Arbeitgeberchef: Corona-Vorschlag des Bundes legt Betriebe lahm

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Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer hat den Vorschlag des Bundes zur drastischen Verschärfung der Corona-Kontaktbeschränkungen als unverhältnismäßig kritisiert. Arbeitgeber müssten demnach auf jeden Beschäftigten verzichten, der sich mit einem Schnupfen melde, schrieb Kramer am Montag an Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder. «Damit legen sie faktisch in kürzester Zeit sämtliche Betriebe lahm», kritisierte er in dem Brief, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Jeder habe in dieser Jahreszeit mal einen Schnupfen, schrieb Kramer. Auch an den Schulen und Betreuungseinrichtungen werde daher Personal fehlen - mit der Konsequenz, dass auch gesunde Mitarbeiter in den Unternehmen nicht zur Arbeit kommen könnten, weil sie ihre Kinder zu Hause betreuen müssten. «Ich empfehle dringend, dass Sie von diesem Punkt Abstand nehmen oder ihn zumindest auf klare, eindeutige Corona-Symptome reduzieren», so Kramer.
 

Außerdem müsse der Zusammenhalt in Familien gestärkt werden. «Der Kontakt in direkter Linie von Großeltern bis Enkeln und zwischen Geschwistern, die bereits einen eigenen Hausstand haben, muss gerade in schwierigeren Zeiten aufrecht erhalten werden», betonte er. Innerfamiliäre Beschränkungen könnten auch zivilen Ungehorsam zur Folge haben.

Im Entwurf einer Beschlussvorlage des Bundes für die Video-Konferenz von Kanzlerin Merkel mit den Ministerpräsidenten an diesem Montag wird empfohlen, dass alle Menschen mit Erkältungssymptomen und insbesondere Husten und Schnupfen auch ohne Corona-Test fünf bis sieben Tage lang zu Hause in Quarantäne bleiben sollen. Außerdem sollen private Treffen nach dem Willen des Bundes nur noch mit einem festen weiteren Hausstand erlaubt sein. (dpa)


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