Winzer in Deutschland erzeugen trotz Dürre deutlich mehr Wein

| Industrie Industrie

Die Winzer in Deutschland haben im vergangenen Jahr trotz langer Dürre deutlich mehr Wein erzeugt. Mit 8,94 Millionen Hektoliter Wein und Most lag die Menge sechs Prozent oder 491.800 Hektoliter über dem Vorjahresniveau, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Gemessen am mittelfristigen Schnitt der Jahre 2016 bis 2021 wurden 3,5 Prozent mehr Wein und Most produziert.

Die lang anhaltende Trockenheit im vergangenen Jahr habe in jungen Anlagen oder an Standorten mit geringer Wasserspeicherkapazität für Ertragseinbußen gesorgt, erklärten die Statistiker in Wiesbaden. «Die älteren Reben kamen wegen ihrer tiefreichenden Wurzeln vergleichsweise gut damit zurecht.» Der trockene Sommer habe gleichzeitig zu wenig Pilzbefall geführt und sich positiv auf die Gesundheit der Trauben ausgewirkt. Auch großflächige Spätfröste und größere Unwetter wie Hagel seien 2022 ausgeblieben. Zudem habe weit verbreiteter Regen kurz vor der Lese die Erträge steigen lassen.

Zwei Drittel der erzeugten Weine waren laut Statistik Weißweine, ein Drittel Rotweine einschließlich Roséwein und Rotling. Umgerechnet in 0,75-Liter-Flaschen wurden demnach rund 1,2 Milliarden Flaschen Most und Wein produziert. Der Anteil des Prädikatsweins an der Menge betrug 21 Prozent, deutlich mehr als 2021 (15 Prozent).

Die beiden großen Weinanbaugebiete Rheinhessen und Pfalz steuerten mit 2,44 Millionen Hektoliter beziehungsweise 1,79 Millionen Hektoliter allein knapp die Hälfte des gesamten deutschen Weins und Mosts bei. Auf Platz drei folgte das Weinanbaugebiet Baden mit 1,37 Millionen Hektolitern. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Durch den Einfluss der Inflation und der Pandemie ist die Gesamtmenge an importiertem Flaschenwein auf dem chinesischen Festland zurückgegangen. Das Importvolumen deutscher Weine ist dagegen auf ein neues Rekordhoch gestiegen.

Im Jahr 2022 stiegen die Exporte auf den neuen Rekordwert von 231 Millionen Euro. Die größten Wertzuwächse erzielten Weißweine und Sekte. Besonders gefragt waren Österreichs Weine in Kanada, den USA und Nordeuropa.

Die Internorga 2023 ist zu Ende. 80.000 Besucher kamen in den letzten Tagen in die Messehallen unter dem Fernsehturm. 2019, zur letzten Vor-Corona-Messe, wollten noch 96.000 Fachbesucher auf die Internorga. Die Messegesellschaft  zog eine durchweg positive Bilanz.

Nach langer Durststrecke kamen vom 10. bis 13. März Aussteller und Besucher wieder zur Gastro Vision zusammen. Sie zeigten sich begeistert von der Stimmung, der Atmosphäre und den Kontakten zu den Entscheidern der Branche.

Die Verbraucher haben 2022 weniger Geld für Wein ausgegeben. Im vergangenen Jahr hätten die privaten Haushalte in Deutschland zehn Prozent weniger Wein eingekauft, teilte das Deutsche Weininstitut mit. Die außer Haus in Gaststätten konsumierten Mengen sind in den Zahlen nicht erfasst. Deutsche Weine waren noch weniger gefragt.

Nach einem jahrelangen Aufwärtstrend ist die Zahl der Brauereien in Deutschland im dritten Jahr in Folge gesunken. Wie der Deutsche Brauer-Bund am Montag berichtete, gab es 2022 nach Daten des Statistischen Bundesamtes 1507 Braustätten. Im Vergleich zu 2019 sind das knapp drei Prozent weniger.

Nach Angaben des Deutschen Weininstituts stieg der Durchschnittspreis, den die Erzeuger ab Hof für einen Liter exportierten Wein erlösten, im Vergleich zum Vorjahr um 20 Cent auf 3,15 Euro. Er liegt damit doppelt so hoch wie vor 20 Jahren.

Nach einem jahrelangen Aufwärtstrend ist die Zahl der Brauereien in Deutschland im dritten Jahr in Folge gesunken. Der Branchenverband befürchtet eine tiefergehende Trendumkehr mit vielen Betriebsaufgaben.

GPS-gesteuerte Roboter, die in kürzester Zeit Rebstöcke in den Boden setzen können. Drohnen, die Winzerinnen und Winzern genau sagen, was im Weinberg getan werden muss - die Digitalisierung im Weinbau nimmt auch in Sachsen an Fahrt auf.

Die Bitburger Braugruppe will mittelfristig unabhängig von fossilen Brennstoffen werden und setzt dabei unter anderem auf Projekte mit Wärmepumpen und Abwärmenutzung. Besonders weit sei ein Projekt in Duisburg bei der König-Brauerei, wo Abwärme von Thyssenkrupp zur Bierherstellung genutzt werde.