NGG erklärt Verhandlungen in Fleischindustrie vorerst für beendet

| Industrie Industrie

Die Tarifkommission der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten hat im Streit über einen flächendeckenden Tarifvertrag in der Fleischindustrie entschieden, die Verhandlungen vorerst zu beenden. Die Entscheidung sei einstimmig gefallen, teilte die NGG am Rande von Protesten für höhere Löhne am Freitag bei Marktführer Tönnies in Rheda-Wiedenbrück mit.

«Tönnies, Wiesenhof, Vion, Westfleisch und Co. wollen weitermachen wie bisher – mit Billiglöhnen und massivem Druck auf die Menschen, die in ihren Schlachthöfen und Wurstfabriken arbeiten. Die Verhandlungen sind vorbei, aber die Beschäftigten noch wütender als zuvor», sagte Freddy Adjan, stellvertretender Vorsitzender der NGG der Deutschen Presse-Agentur.

Hintergrund des Streits sind unterbrochene Gespräche mit den Arbeitgebern über flächendeckende Tarifvereinbarungen. Ende März waren die Gespräche für rund 160 000 Beschäftigte ohne neuen Gesprächstermin vorerst gestoppt worden. Während die Gewerkschaft einen dreistufigen Mindestlohntarifvertrag mit einem Einstieg bei 12,50 Euro je Stunde fordert, hatten die Arbeitgeber in der dritten Verhandlungsrunde ab sofort 10,50 Euro angeboten und eine stufenweise Erhöhung bis zum 1. Dezember 2023 auf 12 Euro.

In einem weiteren Tarifvertrag sollen nach Angaben der Gewerkschaft die Mindestarbeitsbedingungen wie Arbeitszeit, Arbeitszeitkonten, Zuschläge und Urlaub geregelt werden.

Am Standort in Rheda-Wiedenbrück beteiligten sich nur wenige der Tönnies-Mitarbeiter ab 12.00 Uhr an dem Protest. Die Gewerkschaft hatte sich vor der Einfahrt zur Firmenzentrale positioniert. Um 14.00 Uhr war Schichtwechsel in Deutschlands größtem Schlachtbetrieb, in dem viele Arbeitnehmer aus Osteuropa arbeiten.

Ähnlich schwach war die Beteiligung an den Protesten vor dem Tönnies-Schlachthof in Weißenfels in Sachsen-Anhalt. Beteiligt hätten sich 40 der mehr als 2000 Mitarbeiter, sagte ein NGG-Sprecher. Viele der ausländischen Mitarbeiter fürchteten um ihren Job, wenn sie gegen ihren Arbeitgeber protestierten. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der Discounter Aldi Süd will seinen Lebensmittel-Lieferdienst, der zuletzt in drei Städten im Ruhrgebiet getestet worden ist, nicht auf das ganze Verbreitungsgebiet ausweiten. Wegen der hohen Kosten für Personal, Rohstoff und Logistik sei es "aktuell kein rentables Geschäftsmodell".

Die Firma Wunderdrinks darf ihr «Wunderbraeu» weder als Münchner Bier noch als klimaneutral bewerben. Mit diesem Urteil hat das Landgericht München am Freitag der Klage der Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs stattgegeben.

 

Das Deutsche Weininstitut hat typische Weine aus allen 13 Qualitätsweingebieten für die "Deutschland-Box" ausgewählt. An der Ausschreibung hatten sich 173 Weinerzeuger mit ihren Weinen beteiligt.

Pressemitteilung

Es wird ein besonderes Branchenereignis: Im Februar treffen sich Aussteller und Fachbesucher auf der Intergastra in Stuttgart. Winterhalter freut sich darauf, seine neueste Spültechnik in der Halle 5, Stand 5D31 zu präsentieren. Schwerpunktthemen: Transportspülmaschinen der MT-Serie, Trocknungsgerät DMX für Mehrweggeschirr und Gläserspülen.

Für die Deutsche Messe ist das Jahr 2023 erfolgreicher verlaufen als erwartet. Mit einem Umsatz von 350 Millionen Euro und einem Gewinn von fast 30 Millionen Euro seien die Planungen deutlich übertroffen worden.

Zum Schutz vor dem Eis werden gut eine Million Austern aus dem Watt vor List ins Winterlager in Meerwasserbecken an Land gebracht. Für weitere rund 3,5 Millionen Austern gibt es dort allerdings keinen Platz - und nun blicken die Austernzüchter mit Sorge auf das Wetter dieses Winters.

Im Frühjahr 2024 begrüßt Hamburg wieder die Branche: Vom 8. bis 12. März findet die Internorga statt. Auch 2024 wird Künstliche Intelligenz eine herausragende Rolle spielen. Das Thema Nachhaltigkeit und die damit verbundene Mehrwegpflicht bleiben ebenfalls aktuell.

Der Absatz von Bier in Deutschland sinkt seit Jahren, der Trend geht zu Alkoholfreiem und mehr Gesundheitsbewusstsein. Nun reagiert die Oettinger-Brauerei, die auch in Braunschweig braut, mit ihrem Fokus auf billige Getränke.

Der Verband der Veranstaltungsorganisatoren e. V. hat mit einer neu definierten Positionierung einen Schritt in die Zukunft unternommen. Der VDVO hat nicht nur sein Erscheinungsbild erneuert, sondern auch die strategische Ausrichtung grundlegend überarbeitet.

Metro Deutschland hat seinen Großmarkt in Hamburg-Altona modernisiert. Der neue Ansatz zielt darauf ab, den Anforderungen der Großhandelskundschaft gerecht zu werden: mit relevanten Sortimenten soll ein Einkaufserlebnis geschaffen werden, bei dem das Thema Lebensmittel im Fokus steht. Auch der Belieferungsservice wird erweitert.