Angesichts des starken Wachstums von Restaurantketten hat der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband in Sachsen Erleichterungen für kleinere Betriebe gefordert. Mittlerweile entfallen in Deutschland fast die Hälfte aller Restaurantbesuche auf die Systemgastronomie.
In einem Leipziger Restaurant verspricht der Wirt authentische neapolitanische Pizza. Im "60 seconds to napoli" darf der Teig drei Tage ruhen und wird bei fast 500 Grad mit süditalienischen Tomaten gebacken. Doch viele Gäste ahnen nicht, dass das Lokal Teil einer Kette ist. Die Gustoso-Gruppe bietet die neapolitanische Pizza in zehn deutschen Städten an und betreibt auch Hamburger- und Frühstücks-Restaurants.
Firmenchef Nico Engel sagt, dass immer mehr Gastronomen sich anschließen. In einem schwierigen Marktumfeld gebe es viele Einzelkämpfer, die sich einem Partner anschließen, der unternehmerische Freiheiten biete und bei herausfordernden Themen helfe.
Restaurantketten gewinnen Zulauf
So wachsen die Restaurantketten, die auf den ersten Blick nicht wie Ketten aussehen. Zumeist betreiben regionale Gastronomen die Läden, das Grundkonzept kommt aber aus einer Zentrale. Und die Ketten expandieren: Vor sieben Jahren entfielen in Deutschland noch 35 Prozent aller Restaurantbesuche auf die Systemgastronomie, heute sind es 46 Prozent.
Doch das Wachstum der Ketten gehe zu Lasten der Individualgastronomie. Der familiengeführte Gasthof sterbe, und das könne man nicht hinnehmen, findet Sachsens Dehoga-Chef Axel Klein. Er fordert Erleichterungen für die Betriebe: "Wir müssen in Zukunft viel, viel stärker hinschauen, was wir alles an Regelwerk geschaffen haben", erklärte Klein dem MDR. Zudem helfe die redutierte Mehrwertsteuer vor allem kleineren Betrieben.