Vapiano-Chef Cornelius Everke tritt zurück

| Personalien Personalien

Der Chef der angeschlagenen Restaurantkette Vapiano, Cornelius Everke, hat am Sonntag seinen Rücktritt für Ende August angekündigt. In einer Mitteilung des Unternehmens wurden persönliche Gründe genannt. Der Vertrag werde «einvernehmlich» zum 31. August beendet, hieß es weiter.

Die schnell gewachsene Restaurantkette steckt seit langem tief in der Krise. Bei einem Umsatz von rund 372 Millionen Euro musste das Unternehmen 2018 einen Verlust von 101 Millionen Euro hinnehmen. Dies lag vor allem an hohen Abschreibungen und höheren Betriebskosten im Zuge der Ausdehnung. Der Schuldenberg wuchs deutlich an. Auf gleicher Fläche - also ohne Berücksichtigung der neuen Restaurants - sank der Umsatz um ein Prozent.

Einen Nachfolger für Everke hat Vapiano der Mitteilung zufolge noch nicht gefunden. Die Aufsichtsratsvorsitzende Vanessa Hall soll das Unternehmen vorübergehend bis mindestens April 2020 führen. Die dauerhafte Nachfolge soll dann in einem «strukturierten Prozess» gesucht werden. Der Aufsichtsrat möchte in seiner turnusmäßigen Aufsichtsratssitzung am Dienstag den Vertrag des Finanzchefs Lutz Scharpe für weitere drei Jahre bis Juni 2023 verlängern.

Cornelius Everke: "Ich danke der Vapiano SE für das entgegengebrachte Vertrauen. In dieser zuletzt intensiven Zeit haben wir die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft der Vapiano SE gestellt und ich wünsche der Gesellschaft sowie Vanessa Hall, mit der ich gut und vertrauensvoll zusammengearbeitet habe, viel Erfolg."

Der Aufsichtsrat möchte in seiner turnusmäßigen Aufsichtsratssitzung am Dienstag den Vertrag des Finanzchefs Lutz Scharpe für weitere drei Jahre bis Juni 2023 verlängern. In der Mitteilung von Sonntagabend betont das Unternehmen, Kontinuität auf der Position des Finanzvorstands zu wollen.

Das scheint angesichts der Entwicklungen der vergangenen Monate auch notwendig. Dreimal hatte Vapiano im Frühjahr die Vorlage des Jahresabschlusses verschoben und dies mit Verhandlungen wegen eines dringend benötigten Kredits über 30 Millionen Euro begründet. Erst Ende Mai kam eine verbindliche Kreditzusage von den finanzierenden Banken und den Großaktionären. Rund vier Wochen später gab es dann erst den Jahresabschluss.

Vapiano war 2017 an die Börse gegangen. Mit den Erlösen aus dem Börsengang setzte die Kette auf Expansion, im vergangenen Jahr kamen mehr als 30 neue Restaurants hinzu. In 33 Staaten ist Vapiano inzwischen präsent mit rund 230 Restaurants, die meisten davon in Deutschland. Noch-Vorstandschef Everke räumte im Juni Fehler bei der Wachstumsstrategie ein. «In der Vergangenheit haben wir uns bei der Auslandsexpansion etwas verhoben», sagte er.  

Doch die Probleme sind nicht nur im Ausland zu suchen. Lange Warteschlangen sorgten auch in Deutschland bei Kunden immer wieder für Ärger. Dieses Problem will das Unternehmen nach früheren Angaben angehen, indem Arbeitsabläufe geändert und die Menükarte vereinfacht werden.

49 verschiedene Gerichte hatte man dauerhaft auf der Karte plus 10 saisonale Gerichte, zudem konnte man unter elf verschiedenen Pastasorten wählen. Das sei zu viel, zumal das Bestellungen kompliziert mache, sagte Everke im Juni. Einen asiatischen Salat brauche man zum Beispiel künftig nicht mehr. Er kündigte an, die Menükarte bald zu verschlanken. «Wir müssen zurück zu den Wurzeln, also zur klassischen, ehrlichen italienischen Küche.»

Erst gerade machte Vapiano wieder Schlagzeilen, da das Unternehmen sein zum Verlauf stehendes US-Geschäft nicht los wird. Anfang Januar hatte die kalifornische Beteiligungsgesellschaft Plutos Sama einen Vertrag unterzeichnet, demzufolge sie für 20 Millionen US-Dollar die Vapiano-Anteile an mehreren US-Firmen übernimmt und noch Entwicklungskosten zahlt.

Vollzogen wurde die Transaktion aber noch nicht - und dürfte nun wohl gestorben sein. Man habe die für Plutos Sama geltende «Exklusivität» des Vertrags aufgehoben, teilte Vapiano am Freitag in Köln mit. Grund: Plutos Sama hat bisher nicht gezahlt. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Rolf Krahl hat zum August 2025 die Position des Senior Vice President Finance bei der Step Partners Europe GmbH übernommen. Das Unternehmen mit Sitz in Frankfurt am Main besitzt und betreibt ein Portfolio von Hotels in Deutschland und Belgien und verfolgt das Ziel, in den kommenden Jahren weiter zu wachsen.

Die Heimathafen Hotels fokussieren sich künftig verstärkt auf ihren Food-and-Beverage-Bereich (F&B) und treiben die Digitalisierung operativer Prozesse voran. Als Director of Beverage wurde hierfür Helen Haupthoff eingestellt, um eine einheitliche und gleichzeitig individuelle Getränkeidentität zu schaffen.

Leonardo Hotels Central Europe hat Anke Maas zur Chief Human Resources Officer ernannt. Sie übernimmt die Verantwortung für alle strategischen Personalthemen der Hotelgruppe in Zentraleuropa.

Der Systemgastronom Arthur Käser kehrt zu seinen Wurzeln zurück und wird mit Wirkung zum 1. August 2025 neuer Chief Operating Officer (COO) der FR L'Osteria SE. Der 46-Jährige verantwortet damit das gesamte operative Geschäft der aktuell 205 Restaurants in 10 Ländern.

Patrick Rausch wurde zum Cluster Hotel Manager für die Häuser b´mine Düsseldorf und &REPEAT Köln Airport ernannt. Seit dem 1. August 2025 trägt der erfahrene Hotelier die operative Gesamtverantwortung für beide Standorte. Die Ernennung wurde von der b'mine hotels GmbH bekannt gegeben.

Silke Kröller, Empfangsleiterin und Concierge des Traditionshotels Traube Tonbach, wurde in die internationale Vereinigung „Les Clefs d’Or“ aufgenommen. Die Auszeichnung gilt als Synonym für exzellente Servicekultur in der Luxushotellerie.

Das Hybridhotel The Social Hub hat Jessica Schöndorf zur neuen General Managerin für seinen Berliner Standort an der Alexanderstraße 40 ernannt. Schöndorf trat ihre neue Position im Juli 2025 an.

In Andermatt haben The Chedi Andermatt, das Radisson Blu Hotel Reussen und die Andermatt Alpine Apartments ihre Führung in den Bereichen Marketing und Sales neu besetzt. Katharina Rapp wurde zum Cluster Director of Marketing und Christoph Schröder zum Cluster Director of Sales ernannt.

Der Vorstand der Hotel Sales and Marketing Association (HSMA) Deutschland e.V., bestehend aus Fabian Engels, Uwe Krohn und Zeèv Rosenberg, hat bekannt gegeben, bei der kommenden Wahl nicht erneut zu kandidieren. Nach drei Jahren im Amt möchten sie die Verantwortung abgeben.

Führungswechsel im Best Western Plus Welcome Hotel Frankfurt: Lee West hat mit sofortiger Wirkung die Position der General Managerin angetreten. Darüber hinaus übernimmt sie die Cluster-Funktion für die Welcome Hotels in Frankfurt am Main und Darmstadt.