Brauer-Bund fordert Erhalt des ermäßigten Mehrwertsteuersatzes in der Gastronomie

| Politik Politik

Der Deutsche Brauer-Bund appelliert an Bundesregierung und Bundestag, den von 19 auf sieben Prozent reduzierten Mehrwertsteuersatz für Speisen in der Gastronomie auch über das Jahr 2023 hinaus beizubehalten. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie hätten Restaurants und Wirtshäuser schwer getroffen, über Monate seien massive Umsatzeinbrüche zu verzeichnen gewesen, sagte der Präsident des Deutschen Brauer-Bundes, Christian Weber. „Wir sind dankbar, dass die Regierung in der Corona-Krise konsequent gehandelt und staatliche Hilfen auf den Weg gebracht hat, ohne die viele Restaurants, Wirtshäuser, Biergärten und Cafés nicht überlebt hätten. Jetzt kommt es darauf an, die Unterstützung beizubehalten, um eine Pleitewelle in der Gastronomie zu verhindern“, so Weber.

Der Deutsche Brauer-Bund (DBB) sieht mit großer Sorge, dass sich das Gastgewerbe nach wie vor in einer tiefen Krise befindet. Durch die pandemiebedingten Umsatzeinbrüche hat die Branche allein in den Jahren 2020 und 2021 rund 36.000 Betriebe verloren. Hinzu kommen, wie in den Brauereien, massive Kostensteigerungen. Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich im Juni 2023 um 13,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Auch die Kosten für Energie und Personal sind stark gestiegen, wobei es für die Betriebe immer schwieriger wird, überhaupt geeignete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden.

„Vor diesem Hintergrund rufen wir die Bundesregierung und den Bundestag dazu auf, den ermäßigten Mehrwertsteuersatz für die Gastronomie beizubehalten“, sagte Weber. Eine Steuererhöhung zum 1. Januar 2024 auf 19 Prozent hätte fatale Folgen für die deutsche Gastronomie und auch deren Partner wie etwa die 1.500 überwiegend handwerklichen und mittelständischen Brauereien. Sie würde aber auch unmittelbar die Verbraucherinnen und Verbraucher treffen. „Im Interesse der kulinarischen Vielfalt, der regionalen Kultur, lebendiger Innenstädte und vitaler ländlicher Räume muss der ermäßigte Mehrwertsteuersatz bleiben“, betonte Weber.

Der Brauer-Bund verweist darauf, dass aktuell in 23 EU-Staaten der reduzierte Mehrwertsteuersatz gilt, ohne dass hierbei zwischen dem Essen in Restaurants, Essen aus dem Lebensmittelhandel oder von Lieferdiensten unterschieden würde. Einzelne EU-Staaten haben zeitweise auch die Mehrwertsteuer auf Getränke in der Gastronomie – wie beispielsweise Fassbier – gesenkt, um die Gastronomie und die Brauereien zu stützen.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Verbraucherschützer sprechen sich deutlich gegen ein mögliches Verbot von Bezeichnungen wie «Tofu-Wurst» oder «Soja-Schnitzel» aus. Das Europaparlament will am Mittwoch über ein entsprechendes Vorhaben abstimmen.

Die niederländische Tourismusbranche steht vor einer möglichen drastischen Änderung: Die Regierung in Den Haag plant, die Mehrwertsteuer auf Übernachtungen von derzeit 9 auf 21 Prozent anzuheben. Die Maßnahme soll laut Medienberichten ab dem 1. Januar 2026 in Kraft treten. Branchenvertreter warnen vor drastischen Folgen.

 

Die Neuköllner Kulturkneipe «Bajszel» ist erneut Ziel antisemitischer Anfeindungen geworden. Rund um die Schenke brachten unbekannte Flugblätter an, auf denen die drei Betreiber abgebildet sind und wegen angeblicher Unterstützung Israels persönlich bedroht werden.

Weniger Werbung für Ungesundes: Vor allem Kinder sollen dadurch geschützt werden. Die britische Regierung erhofft sich langfristig Milliardeneinsparungen im Gesundheitssektor.

Am 2. Oktober beginnt vor dem Verwaltungsgerichtshof (VGH) Baden-Württemberg in Mannheim eine entscheidende Verhandlungsreihe. Gegenstand sind Berufungen der landeseigenen L-Bank gegen Urteile, die zuvor Rückforderungsbescheide der Corona-Soforthilfe als unrechtmäßig eingestuft hatten.

Gastwirte sollen 2026 entlastet werden, die Umsatzsteuer auf Speisen sinkt. Doch ob es auch zu Preissenkungen in Restaurants kommt, ist fraglich. Die DGB-Vorsitzende hätte da einen anderen Vorschlag. Bayerns Tourismusministerin widerspricht.

Die geplante Ausweitung des Tierhaltungskennzeichnungsgesetzes auf Restaurants, Imbisse und Co. stößt auf heftigen Widerstand. Branchenvertreter sehen darin eine neue, unnötige Bürokratie und befürchten Wettbewerbsnachteile, ohne dass es einen echten Mehrwert für die Gäste gibt.

Die europäische Kommission hat von den Tech-Unternehmen Apple, Google, Microsoft und Booking.com Auskünfte darüber verlangt, wie sie sich auf ihren Plattformen gegen Betrugsmaschen zur Wehr setzen. Grundlage dafür ist das Gesetz über digitale Dienste.

Beim „Burger Dialog“ von McDonald's trafen Vertreter der Gen Z auf Abgeordnete der Regierungskoalition. Im Zentrum des Austauschs standen die Sorgen junger Menschen, die zunehmend daran zweifeln, dass Leistung allein noch den gesellschaftlichen Aufstieg sichert.

In vielen Ballungsräumen gehen etliche reguläre Wohnungen ausschließlich an Feriengäste. Lindert es die Wohnungsnot, wenn man die kurzfristige Vermietung eindämmt?