkte finden. In der Branche ist der Druck hoch.

Droht dem Riesling-Wein aus dem Rheingau das Aus in US-Restaurants? Hessens Weinbauminister Jung ist alarmiert. Im Herbst will er sich in einem Kloster erstmals mit allen Kollegen treffen.