Pommes-Flaute stellt Landwirte vor Probleme

| Industrie Industrie

Die wochenlange Schließung der Gastronomie hat dazu geführt, dass große Mengen an Fritten-Kartoffeln in den Lagern der Landwirte liegen bleiben. Etliche Erzeugerbetriebe säßen auf größeren Mengen Lagerware, die nun nicht mehr abfließen könnten, heißt es in einem Bericht des NRW-Umweltministeriums. Dass Restaurants mittlerweile wieder öffnen dürfen, ändert diese Situation nur bedingt: «Wir können nicht die Pommes, die wir in den letzten zwei Monaten nicht gegessen hätten, jetzt auch noch essen», sagte Bernhard Rüb von der Landwirtschaftskammer NRW der Deutschen Presse-Agentur. «Der eine oder andere könnte das vielleicht - aber es wäre sicher nicht gesund.»

Um industriell Pommes herzustellen, werden mehligkochende, möglichst große, längliche Kartoffeln benötigt. Die industrielle Herstellung erfolgt hauptsächlich in Fabriken in den Niederlanden. Angebaut werden die Fritte-Kartoffeln aber auch in Deutschland. «Es gibt zu wenig Holland für den Bedarf an Pommes», so Rüb. NRW ist neben Niedersachsen in Deutschland nach Angaben der Landwirtschaftskammer Hauptanbaugebiet für Fritten-Kartoffeln. Viele Landwirte haben feste Abnahmeverträge mit Fritten-Fabriken in den Niederlanden, darüber hinaus werden die Kartoffeln frei gehandelt.

Durch die Schließung der Gastronomie sei die Nachfrage nach Pommes in Deutschland, aber auch fast allen anderen europäischen Ländern «nahezu vollständig eingebrochen», berichtet das NRW-Umweltministerium. In den Lagern der Landwirte stapeln sich daher nun die Pommes-Kartoffeln, für die keine festen Verträge bestehen. Eine langfristigere Lagerung sei keine Option, erklärte Rüb: Denn durch den Verlust von Feuchtigkeit verlören die Kartoffeln an Gewicht und damit an Wert.

So seien die Bauern gezwungen, die Kartoffeln anders zu verwerten - etwa als Schweinefutter oder zur Verbrennung in Biogasanlagen. Damit gingen erhebliche Verluste einher, da die Landwirte ihre Kartoffeln für wenige Euro verscherbeln müssten.

(dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der Discounter Aldi Süd will seinen Lebensmittel-Lieferdienst, der zuletzt in drei Städten im Ruhrgebiet getestet worden ist, nicht auf das ganze Verbreitungsgebiet ausweiten. Wegen der hohen Kosten für Personal, Rohstoff und Logistik sei es "aktuell kein rentables Geschäftsmodell".

Die Firma Wunderdrinks darf ihr «Wunderbraeu» weder als Münchner Bier noch als klimaneutral bewerben. Mit diesem Urteil hat das Landgericht München am Freitag der Klage der Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs stattgegeben.

 

Das Deutsche Weininstitut hat typische Weine aus allen 13 Qualitätsweingebieten für die "Deutschland-Box" ausgewählt. An der Ausschreibung hatten sich 173 Weinerzeuger mit ihren Weinen beteiligt.

Pressemitteilung

Es wird ein besonderes Branchenereignis: Im Februar treffen sich Aussteller und Fachbesucher auf der Intergastra in Stuttgart. Winterhalter freut sich darauf, seine neueste Spültechnik in der Halle 5, Stand 5D31 zu präsentieren. Schwerpunktthemen: Transportspülmaschinen der MT-Serie, Trocknungsgerät DMX für Mehrweggeschirr und Gläserspülen.

Für die Deutsche Messe ist das Jahr 2023 erfolgreicher verlaufen als erwartet. Mit einem Umsatz von 350 Millionen Euro und einem Gewinn von fast 30 Millionen Euro seien die Planungen deutlich übertroffen worden.

Zum Schutz vor dem Eis werden gut eine Million Austern aus dem Watt vor List ins Winterlager in Meerwasserbecken an Land gebracht. Für weitere rund 3,5 Millionen Austern gibt es dort allerdings keinen Platz - und nun blicken die Austernzüchter mit Sorge auf das Wetter dieses Winters.

Im Frühjahr 2024 begrüßt Hamburg wieder die Branche: Vom 8. bis 12. März findet die Internorga statt. Auch 2024 wird Künstliche Intelligenz eine herausragende Rolle spielen. Das Thema Nachhaltigkeit und die damit verbundene Mehrwegpflicht bleiben ebenfalls aktuell.

Der Absatz von Bier in Deutschland sinkt seit Jahren, der Trend geht zu Alkoholfreiem und mehr Gesundheitsbewusstsein. Nun reagiert die Oettinger-Brauerei, die auch in Braunschweig braut, mit ihrem Fokus auf billige Getränke.

Der Verband der Veranstaltungsorganisatoren e. V. hat mit einer neu definierten Positionierung einen Schritt in die Zukunft unternommen. Der VDVO hat nicht nur sein Erscheinungsbild erneuert, sondern auch die strategische Ausrichtung grundlegend überarbeitet.

Metro Deutschland hat seinen Großmarkt in Hamburg-Altona modernisiert. Der neue Ansatz zielt darauf ab, den Anforderungen der Großhandelskundschaft gerecht zu werden: mit relevanten Sortimenten soll ein Einkaufserlebnis geschaffen werden, bei dem das Thema Lebensmittel im Fokus steht. Auch der Belieferungsservice wird erweitert.